Sicherlich hilft Geld, um in den Spitzensport zu kommen. Aber es alleine reicht nicht, um dort ganz vorne zu stehen. Am Sonntag gelang das der US-Amerikanerin Jessica Springsteen erstmals in einem Großen Preis auf Fünf-Sterne-Niveau. Aus deutscher Sicht verlief das Springen eher glücklos.
Sie waren schon Teil des Silbermedaillen-Teams von Olympia 2021 in Tokio: Jessica Springsteen und Don Juan van de Donkhoeve ließen der Konkurrenz heute im Global Champions Tour Grand Prix keine Chance. Und diese Konkurrenz war eine illustre. Gregory Wathelet (BEL) und Nevados S, Harrie Smolders und Monaco N.O.P. und weitere große Namen waren neben Springsteen und ihrem belgischen Wallach Teil des zehnköpfigen Feldes im Stechen.
Schlussendlich reichte die Zeit von 43,01 Sekunden der Tochter des Rockmusikers Bruce Springsteen und ihrem 14-jährigen Hengst zum Sieg. Angesichts dieses Erfolges wurden die 115.500 Euro Preisgeld eher zur Nebensache. „Ich bin so glücklich mit Don heute. Ich bin einige Risiken eingegangen, aber es hat sich ausgezahlt. Ich bin so aufgeregt, ich bin ehrlich gesagt überwältigt, das ist mein erster 5*-Grand-Prix-Sieg mit Don und ich bin so dankbar. Es bedeutet mir so viel, hier zu gewinnen, besonders vor dieser unglaublichen Atmosphäre und dem Publikum in London.“
Emotionaler Erfolg für Oliver Fletcher
Der Belgier Olivier Philippaerts hatte mit Miro v. Diamant de Semilly das Nachsehen und wurde Zweiter (0/0/43,90 Sekunden) vor Harrie Smolders (NED) mit seinem Holsteiner Monaco N.O.P. auf Rang drei (0/0/43,92 Sekunden). Riesengroß war die Freude auch bei dem Briten Oliver Fletcher, der mit Hello William auf Platz fünf ritt. Der elfjährige Wallach hatte Anfang des Jahres aufgrund einer Kolik operiert werden müssen. In London ging er nun sein erste Fünf-Sterne-Turnier seit der OP. Der ohnehin bisher größten Erfolg seiner Karriere – für den 20-jährigen Fletcher war es die erste Teilnahme an einem Global Champions Tour Grand Prix überhaupt – wurde durch diese Vergangenheit nochmal auf ein neues Level gehoben. Fletcher sagte nach dem Springen: „Mir fehlen die Worte, ich zittere immer noch. Für Momente wie diesen arbeitet man sein ganzes Leben lang. Es war ein schwieriges Jahr, William musste wegen einer Kolik operiert werden und wir hätten ihn fast verloren. Ich dachte, ich hätte heute keine Chance, also habe ich nicht einmal auf den Stechparcours geschaut, als ich durch den Parcours ging.“
Die Deutschen hingegen waren heute ohne Glück im Parcours unterwegs. Das beste Resultat gelang Hans-Dieter Dreher, der mit einer schnellen Vier-Fehler-Runde im Sattel von Elysium Platz 16 erreichte. David Will, Christian Kukuk und Christian Ahlmann mussten mit My Prins van Dorperheide, Mumbai und Mandato van de Neerheide jeweils zwei Springfehler in Kauf nehmen. Gerrit Nieberg mit Ben sowie Philipp Schulze Topphoff mit Carla verzichteten auf die Beendigung des Parcours.
Alle Ergebnisse vom Global Champions Tour Grand Prix in London 2023 finden Sie hier.
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