Die letzte große Dressurprüfung von München 2023 brachte ein vorhersehbares Ergebnis. Spannend bis zum letzten Reiter war es hingegen im Parcours.
Lediglich drei Paaren hatten sich für die Kür der Fünf-Sterne-Tour auf dem Münchener Dressurviereck entschieden: die WM-Bronzemedaillisten und Gewinner der Kür, Frederic Wandres und Duke of Britain, Raphael Netz mit Great Escape Camelot und der gebürtige Slowake Michael Bugan, der allerdings in Österreich zuhause ist. Wie die Prüfung ausgeht, war also einigermaßen vorhersehbar. Und so kam es auch.
Frederic Wandres und sein 16-jähriger britischer Hannoveraner v. Dimaggio gewannen die Prüfung mit 82,805 Prozent und damit fast sieben Prozent mehr als die Zweitplatzierten. Das waren Raphael Netz und Great Escape Camelot.
Netz dürfte mit seinen 24 Jahren altersmäßig noch eine Weile in der U25-Tour Medaillen gewinnen, so wie er es in den letzten Jahren zuhauf getan hat. Aber schon zu Beginn der Saison hat er angekündigt, sich nun aufs Seniorenlager konzentrieren zu wollen. Mit dem zwölfjährigen Johnson-Sohn Great Escape Camelot hat er dafür ein Pferd an seiner Seite, das schon wesentlich mehr Erfahrung auf diesem Niveau hat als er. Der Wallach war zuvor mit der Schweizerin Estelle Wettstein international im Einsatz. Mit Netz war es das dritte internationale Turnier und die erste Kür, die sie mit 75,830 und einer silbernen Schleife abschlossen.
Rang drei sicherte sich Michael Bugan mit einem neuen persönlichen Bestergebnis von 72,740 Prozent. Er saß auf seinem eigenen Pferd, dem österreichischen Warmblüter For President AWO v. Fontane, mit dem er 2019 und 2021 als erster slowakischer Reiter überhaupt an Europameisterschaften teilgenommen hat. Für die Olympischen Spiele in Tokio wären die beiden auch qualifiziert gewesen. Doch da war der Wallach noch im Besitz seiner österreichischen Züchterin Eva Buchar, und da Pferde bei Olympischen Spielen die gleiche Nationalität haben müssen wie das Land, für das sie starten, fehlten sie in Tokio.
Bugan trainiert übrigens nicht, wie zuerst geschrieben mit Richter Peter Holler. „Das ist ein Mythos. Ich habe nur dreimal einen Kurs bei ihm geritten“, so der 35-Jährige. Stattdessen arbeite er meist alleine. „Aber Emile Faurie kommt öfters zu mir.“
Zweiter Großer Preis in Folge für Kölz‘ Cellato
Gute Saison für Michael Kölz! Vor wenigen Wochen gewannen der Sachse und elfjähriger Holsteiner Cellestial-Sohn Cellato den Großen Preis in Redefin. Nun triumphierte er in München über elf Konkurrenten im Stechen.
Von den zwölf Paaren im Stechen blieben fünf Paare ein zweites Mal null, aber kein einziges kam an die 55,50 Sekunden von Kölz und Cellato heran. Der sprang damit beim zweiten Einsatz in einem 1,55 Meter-Grand Prix zum zweiten Mal allen davon. Doch es ist schon der dritte Große Preis in Serie, die die beiden für sich entschieden, denn Ende April waren sie schon einmal bei einem Zwei-Sterne-Turnier in Polen vorne gewesen.
Heute verwies das sächsisch-holsteinische Duo Frankreichs Olympiareiterin Pénélope Leprevost mit Bingo del Tondou auf Rang zwei. 56,74 Sekunden lautete hier das Ergebnis.
Platz drei blieb in Bayern dank Maximilian Weishaupt und seiner Levisonn-Tochter Omerta Incipit, die nach 58,76 Sekunden ins Ziel kamen.
Alle Ergebnisse aus München 2023 finden Sie hier.
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