Er war nicht nur schneller als alle anderen, er hätte auch den Stilpreis im Stechen des Großen Preis von Holstein auf Hof Waterkant verdient gehabt: Marco Kutscher und Aventador S setzten sich vor Christian Kukuk und Checker.
Marco Kutscher kam als letzter ins Stechen der vier fehlerfreien Ritte im Großen Preis von Holstein auf Hof Waterkant. Und er verließ die Arena als Sieger. Im Sattel des beim Springpferdezuchtverband Oldenburg International (OS) registrierten Hengstes hatte er dem bis dahin in Führung liegenden Christian Kukuk noch einmal 1,3 Sekunden abnehmen können.
Der Parcours im Abschlussspringen des CSI4* auf Hof Waterkant hatte es in sich. Geschenke gab es keine für die 43 Teilnehmer. Eine der Hauptfehlerquellen war die dreifache Kombination kurz vorm Ende des Parcours. Aber auch einige Distanzen und Abfolgen, etwa nach dem offenen Wassergraben, forderten Reiter und Pferde.
Es war ein Abschlussparcours, der wie alle Kurse an diesem Wochenende in Pinneberg nicht nur technisch raffiniert war, sondern auch optisch besonders. Zwischen den Sponsoren-Hindernissen immer wieder Motivsprünge mit Bezug zum Veranstaltungsort. Beispielsweise das schon ikonographische Motiv der Gastgeberin in Aachen: Janne Friederike Meyer-Zimmermann mit ausgebreiteten Armen in der Landephase beim Sieg im Großen Preis von Aachen. Fangständer mit Holsteiner Hengsten wie Chinchero und Esmeraldo aus dem Besitz der Familie oder das Pink Ribbon. Die Turnierschleife jener Wohltätigkeitsaktion, die die Prävention von Brustkrebs unterstützt.
Hof Waterkant – Kutscher kennt den Weg
Alles „kleine Fische“, um sprachlich im Waterkant-Bild zu bleiben, für Marco Kutscher und seinen Fuchshengst. Der Armitage-Sohn, Fünfter im Großen Preis von Leipzig im Januar, sprang kraftvoll und voller Elan. Kutscher schien mehr um seine Stilnote als um die schnellste Zeit bemüht zu sein. Mit minimal sichtbarer Hilfengebung holte er das Maximum an engen Wendungen und Rhythmus nach vorne aus seinem Fuchs heraus. Mit 40,95 Sekunden war das Paar deutlich schneller als Christian Kukuk. Der hatte auf dem Schimmel Checker mit 42,22 Sekunden bis dahin in Führung gelegen.
Der Niederländer Gerben Morsink wurde auf Navarrone Z Dritter (4/41,82) vor Markus Renzel. Der konnte sich über einen Sonderehrenpreis freuen, weil er mit dem Casall-Sohn Canmore (4/45,26) das erfolgreichste Holsteiner Pferd im Großen Preis von Holstein geritten hatte.
Zwei Zeitfehler im Umlauf hatten die Stechteilnahme von Jens Baackmann auf Caja vereitelt. Der Münsteraner wurde Fünfter vor einem „Beinahe-Nachbarn“, Philipp Schulze Topphoff, der die wendige Comme il faut-Tochter Carla NRW mit einem Abwurf als Schnellster über den Parcours im Umlauf geritten hatte. Ihm dicht auf den Fersen war das Siegerpaar in Deutschlands U25 Springpokal 2023, Teike Carstensen und Greece.
Marco Kutscher genießt den Moment
„Ich muss sagen, es ist schon ein bisschen länger her, dass ich eine Großen Preis auf diesem Niveau gewonnen habe”, bilanzierte der Sieger Marco Kutscher nach seinem Erfolg. „Und zu den Dingen, die ich gelernt habe gehört auch, dass man sich Zeit nehmen muss, dass auch mal zu genießen und das werde ich jetzt auch tun.”
Hier finden Sie die Ergebnisse im Großen Preis von Holstein 2023.
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