Er musste alles drauf anlegen und hat es erfolgreich getan: Der US-Amerikaner McLain Ward hat nach Genf nun auch den Rolex Grand Prix in ’s-Hertogenbosch für sich entscheiden können. Erneut war HH Azur dafür seine vierbeinige Sportpartnerin. Das Stechen war bestens besetzt und bot tollen Sport. Bester Deutscher wurde Gerrit Nieberg mit Platz elf.
Der Weltranglistenerste, -zweite, -dritte und -vierte waren beim Rolex Grand Prix der Dutch Masters die ersten vier Reiter, die sich mit einem fehlerfreien Umlauf den Einzug ins Stechen sicherten. Und sie alle hatten ihre besten Pferde dafür gesattelt: Henrik von Eckermann mit King Edward, Martin Fuchs mit Leone Jei, Julien Epaillard mit Donatello d’Auge und McLain Ward mit HH Azur. Letzterer hatte heute besonderen „Druck dahinter“, denn schließlich winkte ihm ein Bonus von 500.000 Euro nach seinem Sieg im letzten Rolex Grand Prix in Genf im Dezember. Ein anderer Reiter hätte ebenfalls die Chance auf einen Bonus, nämlich 250.000 Euro gehabt: Daniel Deußer. Doch mit seinem Routinier und Vorjahressieger Tobago Z wurde es nach einem ersten Fehler im ersten Drittel des Normalparcocurs am Aussprung der Dreifachen so weit, dass der Hengst ins Straucheln kam und mehrere Stangen zu Boden fielen. Deußer stoppte daraufhin sofort ab und ließ es damit bewenden.
Aber zurück zu den Stechteilnehmern. Nach den erwähnten vier Paaren an der Spitze der Weltrangliste war es Gerrit Nieberg, dem mit Blues d’Aveline als nächstes eine makellose Runde dank präzisen Reitens gelang. Ebenso schafften es Janne Friederike Meyer-Zimmermann mit Messi van’t Ruytershof und Marcus Ehning mit Priam du Roset, ihr Ticket fürs Stechen zu lösen. Dort wurde es richtig spannend, auch dank Top-Kombinationen wie Simon Delestre und seinem flinken Cayman Jolly Jumper, Peder Fredricson mit Catch Me Not S oder auch Steve Guerdat mit seiner Nachwuchshoffnung Dynamix de Belheme.
McLain Ward und HH Azur nicht zu schlagen
Das schwerste Los hatten die amtierenden Weltmeister Henrik von Eckermann und King Edward gezogen. Sie mussten als erste ran und den kommenden 15 Paaren eine Zeit vorlegen. Bestens aufgelegt flog der nun 13-jährige Edward-Sohn über die Hindernisse und ließ auch zwischen den Sprüngen keine Zeit liegen. 38,52 Sekunden, dass das trotz der Startnummer 1 eine wertvolle Zeit war, konnte man schon vermuten. Trotzdem folgte als nächstes Julien Epaillard mit Donatello d’Auge, die ja bekanntlich auch nicht trödeln. Der zehnjährige Jarnac-Sohn ist ein sehr flinkes Pferd, verliert vor allem über den Sprüngen wenig Zeit. Auch fielen keine Stangen, sodass sich das Paar mit der Zeit von 38,06 Sekunden an die Spitze setzte. Würde es noch schneller gehen? Martin Fuchs und Leone Jei bissen sich an der Zeit von Epaillard die Zähne aus. 38,79 Sekunden lautete ihr Ergebnis.
McLain Ward ritt mit seiner großrahmigen, nun 17-jährigen Thunder vd Zuuthoeve-Tochter HH Azur ebenfalls von Anfang an auf Angriff. Und das mit Erfolg, denn hier und da sparte Azur sich einen Galoppsprung, und wenden ließ sie sich dennoch eng. Auf den letzten Sprung, standesgemäß ein Rolex-Oxer, sah es fast schon gefährlich aus. Aber Azur brachte es heile nach Hause und ihren Reiter in Führung: 37,86 Sekunden. Diese Zeit sollte keines der nachfolgenden Paare mehr unterbieten können. Zu den 330.000 Euro Preisgeld für den Sieg kassierte der Mannschaftssilbergewinner von Olympia in Tokio also noch einen saftigen Bonus von 500.000 Euro zusätzlich. Ward hat jetzt in Aachen die Chance, als zweiter Reiter nach Scott Brash den Rolex Grand Slam perfekt zu machen.
„Einer der größten Momente der Karriere“
Ward sagte nach seinem Sieg: „Ich glaube, ich habe es noch nicht ganz begriffen. Es war sehr stressig, die restlichen 12 Reiter im Stechen zu beobachten. Das Niveau hier ist so hoch, und ich denke, dass ich heute Abend realisieren werde, was wir erreicht haben. Der Rolex Grand Slam hat die Messlatte für den Sport wirklich höher gelegt, und einen Major zu gewinnen ist einer der größten Momente in der Karriere eines Reiters. Ich bin so stolz auf mein Team und mein Pferd – und auch ein bisschen stolz auf mich selbst.“
Für seine großartige Stute Azur fand Ward noch weitere Worte: „Sie ist schlauer als alle anderen und ist wirklich eine Königin. Ich glaube, sie versteht, was passiert, und stellt sich wirklich auf den Moment ein. Sie liebt ihren Job und die Partnerschaft, die wir aufgebaut haben, ist wirklich etwas ganz Besonderes. Wir werden sie jetzt auf den CHIO Aachen vorbereiten, um zu versuchen, den Rolex Grand Slam zu gewinnen.“
Epaillard und Von Eckermann sicherten sich somit die Plätze zwei und drei, Rang vier ging nicht an Martin Fuchs, sondern dessen Landsmann Steve Guerdat konnte sich mit seiner sportiven und im Maul nicht ganz einfachen Snaike de Blondel-Tochter Dynamix de Belheme noch dazwischenschieben. Bester Deutscher war Gerrit Nieberg, der mit Blues d’Aveline nach einem harmonischen Umlauf einen Fehler im Stechen bekam und damit Elfter wurde. Ihm auf den Tritt folgte Janne Friederike Meyer-Zimmermann mit Messi auf Rang zwölf. Marcus Ehning war mit Priam du Roset nach zwei Abwürfen im Stechen nicht mehr im Geld.
Rahmenspringen an Kühner, Epaillard, Vrieling und Smolders
Am Samstag und Sonntag fanden neben dem Rolex Grand Prix noch andere CSI5*-Springen statt. Das wichtigste am Samstagabend wurde zur Beute von Max Kühner (AUT) und Up Too Jacco Blue. Die Siege in den anderen Springen gingen an Julien Epaillard mit Dubai du Cedre, Jur Vrieling mit El Rocco und Harrie Smolders mit Escape Z.
Alle Ergebnisse vom Rolex Grand Prix in ’s-Hertogenbosch finden Sie hier.
womens air jordan 6 barely rose dh9696 100 release date | nike dunk high cargo khaki white
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar