Die Pferdewoche 2022 auf der Reitsportanlage Groß Viegeln bot Zuschauern live und vor den Bildschirmen internationalen Springsport auf Vier-Sterne-Niveau. Den Großen Preis als Höhepunkt des Turniers dominierten drei Amazonen. Und auch im renommierten U25-Springpokal hatte mit Franziska Müller eine Dame die Nase vorn.
Holger Wulschner hatte mit seinem Sponsor diese Woche Reiter und Pferde aus vielen Nationen empfangen. Die Reitsportanlage in Groß Viegeln nahe Rostock in Mecklenburg-Vorpommern bot auch am letzten Tag nochmal beste Bedingungen – am letzten Tag außerdem begleitet von bestem Wetter und gut aufgelegten Reitern und Pferden.
Das wichtigste Springen des Turniers war der Große Preis. 38 Reiter-Pferd-Paare hatten sich dem 1,60 Meter hohen Parcours gestellt. Davon sahen 23 das Ziel, zwei Paare schieden aus und 13 weitere Reiter hoben die Hand. Dass der Parcours es in sich hatte, zeigte auch die Anzahl der Null-Fehler-Ritte. Derer waren es lediglich sechs, darunter auch die 29-jährige Irma Karlsson aus Schweden.
Sie war es, die am Ende ganz oben auf dem Podium stand. Zu verdanken hatte sie das ihrem Pferd, dem 14-jährigen Chacconu v. Chacco-Blue. Der vom Gestüt Lewitz gezogene Wallach und die Schwedin kennen sich schon lange. 2016 brachte die ehemalige Junioren-Europameisterin Karlsson das Pferd in den internationalen Springsport. Seither konnten sich die beiden schon mehrfach in Großen Preisen bis 1,60 Meter platzieren. In Groß Viegeln gab es jedoch den ersten Sieg auf diesem Niveau dank einer tadellosen Runde im Stechen in der Zeit von 41,04 Sekunden. Ein toller Erfolg! Anschließend sagte Irma Karlsson über ihren Chacconu: „Er ist eine so tolle Persönlichkeit.“ Die fügte ihrer Lebensgewinnsumme mit dem Sieg zudem 25.000 Euro hinzu.
Geschlagen geben musste sich die für Zypern reitende Südafrikanerin Alexa Stais. Seit dem Wechsel zu Meredith-Michaels Beerbaum und Markus Beerbaum hat sie auch den neunjährigen Casall-Sohn Crispo unter dem Sattel. Auf den Holsteiner Wallach setzte Stais im Großen Preis und passierte im Stechen nach 42,37 Sekunden ohne Fehler die Ziellinie. „Es war erst unser drittes Turnier zusammen. Letztes Wochenende ist Crispo seinen ersten Drei-Sterne Großen Preis gegangen, jetzt das erste Mal Vier-Sterne und dann gleich Zweiter – er ist super clever und vorsichtig.“
Das rein weibliche Podium komplettieren konnte die 23-jährige Marie Ligges. Die war überglücklich über die schnelle Runde ihres zehnjährigen Cornet Obolensky-Sohnes Corcovado. Die beiden flitzten in der schnellsten Zeit von 39,75 Sekudnen durch den Stechparcours. Allerdings rollte die letzte Stange aus den Auflagen. Für Ligges kein Grund, Trübsal zu blasen: „Corcovado ist erst zehn, ist vor zwei Wochen in Mannheim schon null im 1,60-Meter-Springen geblieben und war er hier schon wieder so super. Normalerweise ist er am dritten Tag im Parcours immer am wildesten, aber heute konnte ich ihn richtig gut ‚handeln‘. Es war klasse.“
U25-Springpokal wird zur Beute von Franziska Müller
Im Wettbewerb um den Titel Deutschlands bester U25-Springreiter ging es in Groß Viegeln in diesem Jahr erstmals auch um einen Etappen-Sieg und somit das Ticket für das U25-Springpokal-Finale in Aachen. Das sicherte sich mit Franziska Müller ebenfalls eine Amazone. Die 23-Jährige hatte sich bereits im Vorjahr für das Finale qualifizieren können und dort Platz drei belegt hinter dem Power-Paar Richard Vogel und Sophie Hinners.
Nun in Groß Viegeln war Müller mit Cornado’s Queen eine von fünf, die sich den Einzug ins Stechen sicherten. „Queeny haben wir schon seit dem Fohlenalter, wir kennen uns in- und auswendig und ich kann mich immer auf sie verlassen“, so Müller. „Sie möchte immer auf die andere Seite und ist schnell und vorsichtig.“ Das stellte sie unter Beweis und nahm der Konkurrenz als letzte Starterin nochmal rund zwei Zehntelsekunden ab – ohne unterwegs eine Stange mitzunehmen. Das bedeutete den Sieg für Franziska Müller, die in Marcus Ehning ihr Vorbild sieht, wie sie im Anschluss an die Prüfung verriet.
Auf Platz zwei folgte Christin Wascher mit Quincy. Dritter wurde Linus Georg Weber mit Hubertshof’s Calido.
Geschwister Ahlmann in Top-Form
Abseits der wichtigsten Prüfungen am Sonntag war das Wochenende ein voller Erfolg für die Geschwister Hannes und Pheline Ahlmann. Letztere hatte die Qualifikation zum U25-Springpokal für sich entscheiden können und wurde am Sonntag Sechste mit dem schnellsten Vier-Fehler-Ritt. Bruder Hannes ritt die siebenjährige Toulon-Tochter Tokyo zum Sieg in der Youngster Tour über 1,45 Meter mit Stechen. Darüber hinaus gewann er mit seinem Hof Waterkant-Sieger Nerrado noch ein Vier-Sterne-Springen, das Finale der mittleren Tour, am Samstag. Das Hauptspringen von Samstag hatte hingegen Rene Dittmer gewinnen können und belegte mit seinem Youngster Platz zwei im Finale hinter Hannes Ahlmann.
Alle Ergebnisse aus Groß Viegeln finden Sie hier.
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