Olympia 2024 Reiten: Richard Vogel mit kometenhaftem Aufstieg – er lernte von einer Legende

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Pferdesport Springen

Olympia 2024 Teilnehmer Richard Vogel und Floyo im Jahr 2021: Auch im Januar wird draußen trainiert. (© Jacques Toffi)

Olympia 2024 Teilnehmer im Portrait – Richard Vogel. Der 27-Jährige hat sich in den letzten Jahren zum absoluten Shooting Star der Springreiterszene entwickelt – zum Publikumsliebling, zum gefürchteten Konkurrenten und vor allem auch zum besten deutschen Reiter auf der Weltrangliste. Anfang 2021 haben wir Richard Vogel in Dagobertshausen besucht, wo er mit seinem Kollegen und Geschäftspartner David Will die Vogel & Will Equestrian GmbH betreibt.

Wir wollen die Geschichten über die Olympia-Teilnehmer 2024 wie Richard Vogel erzählen. Wir haben die Olympiateilnehmer besucht, teilweise lange bevor sie gen Olympia Paris 2024 aufgebrochen sind.
In einer lockeren Serie stellen wir die vor, die hoffentlich aus Versailles als goldene Reiter zurückkommen.

Einen Termin für eine Reportage mit Richard Vogel und David Will zu finden, ist schwierig. Den gesamten Herbst haben die beiden Springreiter im Süden verbracht und in Spanien und Portugal bei Sunshine, Mediterranean Equestrian und sonstigen Touren ein Springen nach dem anderen gewonnen. Heimgekehrt in den Norden, warteten die daheimgebliebenen Pferde – und vor allem ihre Besitzer – darauf, dass auch sie zum Zuge kommen. Also LKW packen und auf nach Belgien. Auch hier gab es einige Schleifen. Danach sollte es klappen mit unserem Besuch. Aber dann rief ein zerknirschter Richard Vogel an: „Es tut mir leid! Ich bin positiv getestet worden.“ Corona hat zugeschlagen. Wo er sich infiziert hat, weiß Vogel nicht genau, wahrscheinlich nicht in Spanien, sondern in Belgien. Auch seine Pflegerin hatte es erwischt. Krank seien sie beide nicht. Kaum, dass er Erkältungssymptome gespürt hätte.

In Quarantäne mussten sie natürlich trotzdem. Keine Kontakte, keine Pferde, kein Reiten. So saß Richard Vogel dann in seiner Wohnung, die nur einen Steinwurf entfernt liegt von der Reitsportanlage Dagobertshausen, wo der 23-Jährige seit einigen Monaten zusammen mit seinen Pferden Quartier bezogen hat, und wartete darauf, dass er wieder freigelassen wird. Verpasst hat er in diesen Zeiten zumindest turniermäßig nicht viel. Als er wieder arbeiten durfte, stand schon Weihnachten vor der Tür. Einen neuen Anlauf für unseren Reportage-Termin? „Sehr gerne, aber bitte vor dem 6. Januar, denn dann reisen wir wieder nach Spanien.“ Keine Atempause, Geschichte wird gemacht.

Endlich bei Richard Vogel in Dagobertshausen

So stehen wir am ersten Werktag des Jahres 2021 vor einem übermannshohen, mit Edelrost überzogenen Eisentor, das einem den Blick auf die Reitsportanlage Dagobertshausen verwehrt. Über dem Briefkasten prangt ein Schild: „Vogel & Will Equestrian GmbH“. Aber auch so wüsste man, dass man hier richtig ist, denn durch die um diese Jahreszeit lichte Hecke neben dem Tor kann man einen Blick auf einen Springplatz erhaschen. Dumpfe Hufschläge und rhythmisches Schnauben verraten, dass auch Anfang Januar am liebsten draußen geritten wird.

Als das Tor geräuschlos und automatisch aufschwingt, gibt es den Blick frei auf die Reitsportanlage Dagobertshausen in ihrer ganzen Pracht. Und das ist kein bisschen übertrieben. Das Zentrum der Anlage ist die Reithalle, von der man von dieser Seite aus aber nur das Dach sehen kann. Ihr vorgelagert sind die beiden Stalltrakte, die sich im rechten Winkel an die lange Seite der Halle anschließen, beide ausgestattet mit je 16 Boxen, alle mit vorgelagertem Paddock. Akkurate Zäune, sorgfältig gepflegte Rasenflächen, sauber gepflasterte Wege, dazu eine Architektur, die Geschmack und Stil verrät – hier wurde an nichts gespart und dabei vor allem an den Wohlfühlfaktor von Pferden und Menschen gedacht.

Dagobertshausen lässt keine Wünsche offen

Neben dem Sandplatz gibt es einen großen Rasenspringplatz und unterhalb der Reithalle ausgedehnte Weideflächen. „Ja, wir können uns nicht beklagen“, findet auch David Will. Er war schon Anfang 2019 nach Dagobertshausen gezogen. Es war eine spontane Entscheidung. „Ich wollte ja eigentlich mit Andreas Kreuzer nach Damme gehen“, berichtet er. „Aber dann habe ich gemerkt, dass ich mit der Selbstständigkeit doch lieber erst einmal alleine beginnen würde.“ Da kam das Angebot der Familie Pohl, auf ihre Anlage in Dagobertshausen (was übrigens ein Ortsteil von Marburg ist) zu ziehen, gerade recht. Die ebenfalls international erfolgreiche Nicola Pohl trainierte damals noch mit dem Iren Cian O’Connor. David Will pachtete einen der Stalltrakte für seine Berittpferde. Darunter waren auch welche der Familie Pohl, und so ergab es sich schließlich, dass David auch Nicola Pohl trainierte. 


Olympia 2024: Teilnehmer Richard Vogel

Im Januar 2021 haben wir Richard Vogel besucht, dieser Beitrag ist aus der St.GEORG Ausgabe 2/2021. Bis heute verlief der Karrierepfad des mittlerweile 27-Jährigen weiter steil bergauf. Richard Vogel hat in den letzten Jahren zahlreiche Erfolge gesammelt, darunter der Sieg des Nationenpreisfinals 2023 in Barcelona und der Triumph im Rolex Grand Prix von Genf. Wenige Wochen vor Olympia bewies Vogel beim CHIO Aachen seine Topform. Zehnmal stand er auf dem Podium, viermal davon ganz oben. Mit dem Hengst United Touch S wird der Shooting Star der Springreiterszene in Paris 2024 an seinen ersten Olympischen Spielen teilnehmen – und man sollte ihn sicher als Favoriten auf eine Medaille auf dem Schirm haben.


Auf Partnersuche

Es lief gut für Will. „Ich war voll ausgelastet mit dem Training von Nicola und mit meinen Pferden. Mehr Schüler oder Pferde hätte ich nicht annehmen können.“ Aber ihm schwebte Größeres vor. Dafür brauchte er jedoch einen Partner. Und er hatte auch schon einen im Auge. „Richard hat zweimal Aachen gewonnen. Für mich ist klar, dass er von den U25-Reitern der Beste in Deutschland ist.“ Zudem kennen die beiden sich seit Jahren. Davids Wunsch: Vogel als Bereiter engagieren. „Auf dem Ohr war er allerdings völlig taub!“, lacht der 32-jährige Will. Denn Richard Vogel hatte sich ja gerade erst in Viernheim bei seinem einstigen Lehrherren Bernd Herbert selbstständig gemacht – und der Laden brummte.

Richard Vogel: Kometenhafter Aufstieg

Um einmal zu veranschaulichen, wie kometen­haft der Aufstieg des Richard Vogel in den letzten Jahren war – 2017 war er die Nummer 248 der FN-Rangliste, 2018 war er 163., 2019 47. und 2020 schaffte er den Sprung in die Top Ten. Für andere mag das Corona-Jahr ein verlorenes Jahr gewesen sein. Für Richard Vogel war es ein einziger Triumphzug, kein Wochenende, an dem er nicht wenigstens ein Springen gewinnen konnte, egal, ob in Aachen, Oliva Nova, Vilamoura oder Vejer de la Frontera; egal, ob mit seinen Youngstern oder den Cracks aus seinem Beritt.

