Springreiter Ben Talbot wegen tierquälerischen Verhaltens für zwei Monate gesperrt

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Ben Talbot beim Dortmunder Westfalenhallen-Turnier 2017. (© von Korff)

Der Brite Ben Talbot war am vergangenen Wochenende beim CSI4*-Turnier von Holger Wulschner in Groß Viegeln, Mecklenburg, am Start. Allerdings musste er den Platz vorzeitig verlassen und wird die nächsten zwei Monate auch keinen anderen betreten.

Zumindest nicht mit Pferd. Ben Talbot hatte in Groß Viegeln den neunjährigen  Everglade geritten. Der verweigerte vor einem Wasserhindernis, woraufhin sein Reiter mehrfach rüde mit der Gerte traktierte und ihm danach noch einige Male die Sporen in die Flanke rammte.

Die Richter haben sofort reagiert, die Glocke geläutet und ihn zu sich an den Richterturm gerufen. Ben Talbot wurde mit allen seinen Pferden vom Turnier ausgeschlossen und gebeten, den Platz zu verlassen.

Von Seiten des Weltreiterverbandes FEI hieß es ferner, der Reiter sei für zwei Monate gesperrt worden und habe eine Gelbe Karte erhalten.

Fehler eingesehen

Gegenüber dem britischen Magazin Horse & Hound erklärte Talbot, er habe nach dem Turnier Morddrohungen erhalten. Er wolle nun eine Auszeit von dem Sport nehmen.

Offenbar hat Talbot seinen Fehler inzwischen eingesehen, das sei „unentschuldbar“ gewesen: „Das war wirklich dumm von mir.“ Er erklärte, der Schimmel habe beim Turnier davor jedes Wasser verweigert. Er habe sich sehr unter Druck gesetzt gefühlt von den Mitbesitzern des Pferdes. Er habe Angst gehabt, dass man ihm das Pferd wegnehmen würde, wenn es noch einmal am Wasser verweigert. „Das wäre eine Katastrophe.“

So sei es nun auch tatsächlich auch gekommen. Das Pferd sei an einen anderen Reiter gegeben worden und stehe nicht mehr in seinem Stall.

Pause vom Sport

Talbot sagte, die Reaktionen der Öffentlichkeit hätten zu seiner Entscheidung beigetragen, erst einmal eine sportliche Auszeit zu nehmen. „Ob das nun für ein halbes Jahr, ein Jahr oder für immer ist, weiß ich nicht“, erklärte er gegenüber Horse & Hound, und weiter: „Ich will das nicht mehr.“

Er habe seine Facebook-Seite aufgrund der Morddrohungen löschen müssen. „Was ich getan habe, war einhundertprozentig falsch. Aber die Menschen sehen nicht, was dahinter steckt.“

Dies sei sein Sport und er liebe seine Pferde. Der Besitzer seines inzwischen 18-jährigen Sacramento habe ihm versprochen, dass das Pferd bei ihm bleiben könnte, wenn es auch dem Sport verabschiedet wird, „was jetzt der Fall sein wird, denke ich“.

Holger Wulschners Statement

Veranstalter Holger Wulschner erklärte, er habe kein Verständnis für ein solches Verhalten. Er habe hier Flagge zeigen und ein Exempel statuieren wollen.nike air jordan 1 mid outlet | zapatillas air jordan 1 outlet

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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  1. D. Huber

    Großes Kompliment an die Verantwortlichen, die mutig Konsequenzen gezogen haben. Dass die Reiter im Spitzensport unter Druck stehen, steht außer Frage, kann und darf aber keine Rechtfertigung für solches Verhalten sein. Bitte handelt verantwortungsvoll und fair… Reiter, Pferdebesitzer…. und alle, die das Privileg genießen, mit Pferden umgehen zu dürfen !!!


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