Es war ein Heimsieg für Martin Fuchs heute im Weltcup-Springen von Basel. Aber keiner, der leicht verdient war. Nur drei Paare hatten Frank Rothenbergers ersten Umlauf fehlerfrei beenden können. Und diese drei schenkten sich nichts im Stechen.
Der erste, der fehlerfrei durch den Umlauf der zehnten Weltcup-Etappe in Basel kam, war der Niederländer Marc Houtzager auf Sterrehof’s Calimero. Zuvor hatten sich schon 21 Paare vergeblich dran versucht, die Parcours-Fragen zu beantworten, die Frank Rothenberger ihnen gestellt hatte. Dafür, dass es ein Stechen gibt, sorgte kurz darauf Belgiens Pieter Devos auf Apart, die beiden Sieger des Weltcup-Springens von Stuttgart. Und schließlich ritt auch Martin Fuchs mit seinem Superstar Clooney, getragen von Familie und Freunden, in die Runde der besten drei. Dabei blieb es.
Im Stechen selbst machte Marc Houtzager den Anfang. Sein zwölfjähriger Quidam de Revel-Sohn lieferte wie bestellt: fehlerfrei in 38,84 Sekunden. Pieter Devos und Apart (v. Larino) machten sich daran, das zu unterbieten und waren auch tatsächlich schneller. Nach 36,98 Sekunden stoppte die Uhr. Allerdings hatten die beiden unterwegs eine Stange mitgenommen. Nun war es an Martin Fuchs und Clooney, die Entscheidung über den Ausgang dieses Springens zu bringen.
Und der Westfale v. Cornet Obolensky hat wieder einmal geliefert: fehlerfrei, 37,61 Sekunden, der Sieg. Marc Houtzager wurde Zweiter, Pieter Devos Dritter. In der Weltcup-Gesamtwertung liegt weiterhin Steve Guerdat an der Spitze, gefolgt jetzt von Pieter Devos, Martin Fuchs, Christian Ahlmann, Daniel Deußer, Kevin Staut, Gudrun Patteet und Edwina Tops-Alexander.
Ein überglücklicher Martin Fuchs, kommentierte später: „Es ist unglaublich! So viele Leute sind heute gekommen, viele meiner Freunde und meine Familie. Vor heimischer Kulisse und mit ihnen dabei zu gewinnen, ist immer ganz besonders – das ist ein großartiger Tag für mich und mein unglaubliches Pferd Clooney!“
Dieses unglaubliche Pferd, das einst von Jana Wargers in den Sport gebracht worden war, hatte 2018 in Basel den Großen Preis gewonnen. Einige Monate später musste der Schimmel wegen einer schweren Kolik operiert werden. Ob und wenn ja, wann er zurück in den Sport kommen würde, schien damals fraglich. Doch Clooney kehrte nicht nur vollkommen genesen und fit wenige Monate später wieder zurück, er machte seinen Reiter auch zum Zweitbesten der Welt bei der WM in Tryon. Wirklich ein Ausnahmepferd in jeder Hinsicht!
Die Ein-Fehler-Kandidaten
Gleich vier Reiter-Pferd-Paare kamen zwar ohne Abwurf durch den ersten Umlauf, aber ein Zeitfehler verhinderte den Einzug ins Stechen. So ging Platz vier an Italiens Lucia Le Jeune Vizzini auf Filou de Muze. Der Spanier Eduardo Alvarez Aznar ritt sein Toppferd Rokfeller de Pleville Bois Margot auf den fünften Platz, gefolgt von Nadja Peter Steiner (SUI) auf Saura de Fondcombe und Gudrun Patteet mit Pebbles Z (BEL).
Für die beiden Mannschaftsbronzemedaillengewinnerinnen der EM in Göteborg 2017, Nadja Peter Steiner und Saura de Fondcombe, war diese Platzierung der zweite größere Erfolg seit ihrer Sperre wegen Dopings im Herbst 2017. Ein Jahr lang war Peter Steiner nicht mehr auf dem Turnier gewesen. Erst Anfang Oktober durfte sie wieder reiten. Saura de Fondcombe wurde im Sommer von Eric Lamaze einige Male in Spruce Meadows vorgestellt, und das auch erfolgreich. Aber nun sitzt ihre eigentliche Reiterin wieder im Sattel. Die beiden waren bereits Fünfte im Coupe de Genève beim CHI Genf gewesen.
Die Deutschen in Basel
Einziger Deutscher unter den Platzierten in Basel war Christian Ahlmann auf Mechelen-Sieger Clintrexo Z. Der Clintissimo Z-Sohn war viertschnellstes Vier-Fehler-Pferd und wurde somit Elfter des Springens.
Ebenfalls vier Fehler schlugen für Hans-Dieter Dreher und Berlinda zu Buche, die beiden WM-Reservisten von Tryon. Auf Rang 13 waren sie zwar nicht mehr platziert, verdienten aber immerhin vier Weltcup-Punkte.
Auf die musste Marcus Ehning verzichten. Sein Pret a Tout hatte heute zwei Abwürfe. Ebenso erging es Michael Jung und Chelsea. Wie schwer der Parcours war, lässt sich auch am Ergebnis von Ludger Beerbaum und Casello ablesen: 21 Strafpunkte.
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