Der Mercedes-Benz-Cup am Samstag Nachmittag der VR Classics in Neumünster hatte es in sich! Als die größten Hürden erwiesen sich sowohl die erlaubte Zeit, als auch der letzte Sprung im Normalparcours. Am Ende bewahrheitete sich einmal mehr: Die Letzten werden die Ersten sein!
Tim Rieskamp-Goedeking, der amtierende Deutsche Vize-Meister der Berufsreiter, saß heute auf der erst zehnjährigen Selle Francais-Stute Quapitola de Beaufour mit der klangvollen Abstammung Diamant de Semilly-Kannan. Die Stute machte ihren Vorfahren alle Ehre – sie schaffte als letztes Pferd der Siegerrunde das, was zuvor schon gefühlte 12 Paare vergeblich versucht haben: Jeroen Dubbeldam die Führung abzunehmen. Der holländische Olympiasieger von 2000 war mit dem ebenfalls zehn Jahre alten KWPN-Wallach Zenith in einer Gelassenheit und Souveränität durchs Stechen bzw. die Siegerrunde der besten 14 galoppiert, dass man ihm eine so hervorragende Zeit gar nicht zugetraut hätte. Aber bis zum letzten Starter blieben seine 36,73 Sekunden das Maß der Dinge. Aber dann kamen Tim Rieskamp-Goedeking und Quapitola, die den Holländern beinahe eine ganze Sekunde abnahmen – bei 35,93 Sekunden stoppte die Uhr „ein Galoppsprung“, kommentierte Dubbeldam. Der Sieger war natürlich happy: „Ich habe schon immer an das Pferd geglaubt. Aber ihr Nervenkostüm hat es einem nicht immer ganz einfach gemacht, die Leistung abzurufen.“ Das klappt ja nun, wie sie heute bewiesen hat.
Ein ähnliches Problem hatte auch Jeroen Dubbeldam mit Zenith. „Aber er hat große Fortschritte gemacht und wird immer besser.“ Die Enge der Halle ist keine Entschuldigung für ihn: „Ja, die Zuschauer sitzen hier dicht am Parcours. Aber auf diesem Niveau darf das die Pferde eigentlich nicht mehr stören. Wir sind ja froh über die Zuschauer und ihren Applaus!“ Der war groß. Die Halle tobte als der Sieger über den letzten Sprung kam und fehlerfrei geblieben war. Sie hatten ja zuvor auch schon einiges zu sehen bekommen.
„Die größte Klippe im Parcours? Also bei mir war es alles zwischen Start und Ziel“, schmunzelt Christian Ahlmann, der mit seinem Westfalenhengst Cornado II, Vollbruder zu Marcus Ehnings inzwischen Weltcup-siegreichen Cornado NRW, am Ende Platz drei belegte. Aber er musste zittern, ob er es überhaupt in die Siegerrunde der besten 14 schaffen würde, denn er war einer der vielen Reiter, die einen Zeitfehler verbuchten. Von seinem Cornet Obolensky-Acobat-Sohn (der heute jedesmal durch sehnsüchtiges Wiehern auf sich aufmerksam machte, wenn er ohne die Kumpels vom Abreiteplatz in den Parcours musste) ist Ahlmann überzeugt „Er hat ganz viel Qualität! Auch ohne die letzte Abstammung ist er hier zweimal null gegangen. Er bemüht sich immer, vorsichtig zu springen. Wir werden jetzt so weitermachen und dann wird man sehen.“
Zurück zum Parcoursaufbau, Christian Ahlmann ergänzte noch: „Man musste von A bis Z konzentriert sein. Da war kein Moment zum Ausruhen. Ein bisschen sortiert hat dann wohl auch noch der letzte Sprung.“ Und Paul Schockemöhle, der als Veranstalter der Pressekonferenz fragte, ob er „als Amateur“ vielleicht noch ergänzen dürfe, dass man mit zwei Distanzen auf den letzten Sprung zu reiten konnte. Aber für den langen Weg reichte die Zeit meistens nicht. Also nahm man die riskantere Abkürzung, was vielen Paaren zum Verhängnis wurde.
Wer Quapitola de Beaufour heute verpasst hat, bekommt übrigens eine zweite Chance, sie zu sehen. Auf sie will Rieskamp-Goedeking morgen im Großen Preis setzen. Also: Dran bleiben!
Alle Ergebnisse dieser Prüfung gibt es hier.men’s new jordans release dates | cheapest jordan 1 high on stockx
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