McLain Wards Azur geht zurück nach Belgien

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McLain Ward mit Azur nach dem letzten Parcours auf dem Weg zum Weltcupsieg 2017 in Omaha. (© von Hardenberg)

Der Kreis schließt sich. Von François Mathy hatte McLain Ward seine Olympiastute Azur einst erworben, und dorthin kehrt sie nun, nach dem Ende ihrer Karriere, auch wieder zurück.

In einem Interview mit dem US-amerikanischen Magazine The Chronicle of the Horse sprach McLain Ward unter anderem über die Zukunft von HH Azur nach dem Ende ihrer Karriere. „Wir werden eine Abschiedszeremonie für sie veranstalten. Dann geht sie zurück nach Belgien in François Mathys Stall und wird Zuchtstute.“

Alle, die auch bislang mit der Stute zu tun hatten, sollen involviert bleiben. Das sind vor allem die Familie Harrison von der Double H Farm, der Azur ihren „Vornamen“ verdankt, Ward selbst und eben François Mathy Jr. „Es fühlt sich für uns alle richtig an, dass sie in diesen Stall geht, und sie ist auch für die Mathys etwas ganz Besonderes. Aus vielerlei Gründen ist diese Gegend sehr schön für Pferde. Von daher habe ich das Gefühl, dass das einfach die richtige Richtung ist.“

Tatsächlich war auch François Mathy Jr. eng mit „Annies“ Karriere verbunden. Er kaufte die heute 17-jährige SBS-Stute als junges Pferd von ihrer Züchterin Nathalie Beaufort. Kurz darauf übernahm die Double H Farm, Wards langjähriger Sponsor. Mathy war zunächst Mitbesitzer, später hatte Ward dann auch selbst Anteile. Nun gehöre sie allen zusammen, so Ward.

Zwei Karrieren

Nur ein Jahr nachdem er sie übernommen hatte, gehörte Ward mit ihr zur US-Mannschaft für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, die damals Silber gewann. In der Einzelwertung waren die beiden Neunte. Im Jahr darauf wurden sie Weltcup-Sieger und alles schwärmte von den überragenden Qualitäten der Thunder van de Zuuthoeve-Tochter. Die stellte Annie in unzähligen Großen Preisen von Aachen bis Spruce Meadows unter Beweis. Gleichwohl erzählte Ward, habe es vor rund drei Jahren schon einmal einen Moment gegeben, wo er die Stute eigentlich verabschieden wollte. Sie habe sich „alt“ angefühlt. Sein langjähriger Pfleger und Stallreiter Lee McKeever habe ihn dann überzeugt, ihr einfach Zeit zu geben.

McKeever behielt recht. Als Ward wieder anfing, habe er schon den Eindruck gehabt, dass Annie sich sehr gut anfühlte. Die Ergebnisse bestätigten den Eindruck. Nach den Siegen in Genf 2022 und ’s-Hertogenbosch 2023 mit Azur war Ward als Anwärter auf den Rolex Grand Slam nach Aachen gereist. Doch nachdem die beiden direkt zu Beginn des ersten Umlaufes zwei Abwürfe hatten, gab er auf und kurz darauf offiziell das Ende von Azurs sportlicher Karriere bekannt.

Da kann man nur hoffen, dass Annie die Qualitäten, die sie selbst hat, weitergibt. Ward sagt, sie habe noch nie ein Hindernis verweigert. Sie habe immer alles versucht. Und sie habe etwas Königliches an sich. „Wir nennen sie die Königin, aber das ist genau der Eindruck, den sie vermittelt. Sie hat eine Aura, die man arrogant nennen könnte. Aber ich verstehe es mehr als Intelligenz und Wissen und Verstehen. Ehrlich gesagt, hat sie mehr Königliches an sich, als der Rest von uns.“

Das vollständige Interview finden Sie hier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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