Der Nationenpreis von Aachen ist entschieden. Fünf Nationen zogen mit null Fehlern in den zweiten Umlauf ein, am Ende blieben die Iren unschlagbar. Am meisten Konkurrenz bekamen sie aus Mexiko – ein Team, mit dem vorher wohl niemand gerechnet hat.
Pünktlich zum Nationenpreis der Springreiter kam die Sonne raus und der Himmel über dem Sportpark in der Soers klarte auf. Das freute Zuschauer, Veranstalter und, na klar, die Reiter der zehn Nationen, die ihre Teams am Donnerstagabend an den Start schickten. Zehn Nationen, von denen sich lediglich acht für den zweiten Umlauf qualifizierten. Neben den USA schieden auch die Titelverteidiger aus dem letzten Jahr, die Schweiz, aus. Jeweils drei Vierfehlerritte reichten nicht für den Einzug in Runde zwei.
Fünf Teams beendeten den ersten Umlauf ohne Fehler, darunter die Iren. Zwar fiel bei Denis Lynch und dem elfjährigen Fantaland-Sohn Vistogrand eine Stange, aber die Teamkollegen lieferten ab. Bertram Allen mit Pacino Amiro, Shane Sweetnam mit seinem Lexington-Sieger James Kann Cruz und Cian O’Connor mit Fancy de Kergane hielten die Siegchancen für Irland hoch.
Außerdem zogen die Mexikaner, die Niederländer, die Schweden und die Briten mit „weißer Weste“ in die zweite Runde ein. Vier Fehler von Andre Thieme und seiner Chap I-Tochter Chakaria blieben für das deutsche Team nach dem ersten Umlauf stehen. Christian Kukuk und Mumbai verbuchten zwei Abwürfe und lieferten damit das Streichergebnis. Jana Wargers auf Limbridge und Nachrückerin Kendra Claricia Brinkop mit ihrem Thunder van de Zuuthoeve-Sohn Tabasco de Toxandria Z wurden zu „sicheren Nummern“ im Team Deutschland. Mit äußerst souveränen Ritten lieferten sie zwei Nullrunden für die Teamwertung.
Nationenpreis Aachen: Irland bleibt fehlerfrei
Als der blaue Himmel über Aachen langsam dunkler und das Flutlicht heller wurde, gab es nur noch ein Team, das seinen makellosen Ergebnisstand von null Fehlern halten konnte. Denis Lynch und Vistogrand machten für die Iren ihren Abwurf aus dem ersten Umlauf wieder gut und blieben fehlerfrei. Und dann reihten sie sich nacheinander ein … Bertram Allen und sein irischer Wallach Pacino Amiro machten die Doppelnull perfekt, ebenso wie Shane Sweetnam und sein Kannan-Sohn James Kann Cruz. Sie gehören damit zu der Gruppe, die sich gemeinsam einen 100.000 Euro-Bonus für zwei fehlerfreie Ritte erwirtschaftet hat. Der Bonus wird geteilt mit allen Reitern, die das geschafft haben.
Dass die Iren in dieser Formation in Aachen erfolgreich sein könnten, damit haben sie gerechnet. „Wir haben den Start mit diesen Pferden seit langer Zeit geplant. Wir dachten, dass es mit diesen Pferden hier sehr gut passen könnte“, verrät Cian O’Connor in der Pressekonferenz. Der Plan ist aufgegangen. Die Iren sichern sich den Sieg im Nationenpreis von Aachen – zum ersten Mal seit 2010.
Die unerwarteten Zweiten
Mit ihnen hatte keiner gerechnet, doch zwischenzeitlich galten auch die Mexikaner als potenzielle Sieger im Nationenpreis. Die „Underdogs“ hatten zumindest das Publikum auf ihrer Seite. Acht Fehler gingen in der ersten Runde auf das Konto von Federico Fernandez und den 13-jährigen französischen Hengst Romeo v. Lando. Doch die zählten nicht fürs Team, denn Nicolas Pizarro, Andres Azcarraga und Eugenio Garza Perez blieben mit ihren Pferden fehlerfrei. Und der Hannoveraner Hengst Contendros 2 unter Azcarraga und der Cornet Obolensky-Sohn Contago unter Garza Perez ließen auch in Umlauf zwei alle Stangen liegen. Bei Fernandez und Romeo passierte ein Fehler am zweiten Steil in der dreifachen Kombination – vier Fehler, die unterm Strich stehenblieben, denn Nicolas Pizarro und Pia Contra lieferten mit neun Fehlern das Streichergebnis.
„Das war ein Traum für uns alle, ich bin stolz auf mein Team, wir werden diesen Moment nie vergessen“, sagt Federico Fernandez über den Erfolg der Mexikaner.
Platz drei für die Briten
Auch das britische Team kam ohne Fehler in den zweiten Umlauf, dafür sorgten Ben Maher auf Dallas Vegas Batilly, Robert Whitaker auf Vermento und Scott Brash auf Hello Jefferson. Letztere legten im zweiten Umlauf gleich nochmal nach und blieben erneut fehlerfrei. „Es fühlt sich sehr gut an, Hello Jefferson so kurz vor Olympia in so guter Form zu haben“, sagt Scott Brash über sein Pferd. Auch Ben Maher und Dallas Vegas Batilly gelang die Doppelnull. Nicht gut lief es heute allerdings für Harry Charles und Casquo Blue v. Chacco-Blue. Vier Fehler in Runde eins, weitere zwölf kamen im zweiten Umlauf dazu. Die Stangen fielen am Einsprung der Kombination, einer USA-farbigen Planke und der Triplebarre. Die Ergebnisse des Paares wurden nicht gewertet, dennoch wurde es schlussendlich Platz drei für die Briten.
Frauenpower in deutscher Equipe im Nationenpreis CHIO Aachen 2024
Das Team von Bundestrainer Otto Becker muss sich am Ende mit acht Fehlerpunkten und Platz sechs zufrieden geben. Bei Andre Thieme und Chakaria fiel auch im zweiten Umlauf eine Stange, vier Fehler. Und auch Christian Kukuk und Mumbai verbuchten einen weiteren Abwurf im zweiten Umlauf.
Absolut souverän und mit jeweils zwei sicheren Nullrunden präsentierten sich die Damen aus Team Deutschland. Jana Wargers steuerte im Sattel von Limbridge zwei Nullrunden zum Gesamtergebnis bei, ebenso wie Kendra Claricia Brinkop und Tabasco de Toxandria. Beide Pferde, beide Reiterinnen präsentierten sich am Donnerstagabend in der Aachener Soers in Topform.
Mannschaftsergebnis im Nationenpreis CHIO Aachen 2024
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