Nationenpreisfinale Barcelona: Belgien siegt, Deutsche enttäuschen

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Der Holsteiner Conrad, hier noch unter Gregory Wathelet

(© Gregory Wathelet auf Conrad de Hus, dem Aushängeschild der Witt'schen Pferdezucht, die für ihre Verdienste vom Holsteiner Verband ausgezeichnet wurde.)

Das Finale der FEI Nationenpreisserie ist entschieden. Klarer Sieger ist wie schon in der Qualifikation am Donnerstag das belgische Team. Die deutschen Springreiter konnten ihre guten Vorleistungen nicht wiederholen, einzig Meredith Michaels-Beerbaum lieferte eine fehlerfreie Runde ab – Rang sechs.

Satte 500.000 Euro gab es für den Sieg im Nationenpreisfinale in Barcelona – und die sicherten sich die Belgier um Equipechef Dirk Deemersmann. Gleich zwei belgische Teamreiter blieben in dem einen, alles entscheidenden Umlauf des Finales, bei dem alle Teilnehmer wieder bei Null anfingen, fehlerfrei. Einer davon war Gregory Wathelet auf dem zehnjährigen Holsteiner Con Air-Sohn Conrad de Hus (73,36 Sekunden), der sich über einen Bonus von 200.000 Euro freuen konnte, denn er war der einzige Reiter, der in beiden Runden des Nationenpreisfinales strafpunktfrei geblieben war. Teamkollegin Judy-Ann Melchior ließ mit der selbstgezogenen Zangersheide Stute As Cold as Ice v. Artos Z (75,81) ebenfalls alle Stangen liegen. Olivier Philippaerts leistete sich mit Armstrong van de Kapel einen Abwurf (76,74), Jos Lansink und For Cento lieferten das Streichergebnis (8/76,6). Der neun Jahre junge Holsteiner stammt ab von For Pleasure. Dirk Deemersmann betonte, wie wichtig dieser Sieg für Belgien sei. Sie hätten in Aachen eine schlechte Woche gehabt und die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio verpasst. Aber nun wüsste die Welt wieder, dass mit dieser Nation zu rechnen sei. Er lobte außerdem den Prüfungsmodus mit nur zwei Finalrunden an zwei verschiedenen Tagen als „sehr pferdefreundlich“.
Die anderen der insgesamt acht Teams schafften jeweils maximal eine Nullrunde. Großbritannien landete auf Platz zwei mit zwei Springfehlern und einer Gesamtzeit von 223,14 Sekunden. Dafür gab’s ein Gewinngeld von 300.000 Euro. Eine saubere Runde absolvierte der Brite Joe Clee auf Utamaro D’Ecaussines. Seine Teamkollegen Ben Maher auf Diva und Jessica Mendoza mit Spirit mussten jeweils einen Springfehler in Kauf nehmen. Streichergebnis war Laura Fenwick mit Bintang (16). Die niederländische Mannschaft mit Gerco Schröder/Cognac Chamblanc (0), Jur Vrieling/Zirocco Blue (4), Maikel van der Vleuten/Verdi (4) und Jeroen Dubbeldam/Zenith belegte Platz drei. Wobei Europameister Dubbeldam mit seinem sonst so sicher springenden KWPN-Wallach drei Springfehler kassierte. In der Mitte der dreifachen Kombination fiel die erste Stange, am folgenden Steilsprung dann die nächste. Der Rhythmus ging verloren und in der Kombination kurz vor dem Ziel gab es den dritten Fehler. Am Ende schlugen für die Niederländer acht Springfehler und eine Gesamtzeit von 226,8 Sekunden zu Buche.

Deutschland konnte bei der Entscheidung um die vorderen Plätze nicht mitreden. Die einzige fehlerfreie Runde gelang Meredith Michaels-Beerbaum auf dem gewaltig springenden Schimmel Fibonacci (74,38). Bei Christian Ahlmanns Taloubet Z v. Galoubet fiel eine Stange (73,84) und bei Ludger Beerbaum auf seiner zwölfjährigen Holsteinerin Chiara v. Contender (75,14) sowie bei Daniel Deußer mit Cornet d’Amour, einem westfälischen Cornet Obolensky-Sohn, klapperte es sogar zweimal, jeweils acht Strafpunkte. Mit insgesamt zwölf Strafpunkten und 223,36 Sekunden kamen sie nicht über Rang sechs hinaus.
„Meredith hat uns ein bisschen hoffen lassen. Aber der Rest war exemplarisch für diese Saison, einmal mehr war es nicht genug“, so Ludger Beerbaum. Genauso sah es der enttäuschte Bundestrainer Otto Becker: „Wieder haben alle gekämpft, waren konzentriert und haben ihr Bestes gegeben. Man kann niemandem einen Vorwurf machen. Wir haben die Chance gehabt, aber am Ende reichte es leider nicht für den entscheidenden Schritt. Das zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Saison.“

 

Sieg für Belgien

Die belgische Equipe siegte im Nationenpreisfinale von Barcelona 2015     Foto: FEI/Caremans (© FEI/Caremans)

 

 

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