Die Generalprobe ist geglückt! Für den Nachwuchs im Sattel stand am Wochenende ein wichtiger Formtest in Hinblick auf die Europameisterschaften an. Und der zeigte, dass sich die jungen Talente aus Deutschland durchaus Hoffnungen auf Medaillen machen können.
Gut zwei Monate ist es noch hin, dann werden im französischen Fontainebleau die Jugend-Europameisterschaften in Dressur, Springen und Vielseitigkeit ausgetragen. Das internationale Turnier mit Nationenpreis am letzten Wochenende wurde daher von vielen Reitern genutzt, um den Platz und die Bedingungen schon vorab kennen zu lernen. Die aus Deutschland angereisten Children, Junioren und Jungen Reiter überzeugten mit starken Leistungen. In den Nationenpreisen reichte es für alle drei Altersklassen für einen Platz auf dem Podium. Besonders erfolgreich waren die Children unterwegs, die sich am Ende sogar den Sieg sichern konnten. Aber auch in den Einzelentscheidungen trumpften die Deutschen auf.
Zehn Mannschaften waren im Nationenpreis der Children am Start. Das beste Ergebnis für das deutsche Team lieferte Chiara Reyer, die mit Cederic zweimal null im Parcours blieb. Aber auch Charlotte Höing mit Bajala, Tjade Carstensen mit Zürich und Mick Haunhorst mit Conquest trugen mit konstant guten Auftritten ihren Teil zum Mannschaftssieg bei. Nach zwei Umläufen standen insgesamt nur acht Strafpunkte auf dem deutschen Konto. Damit setzte sich die Equipe souverän gegen die Niederländer durch, die mit zwölf Strafpunkten auf dem zweiten Platz landeten. Die drittplatzierte Mannschaft aus Frankreich hatte ebenfalls zwölf Strafpunkte zu verzeichen.
Junioren und Junge Reiter auf Platz drei
Auch die deutschen Junioren lieferten tollen Runden ab, führten mit vier Strafpunkten nach dem zweiten Umlauf gemeinsam mit den Belgiern und Iren die Mannschaftswertung an. Vier Strafpunkte kamen im Stechen hinzu – das hieß schlussendlich Platz drei. Für das deutsche Team ritten Hannes Ahlmann mit Nerrado, Max Haunhorst mit Crueger, Britt Roth mit Thekla Carola und Beeke Carstensen mit Venetziaa. Den Sieg sicherte sich die Belgier, die im Stechen noch ein bisschen flotter unterwegs waren als das zweitplatzierte Team aus Irland. Bei den Junioren waren insgesamt 13 Mannschaften im Nationenpreis angetreten.
Bei den Jungen Reitern brillierte die amtierende Vize-Europameisterin Justine Tebbel, der mit Light Star zwei fehlerfreie Runden gelangen. Gemeinsam mit Henry Delfs auf D Consuela, Teike Castensen auf Cadour und Cedric Wolf auf Cho Chang J konnte sie sich den dritten Platz im Nationenpreis mit elf weiteren Teams sichern. Für die deutsche Mannschaft standen am Ende 17 Fehlerpunkte zu Buche. Platz eins ging an die Schweiz mit neun Strafpunkten nach zwei Umläufen. Die Dänen wurden mit zwölf Strafpunkten Zweite.
Die Einzelentscheidungen
Im Großen Preis der Junioren war es der 18-jährige Max Haunhorst, der die Ehrenrunde anführen durfte. Mit Chacco Blue-Tochter Chaccara war er schon im Normalparcours fehlerfrei und richtig schnell unterwegs. Auch im Stechen blieben für den amtierenden deutschen Meister alle Stangen liegen. Die Uhr stoppte nach 39,78 Sekunden – schneller war kein anderes Paar! Hannes Ahlmann sicherte sich mit Nerrado Platz vier, auch Team-Kollegin Britta Roth schaffte es ins Stechen und wurde nach zwei Abwürfen noch als 14. platziert.
Beim anschließenden Einzelspringen der Children ging der erste Platz an Chiara Reyer und Cedric. Auch an diesen beiden kam im Stechen niemand vorbei. Beste Deutsche bei den Jungen Reitern wurde Teike Carstensen mit Cadour. Sie belegte Platz vier im Großen Preis, was sicher auch Graciela Bruch vom Gestüt Welvert gefreut haben dürft. Sie unterstützt die Nachwuchsreiterin seit kurzem mit einer Förderpatenschaft der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport. Justine Tebbel und Light Star konnten mit einem Zeitfehler noch Sechste werden.
Bundestrainer Peter Teeuwen zog nach dem Turnier zufrieden Bilanz: „Das war eine echte Standortbestimmung. Das war hier wirklich hochkarätig besetzt, die meisten Nationen waren mit ihren Topleuten vor Ort, um sich schon einmal ein Bild für die Europameisterschaften zu machen. Für mich war es wichtig zu sehen, wie Reiter und Pferde mit dem Platz zurecht kommen.“
Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung
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