Mannheim: Badenia für den sensationellen Con Quidam mit Sanne Thijssen

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MANNHEIM – Maimarkt-Turnier 2023

Dreamteam: Sanne Thijssen und Con Quidam nach ihrem Sieg im diesjährigen Grß (© sportfotos-lafrentz.de)

Es gibt Pferde, die kann man Nichtreitern als den Grund demonstrieren, warum diese Tiere die faszinierendsten der Welt sind. Con Quidam von Sanne Thijssen (NED) gehört dazu. Und das nicht, weil er heute in der Badenia von Mannheim alle abgehängt hat, sondern vor allem deswegen, wie er das gemacht hat.

Der erste Umlauf des 1,55 Meter-Springens mit Stechen um die Badenia von Mannheim hatte es in sich. Als der erste Teil des Starterfeldes durch war, führte noch Jörne Sprehe auf Hot Easy mit einem Zeitfehler. Ansonsten summierten sich die Strafpunkte.

Erstes Paar nach der Pause waren Sophie Hinners und die neunjährige OS-Stute Addressee v. Messenger. Sie zeigten, wie es gemacht wird – nicht nur, wie man diesen Parcours von Christa Jung und ihrem Team fehlerfrei überwinden kann, sondern auch wie das mit größtmöglichem Stil gelingt. Kein Zerren, kein Reißen, ein einziges geschmeidiges Gleiten ins Ziel.

Zu Hinners gesellten sich noch sieben weitere Paare im Stechen: Ulrich Hensel auf Europa H als nächster, dann Vladimir Tretera (CZE) mit Gangster v.h. Noddevelt, gefolgt vom Weltranglisten-Ersten Henrik von Eckermann (SWE) auf Dzara Dorchival, Sanne Thijssen mit Con Quidam, Stefan Engbers mit Baju, Marcel Marschall auf Coolio und David Will auf Zaccorado Blue.

Das Stechen

Auch im Stechen gaben Hinners und Addressee als erstes Paar eine Demonstration schönen Springreitens. Dazu waren sie blitzschnell: 42,39 Sekunden. Das hätte für Rang zwei gereicht, doch eine Stange fiel. Am Ende war es der sechste Rang. Ulrich Hensel und Europa H setzten auf Sicherheit und kamen fehlerfrei ins Ziel, waren mit 45,75 Sekunden allerdings recht langsam.

Dass es auch ohne Abwurf sehr viel schneller geht, zeigten dann Henrik von Eckermann und seine zierliche Selle Français-Stute Dzara Dorchival v. Qlassic Bois Margot. Bei 42,68 Sekunden stoppte die Uhr. Ob das zu schlagen sein würden?

Aber sicher, wenn man einen Con Quidam unter dem Sattel hat! Sanne Thijssens 17-jähriger Holsteiner Hengst v. Quinar Z hat eine ausgesprochen effiziente flüssige Galoppade, die er verkürzen und verlängern kann, wie es gebraucht wird. Und Sanne Thijssen weiß genau, dass sie sich auf ihn verlassen kann. Kürzer rum ging es nicht. Und wenn der Hengst dann etwas dicht kam – kein Problem, er klappt die Beine weg, macht den Rücken krumm und flitzt schon in der Landung weiter. 41,65 Sekunden! Die Tribüne tobte, aber den Applaus Sanne Thijssen für sich wollte Thijssen nicht gelten lassen. Sie machte eine Wischbewegung mit der Hand und zeigte dann auf ihren Hengst. Ihm gebührte die Anerkennung für all seinen Kampfgeist und seinen Charakter.

Nach den beiden kamen ja noch einige Paare. Aber im Grunde war klar, dass die Prüfung entschieden war. Sanne Thijssen siegte vor Henrik von Eckermann und Stefan Engbers im Sattel seines zehnjährigen westfälischen Schimmels Baju. Vierter wurde Marcel Marschall mit Coolio vor Ulrich Hensel auf Europa H, Hinners, dem Tschechen Tretera und David Will, bei dem zwei Stangen im Stechen fielen.

Stefan Engbers und sein Balou du Rouet-Sohn Baju kann man wohl als so etwas wie die Shooting Stars der Saison bezeichnen, spätestens nach diesem Wochenende. Sie platzierten sich in den beiden Hauptspringen von Braunschweig an achter und vierter Stelle, waren Dritte und Vierte in Hagen und wurden nach all dem von Bundestrainer Otto Becker für den Mannheimer Nationenpreis am Sonntag benannt. Da kassierten sie lediglich zwei Zeitfehler im ersten Umlauf und dürften die Erwartungen damit mehr als erfüllt haben.

Alle Ergebnisse aus Mannheim finden Sie hier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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