Nicht nur der Wassergraben verursachte einige Fehler im A-Finale EM Springen. Lediglich fünf der 24 Starter kamen unbeschadet durch den Kurs. Der bislang führende Schwede Jens Fredricson schaffte das nicht. Er ist nun Zweiter, Steve Guerdat (SUI) führt. Für Christian Kukuk ist die EM vorbei.
Kraftvoll, konzentriert und zu keiner Zeit einen Zweifel aufkommen lassend, so haben sich Philipp Weishaupt und der neunjährige Westfale Zineday auf Platz drei vor dem entscheidenden B-Finale bei der Europameisterschaft im Springreiten in Mailand geritten. „Zineday hat sich wieder von seiner besten Seite gezeigt, auf der letzten Linie war es etwas wacklig, da fehlt ihm noch die Routine. Jetzt geht’s um die Wurst“, sagt Philipp Weishaupt und betont, „ich glaube, es war eine sehr, sehr schwere Runde, wir haben guten Sport gesehen.“
Das Entscheidungsspringen beginnt um 14 Uhr in der norditalienischen Metropole.
Jens Fredricson erwischt es in zweifacher Kombination
Weishaupt gelang damit einer von fünf Ritten ohne Abwurf. Durch Fehler vor ihm liegender Pferd/Reiter-Kombinationen rückte er im Ranking auf die Bronzeposition auf. Vor ihm liegen der Schweizer Steve Guerdat und der Schwede Jens Fredricson, der seine Führung in der zweifachen Kombination verspielte. Die beiden Steilsprünge folgten auf den Wassergraben, der einige Fehler provoziert hatte. Fredricson ließ seinen Markan Cosmopolit flott gegen den Graben galoppieren, hatte ihn dann aber auf den folgenden Metern nicht genug wieder auf dem Hinterbein, um den Doppelsteil unbeschadet zu meistern. Mit 4,0 Punkten ist Fredricson nun Zweiter, für Guerdat notieren sich 0,43, für Weishaupt 4,41 Strafpunkte.
Guerdat steuerte seine Dynamix de Belhem souverän über den Parcours, zwei minimale Berührungen waren alles, was die Stute an Spannungsfaktor für das Publikum parat hatte.
Fünf Nuller im A-Finale EM Springen
Als erster hatte der für Österreich startende Max Kühner mit Elektric Blue das geschafft, was vielen zuvor nicht gelungen war, ein fehlerfreier Ritt. Mit viel Speed ritt Kühner den Wassergraben an. Der Braune, einst auf der DSP-Körung entdeckt, flog über den Graben. Am letzten Sprung zuckte er noch einmal clever mit dem Hinterbein – null. Der nächste Reiter, dem das gelang, war der Weltranglistenerste, der schwedische Mannschaftseuropameister Henrik von Eckermann mit der drahtigen Stute Iliana. Auch der Franzose Julien Epaillard und Dubai du Cedre kamen ohne Abwurf aus dem Kurs. Der Brite Ben Maher kassierte mit dem Hengst Faltic den Einsprung der dreifachen Kombination. Michael Duffy und die Casall-Tochter Cinca erwischten für Irland zunächst den Aussprung der dreifachen Kombination. Dann misslang beiden die letzte Linie komplett. Zur Planke kam der Ire viel zu dicht, die blieb zwar liegen, aber dafür stimmte die Distanz zum abschließenden Buschoxer dann gar nicht mehr – ein weiterer Abwurf. Damit war er hinter Weishaupt zurückgefallen.
„Zwei um“ für Mumbai und Christian Kukuk
Christian Kukuk kam nicht unbeschadet durch die zweifache Kombination. Sowohl beim Einsprung als auch beim folgenden Steilsprung flogen die Stangen. Für Mumbai war damit das Event Europameisterschaften beendet. Nur zwölf Starter qualifizieren sich für das B-Finale. Kukuk sagte, er habe ein gutes Gefühl gehabt. „Rückblickend hätte ich vielleicht mit etwas mehr Vorwärtsimpuls in die Dreifache hineinreiten sollen“, zumal sich dieses Hindernis als Fehlerquelle Nummer eins herausgestellt hatte.
Das B-Finale mit der Entscheidung der Europameisterschaft beginnt um 14 Uhr.
Hier die Startliste für das Entscheidungsspringen.
Das ZDF sendet eine Zusammenfassung der EM, heute zwischen 16.15 und 17 Uhr.
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