Was für ein sensationelles Wochenende für die 23 Jahre junge Finja Bormann! Gestern zum zweiten Mal hintereinander Zweite im Championat von Nörten-Hardenberg und heute dann nun der ganz große Wurf im Großen Preis mit einem Pferd, das sie selbst mit auf die Welt geholt und ausgebildet hat.
Während die Platzierten sich kaum zum Stillstehen bewegen ließen bei der Siegerehrung im Großen Preis um die Goldene Peitsche von Nörten-Hardenberg, stand A crazy son of Lavina wie ein Denkmal während für seine Reiterin die deutsche Nationalhymne gespielt wurde. Vielleicht spüren Pferde , wenn es wichtig ist. Außerdem hatte der 13-jährige ZfdP-Wallach v. Azzuro Classico sein Tagwerk ja schon getan. Oder vielmehr sein Wochenendwerk.
Denn gestern holte das Paar zum zweiten Mal hintereinander den zweiten Platz im Championat von Nörten-Hardenberg und heute dann den Sieg im Großen Preis. Als letztes Paar im Stechen, das nur fünf von 50 Paaren erreicht hatten, rollten die beiden das Feld von hinten auf. A crazy son of Lavina machte seinem Spitzenamen „Löwe“ alle Ehre. Den trägt er, weil er eine Wuschelmähne hat. Aber auch, weil er im Parcours jedes Hindernis attackiert, als wolle er es fressen. „Dieses Pferd ist der Wahnsinn!“, so seine Reiterin, die ihn kennt seit er auf der Welt ist.
Für Finja Bormann war es quasi ein Heimsieg. Den Hardenberg kennt sie, seit sie ein Kind war. Ihr Opa ist hier geritten, ihr Vater ebenfalls und Bruder Friso war sogar dieses Jahr mit ihr am Start. Die Familie betreibt eine Pferdezucht in Hüddesum, unweit von Nörten-Hardenberg entfernt. Allerdings arbeitet Finja inzwischen neben ihrem Studium als Bereiterin auf dem Gestüt Drei Eichen der Familie Müter in Königslutter. Hier heute zu gewinnen, das war die Erfüllung eines Traums: „Jetzt ist es unserer Familie mal gelungen, die goldene Peitsche zu gewinnen. Und das auch noch auf einem selbst gezogenen Pferd!“
Nicht nur wegen der Nähe ist Nörten-Hardenberg für sie eine besondere Sache: „Die Zuschauer tragen einen hier förmlich. Eigentlich ist er das entspannteste Pferd der Welt. Aber hier konnte ich ihn vor dem Parcours nicht im Schritt halten. Der wollte einfach nur los!“
Und losgelegt haben die beiden dann tatsächlich: In 36,55 Sekunden fegten sie in engsten Wendungen durch den Parcours und flogen nur so über den letzten Oxer. In der Form können sie ihrem anvisierten ersten Nationenpreiseinsatz am kommenden Wochenende in Aalborg fröhlich entgegensehen!
Platz zwei mal wieder für Tobias Meyer
Platz zwei ging an ein Paar, dass sich erst seit wenigen Tagen kennt – genauer gesagt seit Mittwoch vor dem Burgturnier – und noch keine Handvoll gemeinsamer Parcours absolviert hatte: Tobias Meyer auf dem Hannoveraner Gain Line, ein weiteres der Onischenko-Pferde, die der Bereiter vom Gestüt Sprehe nun unter dem Sattel hat. Mit fehlerfreien 37,82 Sekunden waren die beiden zwar schnell, aber lange nicht schnell genug, um die Siegerin einzuholen.
Okay, es wäre dem Schweizer Werner Muff schon gerne gelungen, seinen Namen auf der Peitsche verewigt zu sehen. Aber das Gefühl, sich hinter einem Bormann einreihen zu müssen auf dem Hardenberg, kennt er. Vor einigen Jahren hatte Finjas Bruder Friso ihm schon einmal die Gotha Trophy vor der Nase weggeschnappt. Und ohnehin konnte nichts seine Freude über seine vierbeinige Partnerin trüben. Die zehnjährige Nabab de Reve-Tochter Jolie vh Molenhof kam in seinen Stall, weil der vorherige Reiter Probleme mit ihr hatte. Bei ihm ging sie zunächst hoch erfolgreich mit den Stallreitern, während er sich von einer Erkrankung erholte. Als er danach die Zügel übernahm stellte er fest, mit Jolie van het Molenhof ein Pferd unter dem Sattel zu haben, von dem er sagen kann: „Beständiger geht es nicht! Sie ist fast immer null!“ So eben auch heute. Und die Zeit reichte für Platz drei.
Alle Ergebnisse finden Sie hier.
Übrigens lesen Sie eine ausführliche Reportage über das alles außer gewöhnliche Burgturnier am Fuße der Burg der Familie von Hardenberg in St.GEORG 7/2019!
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