Das erste Mal dabei und gleich der Jackpot – für Christian Kukuk lief in der „Rolex-Woche“ in Wellington alles nach Plan.
„Ich hatte Gänsehaut nach dem letzten Sprung“, bekannte ein überwältigter Christian Kukuk, nachdem er sich gestern Abend das wichtigste Springen der Saison in Wellington gesichert hatte. Der Rolex Grand Prix ist der krönende Abschluss der Wintersaison für die Springreiter in Florida. Wie viele andere Topreiter auch, ist Christian Kukuk nach der League of Nations-Etappe in Ocala gleich in Florida geblieben, und das hat sich gelohnt.
Verantwortlich für den Parcoursaufbau war der Brasilianer Guilherme Jorge, der als Technischer Delegierter bei den Olympischen Spielen in Paris beauftragt ist. 39 Paare nahmen die Herausforderung im ersten Umlauf an. Neun bewältigten sie fehlerfrei und gingen ins Stechen.
McLain Ward und seine Olympiahoffnung Ilex legten eine Topzeit hin: 36,24 Sekunden. „Ich habe nicht viele Chancen offen gelassen“, stellte der zweifache Mannschaftsolympiasieger hinterher fest. Aber Christian Kukuk hatte einen Plan und mit seinem Comme il faut-Sohn Checker einen Partner an seiner Seite, mit dem sich Pläne verwirklichen lassen.
„Der Druck war ziemlich hoch, das konnte ich auf dem Abreiteplatz spüren“, beschreibt Kukuk die letzten Augenblicke vor dem Start. „Aber ehrlich gesagt brauche ich das.“ Und er hatte eine Idee, wie er es anstellen würde, dem US-Reiter die entscheidenden Zehntelsekunden abzunehmen. „Ich wusste, dass ich dieselben Galoppsprünge reiten könnte wie McLain. Aber ich könnte versuchen, nach der Zweifachen ein bisschen enger zu wenden und das hat gut geklappt. Als ich gelandet bin, wusste ich, dass es knapp werden könnte. Dann habe ich alles auf eine Karte gesetzt und am letzten einen Galoppsprung weniger gemacht.“
Checker tat das seinige und ließ alle Stangen oben, die Zeit: 35,82 Sekunden. Das war der Sieg. Kukuk: „Es ist ein unglaubliches Gefühl. Zuvor hatte ich von Wellington und der Rolex-Woche nur gehört. Ich habe meine beiden besten Pferde mitgebracht und alles hat genauso geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte.“ Mit seinem 2021er Olympia- und EM-Pferd Mumbai war Kukuk nämlich am Donnerstag auch noch Zweiter im letzten Challenge Cup-Springen geworden, was ebenfalls eine lukrative Schleife gewesen war.
Aber natürlich nur ein Abglanz des Triumphes gestern Nacht unter Flutlicht. „Diese Springen sind die besten Großen Preise des Jahres. Wir alle wissen das. Und am Ende arbeiten wir alle darauf hin“, so Kukuk.
Weitere deutsche Platzierung
Hinter den beiden US-Reitern McLain Ward mit Ilex – den er erst seit sieben Wochen reitet und mit dem er noch nie zuvor in einem Stechen war – und Karl Cook auf Kalinka van’t Zorgvliet reihten sich als Vierte Daniel Bluman (ISR) und Ladriano Z ein. Platz fünf holte sich Olympiasieger Ben Maher (GBR) mit Dallas Vegas Batilly vor Darragh Kenny (IRL) im Sattel von Cartello.
Für eine weitere deutsche Platzierung sorgten Kendra Claricia Brinkop und In Time. Sie waren ebenfalls das erste Mal in Wellington dabei, lieferten eine souveräne Nullrunde im ersten Umlauf, hatten gegen die Uhr dann aber einen Abwurf, Platz sieben.
Richard Vogel und Cepano Baloubet kassierten bereits einen Springfehler in Runde eins, waren hier aber schnellstes Paar und damit Zehnte. Ebenfalls einen Abwurf hatten René Dittmer und Burlington Riverland.
Da waren die beiden Deutschen in guter Gesellschaft, denn Henrik von Eckermann auf Calizi, Rodrigo Pessoa mit Major Tom, Kent Farrington mit Landon usw. ging es beispielsweise ebenfalls so.
Alle Ergebnisse finden Sie hier.
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