US-Legende George Morris wegen sexuellem Missbrauch lebenslang gesperrt

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George Morris (© von Hardenberg)

George Morris, 81, als Trainer eine Legende des Springsports, Olympiasilbermedaillengewinner in Rom und langjähriger Trainer des US-Teams ist wegen sexuellen Missbrauchs lebenslang gesperrt worden. Das berichtet die New York Times. US-Verband USEF spricht von „ungeheuerlichen Fällen“, die den Schritt notwendig gemacht hätten.

George Morris, legendärer Springtrainer aus den USA ist vom nationalen Verband (USEF) lebenslang gesperrt worden. Untersuchungen der Organisation Center for SafeSport hatten ergeben, dass Morris, heute 81, in den Jahren 1968 bis 1972 sexueller Missbrauch von Minderjährigen vorgeworfen wird. Darüber berichtet die New York Times. SafeSport ist eine unabhängige Organisation, die Missbrauch im US-Sport untersucht. Trainer aus dem Bereich Turnen, Eiskunstlauf und anderen Sportarten sind bereits des Missbrauchs überführt worden.

George Morris kämpft gegen Vorwürfe

George Morris ist eine Ikone des Springsports. Nachdem er selbst 1960 eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rom gewonnen hatte, war er lange Jahre Trainer der US-Springreiter. Unter seiner Anleitung gewannen die Springreiter aus den USA diverse Championatsmedaillen. In jüngerer Vergangenheit war er Trainer der brasilianischen Springreiter-Equipe.

„Ich bin tief erschüttert über die Erkenntnisse des U.S. Center for Safe Sport, die sich auf unbegründete Anschuldigungen von Vorkommnissen beziehen, die sich angeblich zwischen 1968 und 1972 zugetragen haben sollen“, heißt es in einer Mitteilung von George Morris, die St.GEORG vorliegt. Er bestreite die Vorwürfe aus vollem Herzen, so heißt es weiter, und er wolle dagegen vorgehen. Ein Sprecher von SafeSport wird mit den Worten zitiert, der permanenten Sperrung des populären Trainers lägen „ungeheuerliche Fälle“ zu Grunde.

Kein George Morris in Tryon

Bereits bei den Weltreiterspielen in Tryon war George Morris nicht erschienen. So konnte er nicht den Gewinn der Goldmedaille des US-Teams feiern. Sein Fehlen war durchaus ein Thema hinter den Kulissen bei den Weltmeisterschaften 2018. „George was ,me tooed“ – er sei sexueller Übergriffe verdächtig, hieß es in Anspielung an den Hashtag #metoo. Ein des sexuellen Missbrauchs von Jungen angeklagter Mann habe demnach bei seiner Aussage vor Gericht erklärt, er selbst sei als minderjähriges Springtalent von George Morris missbraucht worden. George Morris hat aus seiner Homosexualität nie ein Geheimnis gemacht.

Auf Facebook und in Internetforen diskutieren viele Menschen über die Entscheidung, Morris zu sperren. Einige sind der Meinung, Missbrauch dürfe nie verjähren und müsse gesühnt werden. Andere ergreifen Partei für Morris und stellen die Funktion und Vorgehensweise von SafeSport in Frage.

Nicht der erste Fall im US-Springsport

Für den Springsport in den Vereinigten Staaten ist der Fall George Morris nicht der erste, den SafeSport aufgedeckt hat. Im Juni hatte sich der Springtrainer Robert Gage das Leben genommen nachdem die Organisation ihn den sexuellen Missbrauch Minderjähriger vorgeworfen hatte.

Der erste Fall systematischen Kindesmissbrauchs, der den US-Springsport erschütterte, war der von Jimmy A. Williams. Er war eine Legende in den USA. Eine Trophäe, die der US-Verband für herausragende Lebensleistung im Pferdesport vergab, war lange Zeit nach ihm benannt. Doch plötzlich wurde der vergoldete Cowboyhut nicht mehr unter Williams‘ Namen verliehen. Hintergrund: Eine große Zahl von Frauen hatten sich gegenüber der Zeitschrift Chronicle of the Horse geöffnet und von Übergriffen im Stall des Trainers berichtet. Alle waren als junge Talente zu Williams gekommen, alle wurden von ihm sexuell missbraucht. Unsittliche Berührungen, erzwungene Zungenküsse auf der Stallgasse bis hin zum Zwang zum Oralverkehr wurden aufgelistet. Williams war zu diesem Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits über 24 Jahre tot. Eine der bekanntesten Sportlerinnen, die von den widerwärtigen Übergriffen berichtet hatte, war die Springreiterin Anne Kursinski.Air Jordan 1 Outlet Store | air jordan outlet reviews

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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  1. Marlis Lange

    Die “Safe Sport” Initiative wurde ins Leben gerufen nach dem Missbrauchskandal um einen Sportarzt, der jahrzehntelang junge Turnerinnen missbrauchte . Seit diesem Jahr müssen alle Aktiven über 18 in den meisten Sportverbänden der USA ein Safe Sport Training absolvieren. Das gilt auch für die Mitglieder der USEF ( reiterliche Vereinigung) . So weit , so gut. Leider hat sich “ Safe Sport” inzwischen zu einer regelrechten Hexenjagd entwickelt. Mr. Morris ist eine Ikone des Springsports, er hat Generationen von Reitern geprägt. Ich bin mir sicher, dass er nun ein weiteres Opfer der Hexenjagd geworden ist., zumal die Vorwürfe 50 Jahre (!) zurückliegen. Die Person, die ihn nun beschuldigt muss inzwischen über 60 sein. Ich hoffe, Mr. Morris kann seinen guten Ruf bald wiederherstellen!


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