Frenetischer Applaus in der altehrwürdigen Holstenhalle: Großer Preis von Neumünster – ein Pflichttermin für das fachkundige Publikum im Norden. Das sah einen Holsteiner als Sieger und einen Süddeutschen, der das Finale der Riders Tour für sich entschied. Standesgemäß im Sattel eines Holsteiners.
Was haben der Große Preis von Neumünster, die Riders Tour 2023/24 und GNTM gemeinsam? Zumindest ein Grundprinzip: Acht Turniere in vier Ländern – und am Ende ist es dann so, wie es eingefleischte Heidi Klum-Fans lieben, wäre denn die Model-Mama im Reitsport aktiv: Nur eine (oder einer) kann „Rider of the Year 2023/24“ werden. Das ist das Prinzip der Riders Tour, die im April 2023 ihren Auftakt bei Horses & Dreams meets Sweden genommen hatte. In den Monaten Mai bis Oktober folgten sechs weitere Stationen, auch im niederländischen Ommen, Lier in Belgien und der Wiener Neustadt (AUT).
Männer Trio muss Sieg in der Riders Tour 2023/24 unter sich ausmachen
Vor dem Finale waren es drei Reiter, die in Neumünster als Top-Favoriten in die Holstenhallen kam: Hans-Dieter Dreher, Patrick Stühlmeyer und Michael Viehweg – wobei Dreher und Stühlmeyer nur zwei Punkte trennten. Und der Mann, der die Pole Position innehatte, machte schlussendlich auch den „Sack zu“. Für Platz zwei im „Großen Preis der Volks- und Raiffeisenbanken“ in der Holstenhalle von Neumünster, gleichzeitig dem Finale der Riders Tour 2023/24, nahm „Hansi“ Dreher nicht nur 11.360 Euro Preisgeld entgegen, sondern auch noch 17 Punkte. Weil sein Hauptkonkurrent Patrick Stühlmeyer mit Drako de Maugre einen Abwurf kassierte, ging der Bereiter aus dem Stall von Paul Schockemöhle leer aus. Damit stand Dreher als „Rider of the Year 2023/24“ fest. Der Dritte im Bunde der Titelaspiranten musste gleich zwei Abwürfe in Kauf nehmen. In der Riders Tour Gesamtwertung landete Michael Viehweg aber dennoch auf dem dritten Rang.
Großer Preis von Neumünster 2024 an Philip Rüping
Der 39-Jährige, der in Itzehoe geboren und groß geworden ist, hatte den Hengst Baloutaire PS gesattelt. Der Schwarzbraune, sein Nachname verrät es, stammt aus der Zucht und dem Besitz von Rüpings Arbeitgeber Paul Schockemöhle. Baloutaires hatte am vierten Advent in Frankfurt den „Champions Cup“ gewonnen. Sein Muttervater Chacco-Blue war selbst einmal siegreich im Großen Preis von Neumünster. Und weil Baloutaire im „Nebenberuf“ auch noch Deckhengst ist, sei auf seinen Mutterstamm verwiesen. Aus dem ist auch Nino des Buissonnets hervorgegangen, der Wallach, mit dem der Schweizer Steve Guerdat 2012 in London Olympiasieger wurde.
Das eingespielte Paar war mit 34,71 Sekunden 0,65 Sekunden schneller als der frischgebackene Rider of the Year. Hans-Dieter Dreher, der den Holsteiner Cous Cous v. Cachas gesattel hatte, war im Stechen der zweitschnellste fehlerfreie Ritt gelungen. Zehn Pferde hatten sich fürs Stechen qualifiziert. Vier bewältigten den von Christian Wiegand und Ralf Stehr entworfenen Kurs über acht der 15 Hindernisse aus dem Originalparcours ohne Springfehler. Hilmar Meyer und der Belgier Orion ter Doorn v. Elvis ter Putte wurden Dritte (0/36,47) vor dem Niederländer Bas Moerings und Jesther v. Cardento (0/40,04).
Philip Rüping hatte den Großen Preis von Neumünster schon einmal gewonnen, 2017 mit Clinta. Nun hat er den zweiten Sieg verzeichnet und zieht damit mit seinem Vater gleich. Dr. Michael Rüping hatte mit dem Schimmelhengst Silbersee 1984 und 1985 in der Holstenhalle gewonnen.
Eine gute Quote hatte Patrick Bölle in den Holstenhallen von Neumünster in diesem Jahr. Nach zwei Siegen zum Auftakt hätte er auch beinahe den Großen Preis mit ins oldenburgische Ahlhorn entführt. Die Zeit hätte fast gereicht, 34,87 Sekunden, aber Fortuna war auf der Seite des 16 Hundertstel schnelleren Philip Rüping.
Die Ergebnisse des Großen Preis von Neumünster ist hier in der Übersicht zu finden.
Die Riders Tour Saison 2023/24 kann man hier betrachten.
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