Der Große Preis von Hamburg war ihr Springen: Gerrit Nieberg und Ben waren im Umlauf wie im Stechen die schnellsten. Ex-Vielseitigkeits-Weltmeisterin Sandra Auffarth landete beim Debüt in einem Großen Preis auf Fünf-Sterne-Niveau mit Quirici auf dem siebten Platz.
Im Großen Preis von Hamburg wurde den Startern viel abverlangt. 13 Hindernisse, kniffelige Distanzen aufgebaut. Darunter eine dreifache Kombination, auf die fünf Galoppsprünge zu einem Oxer und danach weitere sechs Galoppsprünge zu einem Steilsprung mit Wassergraben führten. Oder ein Steilsprung gefolgt von sechs Galoppsprüngen auf gebogener Linie zum offenen Wassergraben. Zwölf Paare meisterten die Aufgabe fehlerfrei und qualifizierten sich für das Stechen, darunter sieben Kombinationen aus Deutschland.
Zweimal Ben ganz vorn im Großen Preis von Hamburg 2023
Der Sieger im diesjährigen Großen Preis von Hamburg heißt Gerrit Nieberg. Der 29-Jährige und sein zwölfjähriger Westfale Ben waren schon im Umlauf die schnellsten gewesen. Der Wallach habe ihm dabei schon ein super Gefühl gegeben, das er dann mit ins Stechen mitnehmen konnte, erklärt Nieberg nach seinem Sieg. Sie traten als vorletztes Paar an und übernahmen die Führung (0/46,63). Der Sieger der Weltcup-Etappe in Leipzig hatte nach seinem Ritt auch das Publikum auf seiner Seite – es gab tosenden Applaus von gut 20.000 Zuschauern im Derbypark.
Zweiter wurde der nächste „Ben“ – der Brite Ben Maher (0/47,22). Mit seiner Cap Kennedy-Tochter Dallas Vegas Batilly gewann der Olympiasieger bereits den Großen Preis von Wellington im Januar. In Hamburg begeisterte das Paar im Stechen. Sie zeigten eine genauso schnelle, wie fehlerfreie – die erste – und vor allem harmonische Runde. Maher war mit der Stute zufrieden: „Sie ist ein fantastisches Pferd, das immer noch viel zu lernen hat, aber sie hat hier ihr Bestes gegeben“, so das Fazit des Briten.
Michael Duffy und Che Fantastica v. Check In, die er in der Pressekonferenz als „a little bit of a red-haired woman“ beschrieb, blieben ebenfalls „sauber“ und kamen nach 50,64 Sekunden ins Ziel. Die Rothaarige, was ja für Temperament und Leidenschaft stehen soll, ist noch nicht lange bei Duffy. Für diese Paarung ist Hamburg es erst das zweite internationale Turnier. Die Stute ging zuvor unter Philipp Weishaupt, weshalb sie „keine Fremde in großen Prüfungen“ ist, erklärt der Ire die Abgeklärtheit der Stute. Das Paar belegte Platz drei.
Sandra Auffarth gab in Hamburg ihr Debüt bei einem Großen Preis auf Fünf-Sterne-Niveau. Sie schaffte es als einzige Frau mit fehlerfreiem Umlauf ins Stechen. Und obwohl sie wisse, dass Quirici alles springen könne, habe sie mit der Nullrunde nicht gerechnet. Umso schöner sei es, dass ihr Pferd den Parcours mit so viel Leichtigkeit genommen habe. Die Mannschafts-Weltmeisterin der Vielseitigkeit ist zufrieden mit ihrem siebten Platz (4/49,94) und resümiert: „So ein großer, grüner Platz – das macht genauso viel Spaß wie Gelände reiten.“
Hansi Dreher mit weiterem Fünf-Sterne-Sieg
Es läuft gut für Hans-Dieter Dreher in dieser Woche in Hamburg. Mit Vestmalle des Cotis gewann er bereits ein Fünf-Sterne-Springen am Donnerstag, mit Elysium wurde er zweiter im Championat und heute, wieder im Sattel von Vestmalle des Cotis, war er erneut in einem Fünf-Sterne-Springen nicht zu schlagen. Null Fehler in 62,22 Sekunden lautete das Ergebnis. Und auch Elysium war im Stechen des Großen Preis von Hamburg. Als letzter Starter im Stechen hätte er das Feld von hinten aufrollen können. Das versuchte er auch, dabei unterliefen dem Schimmel aber zwei Abwürfe.
Auf Platz zwei folgte Shane Breen – ebenfalls ein Reiter, der schon Teil einiger Siegerehrungen im Derby Park war. Er hatte den neunjährigen Commissario-Sohn Cato Boy gesattelt (0/65,32). Platz drei ging an den Österreicher Max Kühner und den zehnjährigen Cooley Jump the Q (0/65,41).
Vier-Sterne-Sieg für Gilbert Tillmann
Ebenfalls siegreich am Samstag war der Derbysieger von 2013, Gilbert Tillmann. In einem Vier-Sterne-Springen mit Stechen, an dem insgesamt 31 Reiter teilnahmen wovon 13 ins Stechen kamen, war er der schnellste von vier fehlerfreien Paaren. Mit Cel‘ Amour kam er nach 45,97 Sekunden ins Ziel.
Zweitbestes Paar waren Rolf-Göran Bengtsson und der Holsteiner Verbandshengst Zuccero (0/46,05), gefolgt von Jörg Naeve und Benur du Romet (0/47,09). Das Quartette der Nuller im Stechen komplettierte Hendrik Sosath mit dem aus der Zucht der Familie Sosath stammendem gekörten Casino Grande (0/50,66).
Alle Starter- und Ergebnislisten vom Hamburger Derby finden Sie hier.
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