Spring-Derby 2018: Starke Reiter von britischen Inseln in erster Derbyqualifikation vorn

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Hamburg – 89. Deutsches Spring- und Dressur Derby 2018

Dermott Lennon und Gelvins Touch, SIeger erste Spring-Derby Qualifikation Hamburg 2018 (© www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz)

Zwei Iren, der Reiter Dermott Lennon und sein Schimmel Gelvins Touch haben die erste Qualifikation zum 89. Deutschen Spring-Derby gewonnen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten zwei Briten. Bester Deutscher war Henrik Sosath auf Platz vier. Und Vielseitigkeits-Weltmeisterin wurde Neunte – mit einem selbstgezogenen Pferd!

Dermott Lennon aus Irland, Weltmeister der Springreiter 2002 in Jerez, war mit seinem Iren Gelvins Touch in der ersten Qualifikation zum deutschen Spring-Derby nicht zu schlagen. Mühelos galoppierte der Schimmel über den Kurs in Klein Flottbek. Auf den 550 Metern waren  zehn Hindernisse mit zwölf Sprünge,n darunter das Pulvermanns Grab, benannt  nach dem Erfinder des „schwersten Parcours der Welt„, dem Hamburger Eduard Pulvermann, zu überwinden. Andere Schwierigkeiten, so beispielsweise der legendäre Wall, blieben heute noch gesperrt. Über diese Klippen geht es erst am Freitag in der zweiten Derbyqualifikation ab 14.25 Uhr. Gelvins Touch ist ein Derbyspezialist. Er war om vergangenen Jahr Dritter im Derby im britischen Hickstead. Sein Vater Touchdown ist einer Ire, der Galoubet zum Vater hat.

Pferde, mit gemeinsamer Geschichte im Spring-Derby

Lennon reitet Gelvins Touch seit fünf Jahren. Der Schimmel hat auch schon in Mächtigkeitsspringen unter Beweis gestellt, dass er in Sachen Springvermögen keine Einschränkungen kennt. Ein bisschen sei er in der Pflicht, so der Sieger nach seinem Ritt. Seine zehnjährige Tochter Tara habe beim Abschied gesagt:

Dad, ich hoffe, du gewinnst mal etwas, du hast noch nichts gewonnen in diesem Jahr

Die erste goldene Schleife ist ihm nun schon mal sicher. Ob das ein gutes Omen ist, wird man sehen. In den vergangenen zehn Jahren ist es keinem Reiter, der in den beiden Qualifikationen für das Spring-Derby auf dem Podium gelandet war, im entscheidenden Parcours am Sonntag vorne mitzumischen. Ob Derbys eine irische Spezialität seien, wurde Lennon gefragt. Die knappe Antwort, „weiß ich nicht, aber ich hoffe sie werden eine irische Spezialität“. Der Weltmeister von 1992 setzte sich vor den Briten Matthew Sampson, der die belgische Stute Gloria van Zuuthoeve in Hamburg an den Start brachte. Das Pferd geht sein erstes „echtes“ Derby, bzw. erst einmal die Qualifikationen. Im vergangenen Jahr hatte der Brite die Stute im Speed-Derby in Hickstead geritten. Und vor ein paar Jahren ging Gloria unter Besitzer David McPherson in Hamburg, kennt also die Dimensionen des Platzes. Während Dermott Lennon sein Pferd lobte und sage, es sei doch alles „recht easy“ gewesen, winkte Swampson ab. „Nein, easy hat er gesagt, er war ja auch mal Weltmeister“. Seine Stute sei eine Kämpfernatur, „straight forward, a lovely horse“, so der Brite. Seine Karriere begann Sampson auf einem 1,28 Meter großen Pony. Er hatte gleich drei dieser Ponys. Und weil er in den Ponyprüfungen das Maß 1,28 Meter in der Ausschreibung fand, nannte er. Mit Sprüngen ihrer eigenen Körpergröße konfrontiert quittierten die Ponys ihren Dienst. Im ersten Springen seiner Karriere kam er bei drei Starts einmal über den ersten Sprung. Alle anderen Versuche endeten mit Verweigerungen. Aber nun ist er in Hamburg und freut sich auf die nächste Qualifikation.

