Carlos Ribas und Trix heißen die ersten Sieger in der ersten Qualifikation des Hamburger Spring-Derbys. Mit ihrem Ritt waren sie deutlich schneller als der Rest der Teilnehmerfeldes und verwiesen Denis Lynch und Shane Breen auf die Plätze.
1997 war der Brasilianer Carlos Ribas zuletzt beim Hamburger Derby. Seine dunklen Augen strahlen mit den schneeweißen Zähnen um die Wette, als er das erzählöt nach der ersten Qualifikation. Es war damals, vor 24 Jahren sein erstes Turnier in Europa. In den folgenden Jahren haben ihn Sponsorenverpflichtungen an das zeitgleich stattfindende Turnier in Eindhoven (NED) gebunden. Nun ist er zurück in Hamburg und hat mit deutlichem Abstand die erste Qualifikation fürs Deutsche Spring-Derby für sich entscheiden können.
Mit deutlichem Abstand – damit sind gut fünf Sekunden gemeint. FÜNF! Null Fehler in 72,47 Sekunden lautete das Ergebnis für Carlos Ribas und seinen flinken Wallach Trix, den er John Whitaker abgekauft hat. Der Brasilianer erzählte nach seinem Sieg, dass es früher bei dem siebenfachen Derby-Sieger Nelson Pessoa trainierte. Auch in den letzten Wochen habe er Kontakt zu ihm gehabt. Videos vom Training hat er „Necko“ geschickt. Das hat offensichtlich nicht geschadet. Siebenmal hat Nelson Pessoa das Derby in Hamburg gewinnen können.
Routiniers vorn in erster Derby-Qualifikation
Etwas weniger überraschend waren die Plätze zwei und drei besetzt: die Iren Denis Lynch und Shane Breen sind in Hamburg am Start. Lynch im Sattel des erfahrenen Rubens Ls la Silla, ein 17-jähriger Sohn des Rebozo LS. Auch dieses Paar blieb fehlerfrei, das gelang 17 der insgesamt 56 Starter. Die Uhr stoppte bei 77,81 Sekunden. Unter Shane Breen ging der zehnjährige Wallach Scarteen – null Fehler in 78,67 Sekunden. Mit seinem zweiten Pferd Can Ya Makan hatte Breen im letzten Jahr das Derby in Hickstead gewonnen. Heute musste das Paar acht Strafpunkte auf seinem Konto verbuchen. 2019 war diese Kombination noch siegreich in der zweiten Qualifikation gewesen.
André Thieme, der im Hamburger Derby schon dreimal siegreich war, konnte sich mit Paule heute an neunter Stelle platzieren. Paule ist ein Perigueux-Sohn, von dem Thieme viel in der Zukunft erwartet. Züchterin ist Ute Jungermann-Schultz. Mit seinem extra für das Derby „zurückgeliehenen“ Contadur stimmte die Abstimmung in der zweifachen Kombination heute nicht. Dort gab es einen zweimaligen Ungehorsam, der zum Ausschluss führte.
Die zweite Qualifikation zum Deutschen Spring-Derby steht am Freitag um 13.30 Uhr auf dem Programm.
Weitere Ergebnisse
Außerdem haben bereits weitere Prüfungen am Vormittag stattgefunden. Eröffnet wurde das Turnier mit der CSI4* Classic Tour, einem Springen nach Fehler und Zeit und einer Höhe von 1,40 m. Den Sieg holte sich Tom Tarver-Priebe aus Neuseeland mit dem 13-jährigen Wallach Fiber Fresh Popeye. Die beiden blieben fehlerfrei und erreichten das Ziel nach 62,28 Sekunden. Eine paar Zehntel mehr brauchte Christian Hess im Sattel von Coldplay CR, der mit null Fehlern in 62,85 Sekunden das zweitbeste Ergebnis erreichte. Platz drei konnte sich ebenfalls ein deutscher Reiter sichern: Nachwuchsreiter Robin Naeve aus Schleswig-Holstein mit Casalia R (0/64,07).
Auch die Youngster durften ihre ersten Runden auf dem grünen Rasen im Derby Park drehen. Das beste aus dem Feld der 32 siebenjährigen Springpferden war Que Sera (0/63,02). Die Belgische Warmblut-Stute v. Cera d’Ick-Diamant de Semilly wurde von dem Schweden Peder Fredricson vorgestellt. Noch bis zum Januar dieses Jahres lief Que Sera unter dem Belgier Olivier Philippaerts. Wir erinnern uns: Fredricsons Olympiaheld All In kam auch aus dem Stall Philippaerts. Zweitbestes Pferd war Kaddylac, ein Wallach v. Kannan-Chin Chin, mit Frederic Tillmann (0/63,29) vor dem Holsteiner Hengst Coquetto v. Cornet Obolensky-Casquetto, vorgestellt von Hannes Ahlmann (0/64,37).
Bei den achtjährigen Pferden siegte Contino-Quick Ps, ein dunkelbrauner Hengst v. Contendro I und einer Mutter v. Carinue. Geritten wurde er von dem Japaner Eiken Sato (0/61,36). Fast zwei Sekunden länger brauchte der Zweitplatzierte, Rene Dittmer mit der Coupe de Coeur-Tochter Cavallina (0/63,21). Ihre Mutter stammt v. Comme il faut ab. Gerade noch in Kentucky erfolgreich, jetzt in Hamburg-Klein Flottbek am Start: Die in Ganderkesee beheimatete Sandra Auffarth stellte Comcador vor. Der Wallach ist ein Nachkomme des Comme il faut und einer Mutter v. Duke of Hearts xx. Züchter ist Sandras Vater Karl-Heinz Auffarth. Mit null Fehlern in 64,69 Sekunden wurde es Platz drei. Sandra war außerdem in der Derby-Qualifikation fehlerfreie Siebte mit La Vista, die ebenfalls bei Familie Auffarth zur Welt gekommen ist.
Alle Ergebnisse des Hamburger Derbys finden sie hier.
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