Franzosensieg im Weltcup-Qualifikationsspringen

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LEIPZIG – Partner Pferd 2024

Nicht zu stoppen in der Qualifikation für die Weltcupwertung: Julien Anquetin und Blood Diamond du Pont. (© sportfotos-lafrentz.de)

Lange sah Hansi Dreher wie der sichere Sieger aus, dann kam aus Frankreich einer angebraust, der gerade einen Lauf hat und sein erstes Weltcupfinale anpeilt.

Der 31-jährige Franzose Julien Anquetin auf dem 13-jährigen Selle francais Blood Diamond du Pont v. Diamant de Semilly entriss beim Qualifikationsspringen für die Weltcupwertung am Sonntag mit einem fehlerlosen Ritt in 58,58 Sekunden Hans-Dieter Dreher auf Vestmalle des Cotis v. Baloubet du Rouet-Landor (SF) noch die Führung. Der konnte immerhin mit 60,51 Sekunden den zweiten Platz wahren, vor dem Schweden Peder Fredricson auf dem zehnjährigen, in Zangersheide gezogenen Hengst SV Vroom de la Pomme Z v. D’Arsouilles-Untouchable.

Anquetin verlor sogar zum Beginn des Parcours einen Bügel, fand ihn aber blitzschnell wieder und setzte seine flotte Reise unbeirrt fort. Sein Ziel ist das Weltcupfinale, dazu braucht er aber noch Punkte, weswegen er außer Leipzig die restlichen Qualifikationen nutzen will.

Ruhiger kann es Hans-Dieter Dreher angehen lassen. Er hat bereits genügend Punkte fürs Finale zusammen, sein Pferd für Sonntag und auch fürs Finale wird Elysium sein.

Auch Peder Fredricson, der im vergangenen Sommer einen schweren Unfall erlitten hatte und deswegen die EM in Mailand verpasste, will nach Riad zum Finale. Es wäre erst das zweite für den amtierenden Mannschaftsweltmeister und -olympiasieger. In Leipzig saß er im Qualifikationsspringen auf dem relativ grünen Vroom. „Ich habe ihn noch nicht einmal ein Jahr. Er hat viel Vermögen, aber wir müssen noch zueinander finden“, sagte Fredricson. Fürs Finale will er sein Top-Pferd Catch Me Not satteln.

Von den 49 Startern blieben 15 ohne Abwurf. Das zweitbeste deutsche Ergebnis gelang Jana Wargers auf Dorette, Platz vier (0/61,51).

Mit einer stilistisch hervorragenden, dabei fehlerfreien Runde auf der zehnjährigen Holsteiner Stute Greece v. Mylord Carthago-Quinar Z sicherte sich Teike Carstensen Platz zehn und damit die Qualifikation für das Weltcupspringen am Sonntag. Das gelang noch weiteren zehn noch nicht vorqualifizierten Reitern.

Guter Auftakt für Deusser

„Wenn man die beiden ersten Springen gleich für sich entscheiden kann, geht so ein Turnier natürlich super los und macht definitiv noch mehr Spaß“, sagte Daniel Deusser, nachdem er zunächst am Donnerstag das Eröffnungsspringen mit Gangster van het Noddevelt gewonnen hatte und sich am Freitag auf dem zehnjährigen Loui LN v. Kannan-Cartani (SWB) mit einem Nullfehlerritt in 52,81 Sekunden das Fünfsterne-Springen nach Fehlern und Zeit sicherte. Nicht ganz so schnell waren Hans-Dieter Dreher auf dem zwölfjährigen Holsteiner Schimmel Cous Cous v. Cachas-Lasino (0/53,02) und der Schweizer Martin Fuchs auf dem zehnjährigen Viper Z v. Vigo D’Arsouilles-Grannus (0/53.31). 58 Paare waren am Start, 23 blieben ohne Fehler.

Kurze Wege und enge Wendungen brachten Deusser am Ende den Sieg. „Ich habe mich im Parcours noch einmal umentschieden und fünf statt sechs Galoppsprünge auf den drittletzten Sprung gemacht. Ich hatte ein gutes Gefühl und dachte, ich muss jetzt auch mal was riskieren. Ich glaube, das war der ausschlaggebende Punkt, warum ich dann ein bisschen schneller war als die anderen.“ Den zehnjährigen Kannan-Sohn Loui hat Deußer bereits seit zwei Jahren unter dem Sattel. Er hat ihn von der Youngster-Tour an selbst ausgebildet.

Cellmira brilliert im Freispringcup

Zwölf von 60 Springtalenten aus den Pferdezuchtverbänden Sachsen-Thüringen und Brandenburg-Anhalt hatten sich für den Freispring-Cup des Deutschen Sportpferdes qualifiziert.
Bewertet wurden die Vier- und Fünfjährigen in Manier und Vermögen. Als Richter fungierten die internationalen Spitzenreiter Carsten-Otto Nagel und Holger Wulschner, sowie der internationale Springrichter Stephan Hellwig, der jeden Youngster mit einem kurzen Kommentar beurteilte. „Die Qualität der Pferde war insgesamt gut, sie haben sich von Sprung zu Sprung entwickelt“, erklärte Hellwig und lobte Siegerstute Cellmira HJF v. Cellestial-Levisto: „Cellmira machte einen sehr guten Job hier, mit gutem Selbstbewusstsein, lässig in der Art mit innerlicher Ruhe und von Runde zu Runde mit genügend Vermögen und guter Beintechnik.“ Die Stute siegte mit einer Gesamtpunktzahl von 17,7 – die Wertnote 8,3 erhielt sie für die Manier und 9,4 fürs Vermögen. Mit 17,4 Punkten folgte die Casskeni II-Tochter Casscolle Ask E auf Platz zwei vor Contina von Steinberg v. Call Me Crazy mit 17,3 Punkten auf Platz drei.

Pony Trophy

Luna Hagedorn gewann – wie passend – die Einlaufprüfung in der Hagedorn Pony Trophy, gesponsert von ihrer Familie. Der 20-jährige Dunkelfuchs Bad Man, auf dem Luna erst zum dritten Mal saß, strafte seinen Namen Lüge und zeigte sich von seiner allerbesten Seite. 47,10 Sekunden brauchte das Paar für seinen fehlerlosen Ritt über den Kurs mit maximal 1,15 Meter hohen Hindernissen. Auf den nächsten Plätzen folgten Frieda Heinrich auf Piccolino (47,42) vor Finja Mayleen Neubauer auf Succato (47,79). Das Starterfeld – 21 Mädchen, ein Junge, alle bis 16 Jahre – rekrutierten sich aus den Besten der Deutschen Meisterschaft 2023 plus einigen über die Landestrainer und den Veranstalter vergebenen Wildcards. Die Pony Trophy wird morgen Abend in einem Zweiphasen-Springen entschieden. Im nächsten Jahr sollen die Ponyprüfungen international ausgeschrieben werden, versprach Turnierleiter Volker Wulff. Er konnte wieder einmal volles Haus melden. Schon zehn Tage vor dem Turnier war der Freitag ausverkauft. Für Samstag und Sonntag gebe es schon seit fünf Wochen keine Karten mehr, sagte er.

Alle Ergebnisse vom Turnier in Leipzig finden Sie hier.

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.

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