Julien Anquetin gelang beim Saut Hermès in Paris der ganz große Wurf – und das nicht nur, weil er das wichtigste Springen des Turniers gewinnen konnte.
Bis zum vergangenen Wochenende hatte der 32-jährige Franzose Julien Anquetin in seiner Karriere einmal einen Fünf-Sterne-Grand Prix für sich entscheiden können. Das war in La Coruña 2023. Beim Saut Hermès gelang ihm nicht nur ein Heimsieg im Sattel seines Toppferdes Blood Diamond di Pont, die beiden ließen auch noch eines der besten der Paare der Welt hinter sich. In fehlerfreien 34,64 Sekunden setzten Anquetin und sein Diamant de Semilly-Sohn sich gegen Julien Epaillard und Donatello d’Auge durch. Julien Nummer zwei war um 0,28 Sekunden langsamer als Julien Nummer eins.
Rang drei sicherte sich in 35,96 Sekunden der Kolumbianer Rene Lopez Lizarazo (der allerdings auch in Frankreich lebt) auf dem BWP-Wallach Khero van’t Hoogheide, gefolgt von der besten Deutschen, Kendra Claricia Brinkop mit dem erst gerade neunjährigen Zangersheider Hengst Tabasco de Toxandria v. Thunder van de Zuuthoeve (36,66).
Julien Anquetin im siebten Himmel
Julien Anquetin hatte damit in einer guten halben Minute satte 132.000 Euro verdient. Aber Anquetin hatte in dem Moment ganz andere Dinge im Kopf: „Das ist der größte Sieg meiner Karriere. Ich bin im siebten Himmel. Ich habe ja schon mal einen Fünf-Sterne-Grand Prix gewonnen. Aber ein Sieg hier in Frankreich ist unglaublich. Ich glaube, der U-Turn im Stechen war der beste, den ich je geritten bin.“
Andere Reiter mag es nicht unbedingt glücklich machen, wenn sie feststellen, dass ausgerechnet Julien Epaillard ebenfalls fürs Stechen qualifiziert ist. Nicht so Anquetin: „Ich war happy als ich gesehen habe, dass Julien Épaillard sich ebenfalls für das Stechen qualifiziert hat. Die Vorstellung, mich gegen den schnellsten Reiter der Welt zu behaupten hat mich sehr motiviert. Das war eine Riesenherausforderung.“
Dabei hat er als dritter Starter des Stechens alles gegeben, musste aber lange warten, bis auch die anderen sechs Konkurrenten im Ziel waren. „Ich wusste, ich war schnell. Aber es war nervenzerreißend, den anderen zuzuschauen.“
„Unglaublich“ war natürlich auch sein vierbeiniger Partner, der 13-jährige Selle Français-Wallach Blood Diamond du Pont, mit dem ihn eine lange Geschichte verbindet. „Dieses Pferd hat schon seine ersten internationalen Turniere mit mir bestritten. Dieser Sieg ist eine große Leistung.“
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