Er ist nach Calanda und Funky Fred nun das nächste Top-Springpferd von Marcus Ehning, das nicht länger im Turniersport zu sehen sein wird: der nordrhein-westfälische Landbeschäler A la Carte NRW soll mit seinen nun 15 Jahren seinen sportlichen Ruhestand antreten.
Der von der Niederländerin Jenny Ekkel gezogene Abke-Sohn A la Carte hat bereits wieder seine Box im Landgestüt Warendorf bezogen. Bis zum Ende der Decksaison soll A la Carte den Züchtern vollumfänglich mit Frischsamen zur Verfügung stehen, schreibt das Landgestüt NRW.
A la Carte erblickte 2008 das Licht der Welt und ist Sohn einer Lux-Polydor-Mutter. Vierjährig wurde er von Jens Goldfuß in den Sport gebracht und konnte in seiner ersten Saison in Springpferdeprüfungen der Klasse A** prompt mehrere Siege erzielen. Fünfjährig knüpfte der charmante Braune an seine Erfolge an und siegte in Prüfungen bis Springpferde M. Im Frühjahr 2014 übernahm dann Kendra Claricia Brinkop durch Vermittlung von Bundestrainer Otto Becker die Zügel des Hengstes und sollte mit ihm zu neuen Meriten reiten.
Bundeschampion, U25-Springpokalsieger, Bronzemedaillist
Sechsjährig qualifizierte sie den westfälischen Hengst für die Bundeschampionate und belegte dort im Finale Rang 13. Kendra Claricia Brinkop brachte den Braunen in den internationalen Sport und verbuchte dort Anfang 2015 erste Platzierungen. Der Nachkomme v. Abke kam schließlich erfolgreich auf schwerem Niveau an. Wie erfolgreich, sollte sich beim Bundeschampionat der siebenjährigen Springpferde zeigen. Dort ritt Brinkop den Hengst zum Titel. Und die Erfolgsgeschichte nahm weiter kein Ende für das Paar. 2016 gab es den Sieg im Finale des U25 Springpokals und Bronze in der Deutschen Meisterschaft Springreiten bei den Damen sowie den ersten internationalen Sieg in Oldenburg. Ein Jahr später verpassten die beiden das Podium in Balve knapp und wurden Vierte. Aber international konnten die beiden noch mehrere Schleifen sammeln, ehe ein anderer in den Sattel von A la Carte stieg.
Marcus Ehning und A la Carte
Und das war kein geringerer als Marcus Ehning. Bei ihrem ersten gemeinsamen internationalen Turnier in Hickstead im Jahr 2019 gab es im King George Cup direkt en siebten Platz für das Paar. A la Carte sprang unter Ehning zu Platz drei im Coupe de Genève und wurde Anfang 2020 Zweiter in der Weltcup-Etappe von Amsterdam. Es folgten weitere Siege und Platzierungen bis 1,60 Meter, national und international. Sei es in Global Champions Tour- oder Weltcup-Etappen wie in Valkenswaard (NED) und Lyon (FRA) oder auch im Großen Preis von Knokke (BEL), Opglabbeek (BEL) und Stuttgart. Auch in Balve war A la Carte unter Ehning nochmal am Start. 2022 holten sie Bronze hinter Mario Stevens und Philip Rüping. Den letzten internationalen Auftritt hatte der nun 15-jährige Abke-Sohn in diesem Jahr in Bordeaux. National ging er, ebenso wie sein Stallkollege Funky Fred, zuletzt in Borken an den Start. Dort tat er das, was er in Madrid 2019 schon mal tat: Er gewann das Barrierespringen des Turniers.
Für Marcus Ehning war es dann an der Zeit, den Hengst gehen zu lassen. „Ein Pferd, was so beständig immer abgeleistet hat, soll auf dem Höhepunkt gehen“, sagt Marcus Ehning. Die Entscheidung sei nicht einfach gefallen, gemeinschaftlich habe man sich dazu entschieden, den fünfzehnjährigen Landbeschäler mit den aktuellen Erfolgen auf dem Heimturnier in Borken zu verabschieden.
Züchterisches
A la Carte wurde 2010 in Münster-Handorf gekört und zum Siegerhengst ausgerufen. Er kann bis dato zwei bis zur Klasse S erfolgreiche Nachkommen vorweisen. Fünf gekörte Söhne hat der Abke-Sohn bisher. Der im Sport erfolgreichste Nachkomme des Hengstes ist bisher die nun siebenjährige Stute Askala. Interessant: Unter Hendrik Dowe sprang die Stute auf dem Turnier, auf dem ihr Vater A la Carte seine Karriere beenden sollte, zu einem Sieg in einer Springprüfung der Klasse S*.
Quellen: WA.de
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