Richard Vogel und Co über Ocala in Richtung Olympia?

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Die deutsche Abordnung für die League of Nations Etappe in Ocala 2024 (© FEI)

Den Großen Preis beim CSI5* in Ocala, Florida, hat der Schweizer Martin Fuchs mit Leonie Jei gewonnen. Viel spannender aber ist die Leistung von einigen deutschen Paaren vor der League of Nations-Etappe in den USA.

Die neue Nationenpreisserie des Weltreiterverbandes (FEI), offiziell Longines League of Nations, wird an diesem Wochenende in den USA ausgetragen. Es ist die zweite Etappe, Austragungsort ist Ocala in Florida. Die erste Etappe in Abu Dhabi hatte die deutsche Equipe gewonnen. Bundestrainer Otto Becker gibt sich entsprechend optimistisch: „Unser Start ins Olympia-Jahr ist mit unserem Sieg in Abu Dhabi ein Auftakt nach Wunsch gewesen. Diesen Schwung wollen wir gern mitnehmen für den Rest des Jahres, immer mit Blick Richtung Paris“,  gibt der Bundestrainer der Springreiter zu Protokoll. „Wir würden den Sieg gern wiederholen, aber wir wissen natürlich, dass wir hier in Ocala wieder bei null anfangen.“ Ocala, das immer mehr mit dem als Turnierstandort etablierten Wellington gleichzieht, ist in Sachen Infrastruktur klar auf der Überholspur: „Eine Anlage wie diese habe ich bisher noch nicht gesehen. Die Bedingungen sind einfach top. Für die Pferde, für die Pfleger, für alle wird hier hervorragend gesorgt. Hier sind zehn sehr gute Mannschaften am Start, alle mit Top-Besetzung, aber wir müssen uns absolut nicht verstecken, wir haben ein sehr starkes Team“, gibt sich Becker selbstsicher.

Ocala im März, Olympia im August – Vogel und Co im Fokus

Von einer Sichtung zu sprechen, wäre noch verfrüht. Aber alle, die im Springlager über die Nominierung der dreiköpfigen Equipe für die Olympischen Spiele in Paris zu befinden haben, werden schon genauer hingucken. Championatspferde zeichnen sich dadurch aus, dass sie über mehrere Tage in schwersten Springen konstant Leistung zeigen. Einer, der diese Qualitäten schon einmal beim Weltcup-Finale 2023 in Omaha unter Beweis gestellt hat, ist United Touch S mit Richard Vogel. Vogel ist derzeit der einzige Deutsche unter der Top Ten der Weltrangliste. Sein Hengst wird in der League of Nations, also in dem über zwei Umläufe – wenngleich auch mit neuem Modus (s. u.) – ausgetragenen Nationenpreis, an den Start gehen. Schon am Donnerstagabend im Großen Preis gab das Paar eine erste Visitenkarte ab: Platz zehn. Entscheidend: kein Abwurf, sichere Runde, lediglich drei Zeitfehler. Das war das beste Resultat aus deutscher Sicht. Und eine Runde, bei der alle Stangen liegen blieben. Darauf kommt es auf Championaten an, keine ganz neue Weisheit.

Es gab einen Schweizer Doppelsieg. Martin Fuchs setzte sich im Stechen der fünf fehlerfreien Ritte aus dem Normalparcours mit dem routinierten Leone Jei an die Spitze (0/36,68). Sein Landsmann und bester Freund Steve Guerdat wurde mit dem noch weniger erfahrenen Isahin Sitte v. Bamako de Muze Zweiter (0/37,54). Platz drei ging in die USA: Callie Schott kam mit Garant nach 37,88 Sekunden ins Ziel.

André Thieme und Paule, die vor Ort schon vor zwei Wochen in einem kleineren Großen Preis siegreich waren, verzeichneten einen Abwurf im Parcours. David Will und Zaccorado Blue hatten acht Strafpunkte und Christian Kukuks Checker kam mit neun Punkten nach einer nicht zu schnellen Runde ins Ziel.

Ergebnisse Lugano Diamonds Grand Prix Ocala 2024

Team für die League of Nations in Ocala steht

Am Samstag wird die deutsche Mannschaft in folgender Besetzung antreten: Richard Vogel mit dem Sieger im Rolex Grand Prix von Genf, United Touch S. André Thieme, der traditionell in Florida überwintert, wird die Europameisterin von 2021, DSP Chakaria, satteln. Die Fuchsstute hat in Ocala vor zwei Wochen gerade einen Großen Preis gewonnen ist also bestens akklimatisiert.

David Will wird den Schimmel My Prins van Dorperheide reiten. Das Paar war schon bei der ersten Etappe in Abu Dhabi  dabei. Dort hatte das Duo in beiden Runden je einen Abwurf. „Aufgrund der Bedeutung des Turniers müssen wir unser Bestes geben“, sagte Will im Interview mit dem Weltreiterverband (FEI): „My Prins ist meine Nummer eins und äußerst zuverlässig, daher sind wir sicher, dass er gute Leistungen zeigen wird. Er verfügt über das entsprechende Vermögen und das Mindset, das hat er über einen langen Zeitraum bewiesen.“

Christian Kukuk komplettiert das Quartett. Wir schon am Donnerstagabend wird er den 14-jährigen Comme-il-faut-Sohn Checker reiten.

Zwei Runden

Ab 16.30 Uhr Ortszeit, 21.30 Uhr in Deutschland, beginnt der Nationenpreis. In der entscheidenden zweiten Runde (19.30 Uhr Ortszeit/0.30 Uhr) gehen dann nur noch drei Paare der besten acht Mannschaften an den Start.

Die Teams müssen klären, welche drei Paare das sind. Die Reihenfolge kann selbst bestimmt werden. Das Format, sagt David Will, brächte Spannung.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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  1. Heribert Schlütter

    Hallo Herr Tönjes , eine Fachzeitschrift wie der St.Georg sollte doch die Ergebnisse von David Will in Abu Dhabi doch kennen ! Nix 2 mal Null ,er hatte je Runde einen um also 4 Punkte . Nur Jörne Sprehe war Doppelnull ! Bitte nicht einfach übernehmen was andere schreiben sondern sauber recherchieren .

  2. Jan Tönjes

    Hallo Herr Schlütter: „Das Team komplettieren David Will (Dagobertshausen) und Christian Kukuk (Riesenbeck), die beide bereits zum Auftaktsieg in Abu Dhabi beigetragen hatten. David Will wird erneut sein Erfolgspferd My Prins van Dorperheide satteln, die beiden hatten in Abu Dhabi zwei Nullrunden geliefert“ das war ein Statement der FN, hier nachzulesen: https://www.pferd-aktuell.de/news/aktuelle-meldungen/springen/longines-league-of-nations-zweite-station-in-ocala Da bin ich tatsächlich in die Falle getappt und habe es aus der offiziellen Verlautbarung übernommen, auch wenn ich dabei eine halbe Sekunde gezuckt habe. Ich hätte auf diesen Moment meiner inneren Verwunderung hören sollen. Sorry und danke für den Hinweis.

    • Heribert Schlütter

      Hallo Herr Tönjes ok Ihr Versehen kann ich noch verstehen , aber viel trauriger die offizielle Verlautbarung aus Warendorf . Weiß unsere „hochbezahlte Zentrale“ nicht die korrekten Ergebnisse unseres Teams bei wichtigsten Serie im Springreiten der LLN ? Doch gut wenn man sich selbst die Ergebnisse speichert . Auch hier schließe ich mit meinem Gruß: Bitte bleibt gesund , viele Grüße aus Haselünne


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