Sicherlich auch eine Bestätigung seiner Entscheidung, dem Drängen von David Will schließlich nachzugeben und ihm nach Dagobertshausen zu folgen. Ausschlaggebend sei auch für ihn gewesen, dass er in Viernheim langsam aber sicher an seine Kapazitätsgrenzen stieß. „Viernheim ist ein bisschen wie Wellington, ein Stall neben dem anderen. Meine Boxen reichten schon lange nicht mehr aus, so dass ich meine Pferde überall verteilt hatte. Das Problem war, dass meine Bereiterin und ich gleichzeitig aber auch Rücksicht auf die Einsteller nehmen mussten, die dort ja auch viel Geld für ihr Hobby bezahlen und immer warten mussten, bis wir endlich mit Springen fertig waren.“ Und so ließ er sich schließlich auf den Umzug nach Dagobertshausen ein – als Partner von Will, nicht als sein Angestellter. Ein Zufall, dass sein Name bei „Vogel & Will Equestrian“ zuerst genannt ist? „Das war meine Bedingung!“, lacht Richard Vogel: „Nein, Spaß, wir haben es alphabetisch gemacht.“

Jacques Toffi

Geschäftspartner und Freunde: Richard Vogel (links) und David Will.

Olympia 2024 Teilnehmer Vogel: Geboren, um zu reiten

Der 23-jährige Vogel und der 32-jährige Will passen gut zusammen. Nicht nur, weil sie beide als Ausnahmetalente im Sattel gelten (David Will war 24, als er seinen ersten Nationenpreis und sein erstes Weltcup-Springen gewann). Sie kommen auch beide aus Familien mit Pferdehintergrund und haben das Gymnasium vorzeitig abgebrochen, um sich ganz auf die Reiterei konzentrieren zu können. Richard Vogel sagt, er habe auf dem Pferd gesessen noch ehe er laufen konnte. „Mein Opa hat gezüchtet, meine Mutter und mein Onkel sind geritten.“ Die Pferdebegeisterung war ansteckend, nicht nur für Richard, sondern auch für seinen zwei Jahre jüngeren Bruder. „Er war eher noch talentierter“, sagt Richard. „Aber als meine Mutter relativ früh starb, wollte er gar nicht mehr reiten und ich umso mehr.“

Richard Vogel: Sein Onkel ist sein Mentor

Seit er zwölf Jahre alt war, verbrachte er alle Ferien zusammen mit seinem Onkel Richard Grom auf dem Gestüt Prinzenberg bei Dietmar Gugler, wo er schließlich auch David kennenlernte. Die Schule war für Richard eher ein notwendiges Übel. Wobei er das mit der Notwendigkeit nicht besonders ernst genommen hat. „Meine Versetzung war gefährdet. Die Noten stimmten, aber ich hatte so viele Fehlstunden …“

So entschloss er sich, das Abitur sausen zu lassen und stattdessen eine Ausbildung zum Pferdewirt zu beginnen. Reiten konnte er ja. Das war nicht das Thema. Allein am Konzept fehlte es etwas. „Ich war früher nie auf dem Reitplatz, wenn ich nicht gesprungen bin“, schmunzelt Richard. Und da er seine Pferde ja nicht jeden Tag springen konnte, verbrachten die den Rest der Woche auf der Weide, während Richard auf dem Traktor saß oder in der Schreinerei der Familie aushalf. Dressur? Wozu? „Ich war ja auch ohne ziemlich erfolgreich.“ Beispielsweise, als er mit 16 Jahren Baden-Württembergischer Meister wurde. Richard sah eigentlich keinen Grund, etwas zu verändern. Doch um weiterzukommen, musste er das. Sein Onkel war es schließlich, der es mit Geduld und Spucke schaffte, „ein bisschen mehr System da reinzubringen“, wie Richard sagt. Sein Onkel ist bis heute sein wichtigster Mentor, der jeden Ritt verfolgt und den er um Rat fragt. 

Lehrjahre bei Ludger

Sein Onkel war es auch, der den Kontakt in den Stall Beerbaum vermittelte, wo Richard dann zwei Jahre lang als Reiter tätig war. Das sei gerade in Sachen Management und dressurmäßige Arbeit von Springpferden eine enorm lehrreiche Zeit für ihn gewesen, betont Vogel. Dabei war er am Anfang gar nicht so begeistert von der Idee seines Onkels. „Die suchten einen Stallreiter für die Dressurarbeit.“ „Das sind zwei Wörter in einem Satz, die du nicht hören wolltest“, wirft David Will grinsend ein: „Stallreiter und Dressur.“ Aber Richard nahm den Job an, wissend, dass das eine einmalige Chance ist, zu lernen, worauf es im wirklichen Spitzensport ankommt. Er wusste sie zu nutzen.

