13 Jahre ist es her, dass die britischen Springreiter ihren Heimnationenpreis in Hickstead gewinnen konnten. Heute war es wieder so weit, vor allem dank des ältesten und des jüngsten Teamreiters.
Das war ein aufregende Nationenpreis heute in Hickstead! Di Lampard hatte ein starkes Quartett aufgestellt, das endlich den Cup wieder nach Hause holen sollte: Ben Maher auf Exit Remo, Tim Gredley mit Medoc de Toxandria, die lebende Legende John Whitaker auf Unick du Francport und als Schlussreiter Harry Charles mit Casquo Blue. Am Ende mussten die vier sich nur vier Fehler auf die Fahnen schreiben lassen.
Ben Maher und sein KWPN-Wallach, der vom Pedigree (v. San Remo-Ferro) her auch im Dressurviereck eine gute Figur machen würde, lieferten einen vielversprechenden Auftakt mit einer Nullrunde im ersten Umlauf. Aber in runde zwei fiel eine Stange. Das erhöhte den Druck auf die Kollegen.
Die zeigten sich dessen mehr als gewachsen. Tim Gredley und Medoc de Toxandria hatte den einen Abwurf, der zählte im ersten Umlauf, blieb aber null in Runde zwei.
John Whitaker, 68 Jahre inzwischen alt, der „Inbegriff eines Pferdemanns“ wie die englischen Kommentatoren es treffenderweise formulierten, lieferte in Runde eins das Streichergebnis mit vier Fehlern. Aber als er ebenfalls null blieb im zweiten Umlauf, durfte Equipechefin Di Lampard sich schon ein wenig auf der Siegerstraße wähnen.
Denn Schlussreiter war Harry Charles, und der war bei zwei Nationenpreiseinsätzen dieses Jahr viermal fehlerfrei, erst in Aachen und zuletzt in Falsterbo. Und heute saß er auf dem Pferd, das auch schon in Falsterbo so brillant gesprungen war: Casquo Blue v. Chacco-Blue. Zwei Fehler hätte der 24-Jährige sich leisten können. Tat er aber nicht. Er ritt zweimal null, eine Glanzleistung, mit der er den Sieg der Briten besiegelte.
Platz zwei ging mit zwölf Fehlern nach Irland. Hier ritten Shane Breen mit Cuicl Star Kervec (8/8), Mark McAuley im Sattel von Lady Amaro (0/EL), Jack Ryan und McGregor (0/0) sowie Daniel Coyle auf Legacy (4/0).
Rang drei holten die Franzosen mit 16 Fehlern. Es ritten Gregory Cottard auf Cocaine du Val (4/8), Julien Anquetin mit Ice Cube Z (8/19), Olivier Perreau im Sattel von Dorai d’Aiguilly (0/4) und Olivier Robert im Sattel von Iglesias D.V. (0/0).
Und Deutschland?
Die deutsche Mannschaft endete mit 36 Fehlern auf dem sechsten Rang. Gerrit Nieberg und Blues d’Aveline machten den Anfang. Im ersten Umlauf hatten sie acht Strafpunkte, im zweiten zwölf.
Jörne Sprehe und Hot Easy schlugen sich mit vier und acht Fehlern durch. Marcus Ehning und der zehnjährige irische Schimmel DSP Revere begannen gut im ersten Umlauf mit vier Fehlern. Im zweiten war auf der Hälfte der Strecke irgendwie der Wurm drin bei den beiden. Da vielen hintereinander drei Stangen, einen weiteren Abwurf hatten sie vorher schon. 16 Fehler, Streichergebnis, was gleichzeitig bedeutete, dass die zwölf von Gerrit Nieberg und Blues d’Aveline zählten.
Richard Vogel und United Touch S dürften zu jenen Paaren zählen, die Bundestrainer Otto Becker auch in Hinsicht auf einen möglichen EM-Einsatz nochmal testen wollte. Zumindest im zweiten Umlauf dürften Vogel und sein elfjähriger westfälischer Hengst überzeugt haben. Da lieferten sie nämlich die einzige fehlerfreie Runde für Deutschland. Allerdings hatten sie acht Strafpunkte im ersten Umlauf. Dafür konnte Vogel mit Evermeta v. Mr. Blue das 1,45 Meter-Zeitspringen vor Start des Nationenpreises gewinnen.
Es bleibt also spannend, wer am Anfang kommender Woche auf Beckers Longlist stehen wird.
Alle Ergebnisse aus Hickstead finden Sie hier.
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