Der australische Springreiter Kevin Bacon lebt nicht mehr. Wer ihn einmal im Sattel erlebt hat, wird das nie vergessen. Er ritt mehrfach auf Olympischen Spielen, war einer der ersten „Horse Comedians“ und ein begnadeter Dentist.
Kevin Bacons Reitstil zu beschreiben ist nicht einfach. „Entschlossen“ muss man ihn wohl nennen dürfen. Ein Stilspringen hätte der Mann nicht gewinnen können. Der Kontakt zwischen Sattel und Reiter blieb in den seltensten Fällen bestehen. Und es war wie ein Wunder, dass Pferd und Reiter nicht nur unbeschadet, sondern auch nicht selten schnell und fehlerfrei die Ziellinie passierten.
Bacon wurde in New South Wales in dem Ort Dungog geboren. Pferde gehörten von Anfang an zu seinem Leben. Dreimal vertrat er sein Land auf Olympischen Spielen. Im Sattel von Ocean Foam wurde er 1964 30. der Einzelwertung bei den Spielen in Tokio. Das australische Team landete auf Rang sieben. Vier Jahre später in Mexiko City wurde die Equipe Neunte und Kevin Bacon schaffte es mit Chichester in die Top 20: Rang 18.
Kevin Bacon der Entertainer
Bei den Spielen im kanadischen Montreal wurde er mit Chichester 37. Australiens Team errang Platz neun. Kevin Bacon lebte ab den 1980er lange Zeit in Europa. Als Springreiter begeisterte er mit einer Schaunummer die Zuschauer in den Stadien. Dabei persiflierte er Reiterkollegen. Stoisch galoppierte er in die Bahn in der Art eines John Whitaker – Lachsalven und Begeisterung waren ihm sicher. Auch wenn er mit einer Treibepeitsche aus Känguruleder über mächtige Oxer sprang wie ein australischer „Goaßlschnlazer“. Oder wenn seine Stute Princess ihn mit ihrem Hals wieder in den Sattel zurückbugsierte und beide danach flugs das nächste Hindernis anvisierten.
Doch Bacon hatte noch eine besondere Gabe: Er konnte mit schwierigen Pferden umgehen, auch in brenzligen Situationen. Als Dentist war er viel gefragt, reiste durch ganz Europa. Glücklich, wer seine Telefonnummer hatte, damals in der Vor-Handyzeit.
Ich selbst habe ihn ein paar Mal bei der Arbeit erleben dürfen. Pferde, in deren Gegenwart man nicht einmal das Wort „Maulgatter“ denken durfte, hatte er nach kaum drei Minuten auf seiner Seite. Sedativa oder Kraft brauchte er dafür nicht. Er ging in die Box und selbst der vermeintlich gefährlichste Kandidat mutierte zum Lämmchen. Zahngatter drauf, Bohrmaschine an – fertig! Ein echter Horseman, eine Autorität, von jedem Pferd er- und anerkannt. Sofort. Ein Erlebnis, ihm beim Umgang mit Pferden über die Schulter blicken zu dürfen.
Gestern ist Kevin Bacon wenige Tage vor seinem 88. Geburtstag verstorben.
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