Holly Smith mit einem „ganz und gar nicht Damenpferd“

Dritte wurde die Britin Holly Smith, die von dem Iren Quality Old Joker sagt, er sei groß, stark und tapfer. Sie wisse, er sei ein Derbypferd. Warum? „Weil er so aussieht!“ „Und“, ergänzt sie, „ganz und gar nicht wie ein Damenpferd“. Sie reitet den Braunen seitdem er vier Jahre alt ist. „Ich kenne ihn durch und durch“. So habe sie auch kein Problem mit dem letzten Hindernis gehabt, dem überbauten Wassergraben. Die tiefstehende Sonne – Temperaturen von 28 Grad sorgten heute im Derby Park Klein Flottbek für manch eine „Rothaut“ – zauberte Lichtreflektionen auf die Wasseroberfläche. Dazu mussten sich die Reiter entscheiden, ob sie sechs oder sieben Galoppsprünge nehmen.

Das Trio, das heute vorn stand, hat sich den Wall schon genau angeschaut. Er sei ja weniger hoch als der im Hickstead Derby, so Dermott Lennon. „Aber“, ergänzte Matthew Sampson, „dafür sind es nicht zwei Galoppsprünge zur Planke sondern nur einer“. Man sieht, die internationalen Reiter sind gut vorbereitet. Sie habe „einige Youtube-Videos“ angeschaut, verrät Holly Smith. 77 Starter galoppierten auf den Platz, 73 von ihnen kamen ins Ziel kamen. Dermott Lennon geht mit 6.175 Euro nach Hause.

Sandra Auffarth geht fremd, schon wieder!

Bester Deutscher war Henrik Sosath, der die Stute Quel Chanel v. Quality fehlerfrei über den Kurs brachte. Chanel, die Großmutter der Stute, ging unter dem Sohn des mehrfachen Derbysiegers Fritz Thiedemann einst erfolgreich im Sport. Immerhin 18 Paare blieben fehlerfrei in dieser Prüfung. Darunter auch Derbysieger Gilbert Tillmann mit Claus Dieter, dem Publikumsliebling 2017. Und noch ein äußerst prominentes Gesicht war in Flottbek am Start: Sandra Auffarth, amtierende Weltmeisterin in der Vielseitigkeit, hatte La Vista gesattelt. Die neunjährige Lordanos-Tochter kennt Sandra buchstäblich von Kindesbeinen an. Die aus einer For Pleasure-Mutter stammende Fuchsstute ist bei Familie Auffarth geboren. So konnten Sandras Eltern Bärbel und Karl-Heinz doppelt stolz sein, als die beiden „Zuchtprodukte“ als Neunte auf die Ehrenrunde gingen. Erst vor kurzem hatte Sandra Auffarth das Championat der Berufsreiter im Springen gewonnen. Die Runde in dem berühmten Parcours hat ihr Spaß gemacht: „Das hat Spaß gemacht, das ist voll mein Ding. Diese Mischung aus Springen und Gelände, das passt.“ Und in gewisser Weise hätte sie ja sogar einen Vorteil zu den „reinen Springreitern“.

Einen einzelnen Sprung von großer Distanz anreiten, das bin ich ja aus dem Gelände gewohnt.

Am Freitag soll La Vista auf jeden Fall die zweite Qualifikation auch gehen. Wenn die Stute sich dann so anfühle wie heute, wüsste sie nicht, warum sie nicht auch am Sonntag starten sollte, so Sandra Auffarth. Im letzten Jahr hatte sie die Stute noch nicht in der schweren Tour eingesetzt. „Da war sie acht, das eine Jahr wollten wir ihr geben und das hat ihr gut getan.“

Am morgigen Donnerstag ist das Mercedes-Benz Championat von Hamburg das Highlight. In dieser ersten Wertung zum Global Champions Tour-Springen am Samstag, geht es für die Teams der Global Champions League ab 14.45 Uhr zur Sache.

Ergebnisse finden Sie hier.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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