Am Mittwoch sind sie ausgeschieden, heute zeigten André Thieme und Contadur, dass sie Derby-Spezialisten sind. In der zweiten Qualifikation zum Hamburger Derby 2023 ließen sie alle weiteren Favoriten hinter sich. Im Finale möchte Thieme den Hengst dennoch schonen und wird sich mit seinem zweiten Pferd, Paule, der großen Aufgabe stellen.
Nachdem es am Mittwoch für André Thieme und Contadur noch nicht nach Plan lief, wurden sie in der zweiten Qualifikation zum Hamburger Derby 2023 nun doch ihrem Favoriten-Status gerecht. Wie schon in der ersten Qualifikation war der Birken-Oxer Teil des Parcours. Durch Pulvermanns Grab ging es diesmal aber nicht. Dafür kam der Wall dazu – heute allerdings noch ohne Planke dahinter.
Insgesamt ritten 50 Paare in den Parcours, 42 davon beendeten ihn und neun blieben fehlerfrei. Eines davon war der dreimalige Derby-Sieger mit dem 15-jährigen Conteros-Sohn Contadur (0/98,43). Das Paar hatte im letzten Jahr das Derby in Falsterbo gewonnen. Heute siegten beide in der zweiten Qualifikation zum Hamburger Derbys. Trotzdem wird André Thieme Contadur am Sonntag schonen. Das Derby wird Contadur in seinem Leben nicht mehr springen müssen. In der ersten Qualifikation am Mittwoch hatte das Pferd verweigert und Angst bekommen, erklärte der Reiter. Heute waren weder Busch-Oxer noch Bahnschranken Teil des Parcours, am Sonntag werden sie allerdings wieder dabei sein. Und der Buschoxer zählt nicht zu den Lieblingssprüngen des Deckhengstes. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er dann wieder Angst bekommt“, erklärt Thieme. Außerdem könne er den Hengst nicht schöner aus dem Derby-Sport verabschieden, als mit dem selbstsicheren Sieg, mit dem er sich heute belohnte.
Irland oder Deutschland beim Hamburger Derby 2023?
Einer, der ebenfalls zu den großen Favoriten gehört, ist Shane Breen. Der Ire zeigte über Jahre immer gute Leistungen in Hamburg, für den Sieg reichte es bisher jedoch nicht. Die Qualifikation laufen für ihn 2023 jedoch vielversprechend: Mit Scarteen wurde er Dritter in der ersten Qualifikation, heute wurde es Platz zwei (0/99,04). Auch er hat jedoch entschieden, seinen selbstgezogenen Wallach am Sonntag zu schonen. Stattdessen wird er seinen Derby-Spezialisten Can Ya Makan satteln. Mit dem 17-jährigen Routinier und Sieger im Hickstead Derby verbuchte er heute vier Fehler in 94,86 Sekunden und Platz zwölf.
Ebenfalls konstante Leistungen zeigte Marvin Jüngel bisher – allerdings mit unterschiedlichen Pferden. Während er am Mittwoch noch den vierten Platz mit der Lancoon-Tochter Koradina belegte, schaffte er es in der zweiten Qualifikation auf das Treppchen. Mit Balou’s Erbin zeigte er einen fehlerfreien Ritt in 108,25 Sekunden. Der 21-Jährige ist bereits zum zweiten Mal beim Hamburger Derby dabei.
Das schnellste Paar war schon, wie in der ersten Qualifikation, der Brasilianer Carlos Ribas mit Trix. Heute fiel allerdings eine Stange, sodass es Platz zehn wurde (4/94,27).
Cassandra Orschel und Dacara, Derby-Sieger des letzten Jahres, hatten Probleme am Wall. Allerdings haperte es nicht am Abstieg. Stattdessen verweigerte Dacara den Aufsprung. Im zweiten Anlauf klappte es dann.
Zwei Stürze am Wall
Es kamen nicht alle Paare heile den Wall herunter. Zwei Pferde trauten sich das „Runterrutschen“ nicht zu. Eines sprang an der oberen Kante ab und stürzte bei der Landung. So auch das zweite. Das sah zunächst nicht so schön aus, aber „beiden Pferden geht es gut“, erklärte der Tierarzt Michael Köhler in der anschließenden Pressekonferenz. Eines der Pferde habe eine Prellung am Ballen, die erstmal schmerzhaft, aber unproblematisch in der Heilung sei. Auch die Reiter hätten die Stürze gut überstanden. Beim Hamburger Derby 2023 wird man sie nicht erleben.
Die besten 32 aus den Qualifikationen werden am Sonntag ab 13.30 Uhr in die große Rasenarena in Klein Flottbek galoppieren. Von 13.30 Uhr bis 16.00 Uhr überträgt der NDR Sportclub. Ab 16.15 Uhr geht es dann bis 17.00 Uhr im Rahmen der ARD Sportschau Live weiter. Eine besondere Co-Kommentarin konnten sich die TV-Sender sichern: Janne-Friederike Meyer-Zimmermann wird fachlich am Mikrofon zu erleben sein.
Ergebnisse aus der Youngster-Tour
Die sieben- und achtjährigen Pferde wurden heute in Zwei-Phasen-Springprüfungen präsentiert. Hier die jeweils besten Drei:
Siebenjährige Pferde
1. Coquetto v. Cornet Obolensky-Casquetto, geritten von Hannes Ahlmann
2. Que Sera v. Cera d’Ick-Diamant de Semilly, geritten von Peder Fredricson (SWE)
3. Ilisabeth v. Uriko-Canturo, geritten von Benjamin Wulschner
Achtjährige Pferde
1. Farah Tame v. Quadrio Tame-Panama Tame, geritten von Julien Anquetin (FRA)
2. Lorde do Belmonte v. Clyde-Elan de la Cour, geritten von Martin Fuchs (SUI)
3. Contino-Quick v. Contendro I-Carinue, geritten von Eiken Sato (JPN)
Alle Starter- und Ergebnislisten vom Hamburger Derby finden Sie hier.
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