Von Bürstadt nördlich von Mannheim bis Hohen Wieschendorf an der Ostsee ist Springreiter Armin Schäfer jun. 670 Kilometer unterwegs. Jeder Meter hat sich gelohnt, denn das Turnier auf der neuen Anlage des Erdbeer-Moguls Enno Glantz wird gerade zum „Schäfer-Festival“ – nur Richard Vogel verhinderte das Triple zum Auftakt.
Auch wenn Erdbeeren und Spargel saisongemäß Konjunktur haben in Hohen Wieschendorf, kann Armin Schäfer jun. sagen, dass der Drops gelutscht ist. Denn mit dem Zangersheider Wallach Drops van Overis Z, einem Sohn des legendären Springvererbers Darco, hat der 44-Jährige sowohl das Auftaktspringen am Mittwoch, im Rahmen des CSI2*, als auch die zweite Qualifikation dieser Tour über 1,40 Meter am Donnerstag für sich entschieden.
Zwei Siege, einmal Zweiter bislang für Schäfer jun. in Hohen Wieschendorf
Auch in der CSI4*-Tour sah es gut aus für den Mann aus Bürstadt. Da reichte es beinahe zum Sieg. Doch die Erkenntnis, dass ein Springen immer erst dann entschieden ist, wenn Richard Vogel im Ziel ist, erwies sich auch unweit der Ostseeküste als wahr. Vogel hat unter anderem einen Neuzugang mit nach Hohen Wieschendorf gebracht. Und der sorgte dafür, dass Schäfer in diesem Springen das Nachsehen hatte. Kleiner Trost: Beide Reiter sind für den Reitverein Mannheim am Start, dessen Vorsitzenden, Peter Hofmann, wird es freuen. Schäfer jun. hatte Donald v. Diarado gesattelt. Dritter wurde Rene Dittmer mit Cavallina.
Der elfjährige Selle Français Dream Star, schnellster von insgesamt 61 (!) Nullfehlerritten in diesem „Eingewöhnungsspringen“ für das lange Wochenende in Hohenwieschendorf, durfte Anfang des Jahres schon Seeluft schnuppern, in Wellington, Florida, unweit des Atlantiks, verrät Sieger Richard Vogel: „Dream Star haben wir seit November. Ich hatte ihn mit in Florida, um ihn erst mal kennenzulernen, das war schon sehr gut. Danach hatte er zwei Monate Turnierpause und war jetzt hier das erste Mal wieder am Start.“ Dass es so viele fehlerfreie Runden gab, findet Vogel richtig. „Die Parcours sind super mit tollen Hindernissen und sehr guten Linienführungen. Für ein 1,40-Meter-Springen hätte man nicht viel mehr aufbauen können. Zumal die Pferde speziell am Anfang der Woche keine Klippen bewältigen, sondern einen guten Start in die Woche finden sollen.“
Der Einstieg nach dem kleinen Break: Spannend, und aufschlussreich. „Ich wusste nicht so genau, was mich nach dieser Pause erwartet, aber er war direkt wieder super drauf und hat da angeknüpft, wo wir in Wellington aufgehört hatten.“ Der Braune, dessen Vater Oukele de Cerisy auf Galoubet ingezogen ist, ist kein Pferd, mit dem man einen Springpferdeprüfung gewinnen kann. Dafür hat er aber „viel Übersicht am Sprung und macht im Parcours sehr gut mit“. Er kann umschalten. „Er kann gut mit engen Kombinationen umgehen und hat einen großen Galopp, so dass man auch mal einen Galoppsprung weniger machen kann.“ Am ersten Sprung habe er selbst heute den Galopp etwas unterschätzt und sei zu dicht gekommen. „Deshalb war der erste Sprung unheimlich hoch, aber ich kam trotzdem gut bei Sprung Nummer zwei an. Das hat sich alles gut angefühlt, so dass wir am Ende auch auf den Oxer schön eng drehen konnten.“
Das Turnier in Hohen Wieschendorf, die DKB Pferdewoche, bietet nicht nur Sport, sondern u. a. auch ein spektakuläres Showprogramm. Am heutigen Freitag ist der Eintritt frei. Tickets für Samstag und Sonntag gibt es hier.
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