Wenige Monate nach seinem Dienstantritt in Riesenbeck durfte er auch Turniere reiten. Im Springsattel und im grauen Jackett des Beerbaum-Teams. „Ich denke, das war eine Anerkennung für Fleiß.“ Ein bescheidener Richard Vogel. Dabei war die Zeit im Stall Beerbaum die, in der Richard Vogel die Fachwelt auf sich aufmerksam machte. Spätestens, als er 2018 im Sattel von dem von Madeleine Winter-Schulze zur Verfügung gestellten Solitär zum ersten Mal das Finale von Deutschlands U25-Springpokal gewann. Im Nachhin­ein sagt Vogel: „Ich habe in Riesenbeck ganz viel über die dressurmäßige Arbeit gelernt. In Sachen Springen habe ich mir viel von den anderen abgeschaut. Aber beim Dressurreiten habe ich sehr von dem Unterricht durch Manni Kötter und später Sebastian Heinze profitiert.“

Vogel erinnert an Franke Sloothaak

Wer Richard Vogel beim Reiten zuschaut, fühlt sich an Franke Sloothaak erinnert – etwas zu lange Zügel, offene Hände (die auch bei null Grad ohne Handschuhe auskommen) und ganz viel Gefühl. Als wir ankommen, sitzt er auf Lesson Peak, dem heute 14-jährigen Holsteiner, mit dem er 2019 zum zweiten Mal in Folge das U25-Finale in Aachen gewinnen konnte, und den er aus dem Stall Beerbaum mitnehmen durfte, als er sich selbstständig machte.

Lesson Peak ist ein drahtiges Pferd mit sichtbar hohem Blutanteil. Er buckelt ein bisschen, schüttelt übermütig den Kopf und weiß offenbar kaum, wohin mit all seiner Energie. Richard sitzt das lässig aus. Er hat Schlaufzügel in der Hand, aber die hängen durch. Lesson Peak sieht auch nicht so aus, als würde er es sich gefallen lassen, wenn jemand versuchte, ihn mit Gewalt nach unten zu ziehen. Sein Reiter macht genau das Gegenteil. Er lässt ihn locker traben und galoppiert dann im leichten Sitz an, damit der Wallach sich ausbuckeln kann, lobt ihn immer wieder.

Sieht eher nach Bewegungstherapie als Dressurarbeit aus. „Lesson ist ein wenig speziell. Ihn muss man vor allem bei Laune halten“, erklärt Richard. Darum wird der Lord Z-Sohn auch nicht „nur“ zwei- bis dreimal täglich bewegt, wie alle anderen der insgesamt 47 Pferde auf der Anlage (16 davon gehören allerdings zu Nicola Pohl), sondern drei- bis viermal. Um die Pferde von David und Richard kümmern sich insgesamt sieben Angestellte. Neben der Arbeit unter dem Sattel kommen sie auf die Weide, werden longiert, gehen in die Führanlage oder in den Aquatrainer.

Ein eingeschworenes Team

Richard Vogel: „Die vielen Angestellten sind eine Investition in die Zukunft. Fünf-Sterne-Pferde brauchen eine Fünf-Sterne-Versorgung!“ Wie zum Beweis hört man, wie im Hintergrund den Pferden auf der einen Stallgasse die Zähne gemacht werden und auf der anderen der Hufschmied seine Arbeit verrichtet. „Wie wichtig all diese Details sind, habe ich bei Ludger erlebt“, betont Vogel. „Stallklima, Futterqualität, das sind Dinge, die man sonst als gegeben hingenommen hat. Dort habe ich gelernt, darauf zu achten.“

Die Vorzugsbehandlung, die sein Lesson Peak hier genießt, ist übrigens ein Grund, weshalb Richard den Wallach mitnehmen durfte. „In Riesenbeck wäre er Viert- oder Fünftpferd und könnte gar nicht sein ganzes Potenzial ausschöpfen.“ In Dagobertshausen hingegen ist er neben Floyo, mit dem Richard in Spanien seinen ersten Nationenpreis bestritten und gewonnen hat (und dabei mit zwei Nullrunden die beste deutsche Teamleistung geliefert hat), der Star im Stall. Selbst wenn seine Pflegerin frei hat, lässt sie es sich nicht nehmen, zu kommen und Lesson selbst zu longieren. „Das müsste sie nicht machen!“, betont Richard. Aber es sei schon typisch nicht nur für sie, sondern für das ganze Team. „Es macht unheimlich Spaß, weil alle so motiviert sind“, sagen sowohl Vogel als auch Will. 

