Nachdem sie gestern bereits die Qualifikation überlegen gewinnen konnten, machten Simone Blum und Alice heute im Springen um den German Master die Sache perfekt – klarer Sieg, keine Chance für die Konkurrenz.
„Welch ein Teufelsritt“, rief der Sprecher in der Schleyerhalle, nachdem die Deutsche Meisterin Simone Blum mit Alice durch den Stechparcours gefegt war, der Mann hatte irgendwie recht. Zum ersten Mal sicherte sich die 28-jährige amtierende Deutsche Meisterin den Klassiker German Masters und gab damit ihrem kometenhaften Aufstieg der letzten Monate nochmal neuen Schub. Sie hatte bereits die gestrige Qualifikation gewonnen. „Wunderstute“ Alice v. Askari-Landrebell, wohl zur Zeit eines der begehrtesten Springpferde der Welt, ließ nichts anbrennen und sauste auf zum Teil abenteuerlich kurzen Weg durch den Stechparcours. Zweimal klapperte es, aber alles blieb oben (0/33,64). Zur Belohnung ging Simone Blum mit dem ersten gewonnenen Auto auf die Ehrenrunde, einem Mercedes Pickup.
Die Platzierten
Fast zwei Sekunden mehr benötigte der Schweden Henrik von Eckermann auf dem Cento-Sohn Cantinero (0/35,24). Dritter wurde Marcus Ehning auf der elfjährigen Canturo-Tochter Christy, der als erster Starter in 35,48 Sekunden gleich eine Zeit vorlegte, der seine Konkurrenz meist vergeblich hinterher jagte, beziehungsweise Fehler kassierte. Von den zwölf Startern, die sich nach einem Punktsystem aus den beiden Qualifikationen das Ticket für das Masters-Springen gesichert hatten, blieben im Umlauf sieben ohne Abwurf. Fünf von ihnen konnten das Kunststück wiederholen, außer den Genannten die Französin Penelope Leprévost auf Urano de Cartigny v. Diamant de Semilly (0/36,90) sowie der Sieger der zweiten Qualifikation am Nachmittag, der Niederländer Jur Vrieling auf dem erst achtjährigen Quintender-Sohn Quality (0/37,93).
Alice hat ihre eigenen Pläne
Eigentlich hatte Bundestrainer Otto Becker Simone Blum empfohlen, eher ruhig zu reiten. „Aber Alice ist einfach ein unglaublich schnelles Pferd“, sagte die Reiterin. Die Fuchsstute hat am Samstag einen wohlverdienten Ruhetag, am Sonntag soll sie im Weltcup-Springen gehen, danach bekommt hat sie dreieinhalb Monate Pause. Der Weltcup ist für Simone Blum in dieser Saison kein Thema, ihr Ziel sind die Weltreiterspiele in Tryon (USA) im September. „Die Saison war unglaublich“, zog sie Bilanz. „Es fing beim Maimarktturnier in Mannheim an, da hat uns Otto Becker zum ersten Mal gesehen.“ Dann reihte sich ein Höhepunkt an den nächsten. Bei der EM in Göteborg war sie noch Reservistin, gewann aber fast alle Nebenprüfungen. „Am Ende war es gut so, Alice konnte ohne Druck in diese internationale Klasse hereinwachsen,“ sagt sie heute.
Kaufangebote für Alice gab es in den letzten Monaten genug, „aber ich habe die besten Sponsoren der Welt“, sagte sie. „Meine Eltern“. Vater Jürgen Blum, Olympiateilnehmer in der Vielseitigkeit 1996, hat noch nie auf Alice gesessen. „Zum Glück nicht“, sagte Simone. „Alice mag nämlich keine Männer. Wenn er wirklich mal wieder reiten will, finden wir schon ein Pferd für ihn.“ Aber nicht Alice.
Was Alice sonst noch mag oder nicht mag erfahren Sie in St.GEORG 12/2017, morgen beim Abonnenten, kommenden Mittwoch beim Zeitschriftenhändler Ihres Vertrauens!
FEI Pony Jumping Trophy: Man spricht englisch
Fest in angelsächsischer Hand war die erste Wertung für die FEI Pony Jumping Trophy, eine neue Erfindung der FEI, um den Ponyspringsport wiederzubeleben, der in den meisten europäischen Ländern rückläufig ist. Die Trophy ist im Prinzip ein kleiner Weltcup und alle fünf Qualifikationen sind Weltcup-Turnieren angeschlossen. Die erste Wertung in Stuttgart sah die Irin Kate Derwin auf Cool Ban Mistress vorn (0/46,99). Auch die nächsten vier Plätze gingen an die Reiter von der grünen Insel, selbst wenn die Drittplazierte Molly Hughes Bravo auf Carrickduff Pet für Portugal startet. Ihre Mutter ist Irin, der Vater Portugiese, die Familie führt ein renommiertes Gestüt in Irland.
Erst hinter der Britin Nicole Lockhead Anderson auf Gangnam Style konnte sich die beste Deutsche, Lea Sophia Gut (14), auf Salvador auf Rang sieben schieben vor ihren Landsfrauen Milja Esser auf Antine und Leonie Gruber vor Midnight Lady. Der Rest des deutschen Aufgebots fand sich am Ende des Feldes wieder. Zwölf der 20 Starter blieb ohne Abwurf, es entschied die Zeit. „Da sind die Briten und Iren unseren Reiter weit überlegen“, sagte Bundestrainer Peter Teeuwens, „Bei wird ja zunächst auf Stil und Rittigkeit geachtet, dort geht es immer gegen die Zeit. Die haben einfach ein ganz anderes Zeitgefühl.“ Das zweite Springen morgen wird nach Umlauf und Stechen entschieden. Trost für die deutschen Ponyreiter, von denen sich womöglich keiner fürs Finale in Mechelen qualifiziert: Sie können sich auf ein fröhliches Weihnachtsfest freuen, denn das Finale beginnt am 26. Dezember.zapatillas air jordan 1 outlet | Cheap Air Jordans 1 low For Sale
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar