Der Parcours im Mannschaftsfinale Springen ist ein Fest für die Augen, ein Kunstwerk nach dem anderen. Ab 14 Uhr geht es zunächst über 14 Hindernisse mit 18 Sprüngen. Für ein eventuelles Stechen stehen zusätzliche Sprünge parat.
In den Parcours im Mannschaftsfinale Springen wird das deutsche Team als jeweils letzter Starter einreiten. 30 Pferde gehen in dem Kurs, der über die Goldmedaille im Springreiten in der Mannschaft entscheidet. Das heißt, dass Christian Kukuk und Checker als zehntes Paar, Richard Vogel und United Touch S als Startposition 20 sowie Philipp Weishaupt mit Zineday als Letzter im Stadion erwartet werden.
Mit viel Liebe zum Detail haben die Hindernisbauer Sprünge erschaffen, die einen durch die wechselhafte Geschichte der Weltstadt Paris führen.
Sprung 1: Olympia 2024
Beinahe das langweiligste der Hindernisse im Parcours im Mannschaftsfinale Springen. Die Maskottchen, die den roten Mützen der Revolutionäre, den „Phrygien“, nachempfunden sind umrahmen einen Oxer, der an der kurzen Seite am oberen Stadionende steht (quasi bei A im Dressurviereck). Dann geht es links herum weiter.
Hindernis 1 im Mannschaftsspringen wird präsentiert vom Maskottchen der Olympischen Spiele 2024. (© st-georg.de)
Sprung 2 Liberté
Die Freiheitsstatue ist bekannt für New York. Aber: Wer hat sie erfunden? Die Franzosen! Sie war ein Geschenk Frankreichs an die USA zum 100. Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeit 1876. Rechts die Statue, links die Fackel, dazwischen grünliche Stangen, die an die oxidierte Bronze erinnert.
Hindernis 2 repräsentiert ein Stück französisch-amerikanischer Geschichte. (© st-georg.de)
Sprung 3 Mode, Haut Couture!
Paris, Weltstadt der Mode. Ein Oxer zu dessen Seite Schneiderpuppen mit Tüllröcken stehen. Auf der anderen Seite des in rosé gehaltenen Hindernis‘ hängen aufgerollte Stoffbahnen, die förmlich nur auf die Chanels, Lagerfelds oder andere große Couturiers zu warten scheinen. Im Stechen, so es denn eines im Parcours im Mannschaftsfinale Springen geben sollte, ist der Sprung die 17.
In Paris ist die Mode zu Hause – auch das darf im Parcours nicht fehlen. (© st-georg.de)
Sprung 4a/4b Seine-Brücken
Auf einem Rechtsbogen folgt die erste von drei Kombinationen. Es ist eine zweifache Kombination, bei der es zwei überbaute Gräben zu überwinden gilt. Das passt, denn die Sprünge erinnern an die vielen Brücken, die über die Seine in Paris führen. 4a ist ein Oxer, 4b ein Steilsprung. Zar Alexander III. ist die Brücke gewidmet, sein Sohn, Zar Nikolaus II. legte 1896 den Grundstein für dieses Baudenkmal, das Jugendstil vom Feinsten ist: Bronzelaternen, goldene Pegasus-Statuen und diverse Ornamente. Die Brücke verbindet in Paris die Champs Elysees und das Grand Palais. Die Pegasus-Figuren passen. Flügel können helfen, denn die Sprünge im Parcours im Mannschaftsfinale Springen sind bis zu 1,65 Meter hoch. Links rum geht es weiter in eine 270-Grad-Wendung.
Sprung 4a im Mannschaftsspringen – die Seine-Brücken. (© st-georg.de)
Sprung 4b im Mannschaftsspringen. (© st-georg.de)
Sprung 5 Bistrot Paris
Ja, da möchte man doch die Baskenmütze schräg aufs Haupt setzen und eine Gauloise rauchen (wenn man denn rauchen würde): Das Bistrot, grüne Konstruktion links und rechts, in der Mitte zwei Stangen und eine Planke, kleinkariert in rot/weiß wie die Tischdecken auf den Avenues in Paris. Nach dem Oxer geht es rechte Hand in Richtung Stadionmitte. Und, so stellt sich heraus, mitten ins Herzen von Paris.
Hindernis 5 im Mannschaftsspringen. (© st-georg.de)
Sprung 6 Triumphbogen
Da ist er endlich, der Triumphbogen, eines der diversen Wahrzeichen der französischen Hauptstadt. Ein Oxer, links steht der Triumphbogen. Die Pferde sind also quasi an der Place de Charles de Gaulle angekommen. 28 Jahre ist bis zur Fertigstellung im Jahr 1836 an den Denkmal, offizielle Arc de Triomphe de l’Étoile, gebaut worden. Bis zum Eiffelturm sind es in Paris 2,2 Kilometer, hier drei Galoppsprünge.
Hindernis 6 im Mannschaftsspringen. Der Arc de Triomphe. (© st-georg.de)
Sprung 7 Eiffelturm
Gleich das nächste Wahrzeichen: Der Eiffelturm, der aber auf Höhe seiner ersten Plattform gekappt ist. Es ist ein Stei(ffe)lsprung. Die Pferde landen und galoppieren gerade auf die kurze Seite mit dem Schloss von Versailles an der offenen Seite des Stadions zu. Jetzt geht es nach rechts.
Hindernis 7 im Mannschaftsspringen. Der Eiffeltum. (© st-georg.de)
Sprung 8 Notre Dame
Sightseeing geht weiter: Eine Mauer mit dem vielleicht berühmtesten Zeugnis gotischer Baukunst der Welt (die Kölner mögen diese Einschätzung nicht übel nehmen). Eine Mauer ziert das berühmte Rundfenster über dem Eingang der Cathédrale Notre-Dame de Paris.
Sprung 9 Jardin des Tuileries
Der berühmte Park mit seinen symmetrisch angelegten Rasenflächen, ein Oxer auf den nach einer Linkskurve die dreifache Kombination folgt.
Hindernis 9 im Mannschaftsspringen. Französische Gartenkunst. (© st-georg.de)
Sprung 10a/10b/10c Film, le Cinema
Das Kino, bzw. der Film wurde in Paris erfunden. Französisches Kino ist Weltklasse. Die in schwarz/weiß gehaltene dreifache Kombination erinnert daran. Der Einsprung ist dem Lumière Cinematograph gewidmet, einer der ersten Kameras und Filmprojektoren. Die erste Filmaufnahme war die eines galoppierenden Pferdes. Das Motiv nimmt der Sprung auf (10a, Steilsprung). Am Oxer 10b stapeln sich Filmschachteln „Cyrano der Bergerac“ und mehr. Nur Cathrine Deneuve fehlt.
Sprung 10a im Mannschaftsspringen. Film und Cinema (© st-georg.de)
Sprung 10b im Mannschaftsspringen. Berühmte französische Filme in den Filmdosen rechts. (© st-georg.de)
10c ist ein weiterer Oxer, sehr luftig, als Fuß ein paar Klappen, wie sie bei Filmaufnahmen Verwendung finden. „Paris 2024, Parcours im Mannschaftsfinale Springen, die 1.“
Sprung 10c im Mannschaftsspringen. Director, der Regisseur … (© st-georg.de)
Sprung 11 Die Provence
Lila soweit das Auge reicht. Blühende Lavendelfelder in der Provence zieren die nächste Mauer in diesem Kurs. Rechts und links wuchern die Pflanzen. Die Mauer steht am Ende der langen Stadionseite, jetzt geht es in eine 180-Grad-Wendung nach links.
Die Malerei an Hindernis 11 erzeugt beeindruckende Tiefe. (© st-georg.de)
Sprung 12 Badeorte an der Normandie
Gestreifte Badehäuschen, wie man sie an den Badeorten der Normandie antrifft. Pastellfarben dominieren diese Triple Barre. Unter den Stangen hängen Paddel – oder muss es Ruderriemen heißen? Ein weiterer wunderbarer Sprung. Rechts herum geht es weiter, hier wartet die nächste Kombination.
Hindernis 12 erinnert an die Badeorte in der Normandie. (© st-georg.de)
Sprung 13a/13b Parfum
Zwei Steilsprünge, luftig, wenig Stangen. Die Deko stellt Flacons dar, Kunstwerke, die der Franzose René Lalique, geboren 1860, geschaffen hat. Lalique schuf nicht nur kristallgläserne Kunstwerke, sondern auch die Düfte, die in diesen Fläschchen aufbewahrt wurden.
Sprung 13a im Mannschaftsspringen. (© st-georg.de)
Sprung 13b im Mannschaftsspringen. (© st-georg.de)
Sprung 14 Rotwein
Das darf nicht fehlen: Der letzte Sprung, ein Oxer, ist dem Nationalgetränk der Franzosen, vorbehalten: Rotwein. Fette Trauben, große Eichenfässer (Barrique ausgebaut, sagt man wohl), dazwischen dunkelbraune Stangen. Dann geht es ins Ziel des Parcours im Mannschaftsfinale Springen bei den Olympischen Spielen.
Das alles entscheidende, letzte Hindernis 14. (© st-georg.de)
Startliste Mannschaftsspringen Olympia 2024
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