Erst Grand Prix, dann Große Preise

David Will hat mit der Dressurreiterei übrigens weniger gehadert als sein Partner. Schon von seinen Eltern, die Reitlehrer auf dem Gut Ising am Chiemsee waren und vorher eine Anlage in der Nähe gepachtet hatten, wurde ihm beigebracht, dass Gymnastizierung dazu gehört. Als David das Gymnasium nach der zehnten Klasse verließ, ging er zu Uwe Schwanz in die Lehre, der eigentlich eher als Dressur-, denn als Springreiter bekannt ist (obwohl er auch hier ein Goldenes Reitabzeichen vorweisen kann). „In der Zeit habe ich von zwölf Pferden täglich zehn Dressurpferde geritten“, erzählt er. „Auch solche, die bis Grand Prix gingen.“ Aber sein Herz hing dann doch am Springen. Und so wechselte er zu Dietmar Gugler, wo er seine Ausbildung abschloss und für den er insgesamt zehn Jahre ritt.

Schon in dieser Zeit sammelte David Will Riesenerfolge, unter anderem mit dem Hengst Colorit, mit dem er sein erstes Weltcup-Springen gewann, ehe der zu Christian Ahlmann wechselte. Aber auch mit der Stute Mic Mac du Tillard, die er von der Schwedin Angelica Augustsson übernahm, eine echte Speedspezialistin. Einen seiner schönsten Siege verbuchte Will, als er 2019 auf Never Walk Alone den King George V Gold Cup beim Fünf-Sterne-Nationenpreisturnier in Hickstead gewann. Seit Anfang 2020 hat er außerdem den Holsteiner C-Vier im Stall, mit dem er 2020 zu den siegreichen Nationenpreis-Teams in Oliva Nova und Vilamoura gehörte. David ist aktuell die Nummer 44 der Weltrangliste, die beste Position, die er je hatte in seiner Karriere. Sein Saisonziel lautet klar: Fünf Sterne.

Jacques Toffi

Sie gehören längst zur absoluten Weltspitze: Olympia 2024 Teilnehmer Richard Vogel und United Touch S, hier im Großen Preis von Aachen 2024. (© Jacques Toffi)

Richard Vogel: Als fünf Sterne noch Neuland waren

Das ist für Richard noch Neuland. „Ohne überheblich sein zu wollen, glaube ich schon, dass ich dem reiterlich gewachsen wäre“, sagt er. „Aber das ist auch immer eine Frage der Pferde. Es wäre unfair, alleine auf Floyo zu setzen. Er hat zwar das Vermögen, aber er braucht Pferde, die ihn da entlasten. Das wichtigste ist ja, dass wir die Motivation der Pferde erhalten. Sie sollen für uns kämpfen. Ich kann ihn nicht Woche für Woche schwer springen. Und Lesson ist ein super Speedpferd, hat aber nicht das ganz große Vermögen. Mit gezieltem Einsatz kann er auch mal einen Großen Preis gehen, aber nicht regelmäßig.“

Dieses Problems ist sich auch David Will bewusst. Darum überlässt er seinem Partner für die anstehende Saison sein Erfolgspferd Never Walk Alone (der übrigens im Besitz des ebenfalls international erfolgreichen Gerald Nothdurft steht). Will selbst hat C-Vier und außerdem noch den jetzt neunjährigen Babalou v. Balous Bellini, von dem er sich ganz viel verspricht. 

Ob die Planung der beiden aufgeht, wird man in den nächsten Wochen sehen. Mit insgesamt 26 Pferden ging es Ende der ersten Januar-Woche gen Süden, um in Spanien zunächst in Oliva und später dann bei der Sunshine Tour in Vejer de la Frontera die Saison einzuläuten. Was dann kommt? Man wird sehen.

Verfasst wurde dieser Text über Olympia 2024 Teilnehmer Richard Vogel von Dominique Wehrmann. Erschienen ist er im St.GEORG 02/2021.

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Tina GummarVolontärin

Als Volontärin seit März 2023 in der Redaktion St.GEORG dabei. Kommt aus einer Pferdefamilie, hat die Fohlen ihres Großvaters aufwachsen gesehen, sie angeritten, ausgebildet, auf Turnieren vorgestellt und verkauft. Erfolgreich in Springprüfungen Klasse M2*. Ausbildungsmodul an der Akademie für Publizistik, Expertise in Jungpferdeausbildung und Trainingslehre.

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