Am Wochenende hatte der Reitverein Lippe-Bruch Gahlen einmal mehr zum großen Hallenturnier geladen. Seit einigen Jahren Tradition in dem Vielseitigkeitsbegeisterten Verein: ein Indoor-Derby. Und natürlich großer Springsport.
Highlight war dabei der Große Preis, eine Springprüfung Klasse S*** mit Stechen. Überlegener Sieger der prominent besetzten Prüfung wurde Markus Renzel im Sattel von Casqero. Für Renzel war dies nicht der erste Erfolg bei dem Neujahrsturnier. Schon 2005 konnte er den Großen Preis von Gahlen gewinnen. Für sein Pferd war es hingegen eine Premiere in zweifacher Hinsicht, denn es war der erste Sieg in Gahlen und auf Drei-Sterne-Niveau für den neunjährigen Holsteiner Colbert GTI-Sohn Casqero aus der Zucht der Familie Wöckener. Markus REnzel lobt: „Er hat Vermögen, Rittigkeit, ich mag seine Einstellung – er ist einfach ein tolles Pferd.“
Für Renzel ist Gahlen quasi ein Muss: „Ich bin in Kirchhellen geboren, komme aus dieser Gegend und habe früher schon die Ponyturniere in Gahlen geritten“, so Renzel. „Die ganze Familie ist immer hier und wenn man dann vorne ist, macht das schon besonders viel Spaß. Ich weiß gar nicht, ob ich das Hallenturnier jemals verpaßt habe.“
Seinen bislang wahrscheinlich größten Erfolg feierte der Zweitplatzierte Lukas Wilmsen-Himmes. Von den sieben Paaren, die das Stechen erreicht hatten, kamen nur er und der Sieger fehlerfrei ins Ziel. Da machte es auch nichts, dass er und sein KWPN-Wallach Cadans v. Kojak die zweitlangsamste Zeit aller Paare hatten.
Platz drei ging an den Jungen Reiter Lars Volmer (18) im Sattel seines EM-Pferdes Maja H, einer Oldenburger Contendro-Tochter. Mit 35,1 Sekunden waren die beiden die mit Abstand die schnellsten im Stechen.
Indoor-Vielseitigkeit an Helmut Bergendahl
Einen vierbeinigen Wiederholungstäter gab es bei der Springprüfung Klasse M** über Naturhindernisse, kurz der Indoor-Vielseitigkeit. Im vergangenen Jahr hatte Arne Bergendahl auf der Holsteiner Stute Quimby die Nase vorn. Diesmal siegte die nun neunjährige Quadrigo-Tochter erneut, aber unter Helmut Bergendahl, dem Vater von Arne. Er ist der eigentliche Besitzer der Stute, die er mehr oder weniger zufällig entdeckt hat und mit der für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen ist – schon immer wollte er eine Holsteiner Stute für die Zucht haben. Die Züchterei ist nämlich die zweite Leidenschaft der Männer im Hause Bergendahl, Helmut und Arne. Normalerweise reiten sie nur Selbstgezogenes. Quimby ist eine Ausnahme und kam eher zufällig in den Besitz der Familie. Die Stute war nämlich die Bezahlung für ausstehende Boxenmieten des Vorbesitzers. „Jetzt erfreut sie mich jeden Tag aufs Neue“, sagt Bergendahl. Für Drei- und Vier-Sterne-Prüfungen sei sie zu kalibrig, befürchtet er. Aber das sei auch gar nicht schlimm. Er wolle sie sowieso irgendwann decken lassen. Einen Hengst hat er auch schon im Auge: den Vollblüter Asagao xx. Aus der Kombination seiner springgewaltigen Quimby (die mit ihren sechs Jahren schon M**-Platzierungen hat) und des filigranen, wendigen Vollblüters erhofft er sich das perfekte Vielseitigkeitspferd.
Seine Quimby hat in Gahlen aber immerhin schon einen Europameister hinter sich gelassen: den nun 20-jährigen Oje Oje v. Ocos xx unter Freya Füllgraebe, Tochter der Züchterin Simone Füllgraebe. 2011 waren die beiden Europameister der Jungen Reiter in der Vielseitigkeit geworden. Nun geht Oje Oje nur noch spaßeshalber Turniere. Aber für ein Leben ausschließlich auf der Weide ist er noch viel zu fit und kernig – wie er in Gahlen einmal mehr unter Beweis stellte.
Dritte wurde Vanessa Bölting im Sattel des neunjährigen Westfalen Carlos HH v. Christiano vor Ingrid Klimke auf dem Trakehner Parmenides.
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