Der letzte Medaillensatz bei den Pan-Amerikanischen Spielen der Reiter ist verteilt. Neuer Champion im Parcours ist der Brasilianer Stephan de Freitas Barcha vor zwei US-Reitern.
Vor dem Finale hatte McLain Ward mit Contagious in Führung gelegen, und das ebenso erfahrene wie erfolgreiche Paar, das ja 2021 zur Silbermannschaft der Olympischen Spiele in Tokio gehört hatte, galt auch als Favorit. Doch die Parcours, die die Brasilianerin Marina Oliveira de Azevedo den Springreitern bei den Pan-Amerikanischen Spielen in Quillota, Chile, in den Weg gestellt hatte, hatten es in sich. Das war bereits im Mannschaftsfinale so, und die beiden Umläufe für die Einzelmedaillen waren nicht weniger herausfordernd.
Ob man nun an Schicksal oder was auch immer glaubt – Fakt ist, wann immer Stephan de Freitas Barcha in Brasilien ein Championat gewonnen hat – bei den Children, Junioren, Jungen Reitern und Senioren – hatte Marina Oliveira de Azevedo die Parcours gebaut. Und auch diesmal hat sie dem 34-Jährigen Glück gebracht.
Nur drei Paare blieben im ersten Umlauf fehlerfrei. Stephan de Freitas Barcha war mit seiner zwölfjährigen Calvaro F.C.-Tochter Primavera einer davon. Außerdem Argentiniens José Maria Larocca auf Finn Lente, der nach fünf Fehlern im zweiten Umlauf mit den Medaillen zwar nichts mehr zu tun hatte, aber als Achter trotzdem als Einzelstarter nach Paris zu den Olympischen Spielen darf, und Chiles Agustin Covarrubias auf Nelson du Petit Vivir, die mit ihrer Nullrunde die einheimischen Fans begeisterten.
Favorit McLain Ward sammelte hingegen acht Strafpunkte. Ein Abwurf wurde es für Laura Kraut und Dorado, bis dato ebenfalls noch auf Medaillenkurs. Plötzlich sah sich Stephan de Freitas Barcha mit seinen 4,06 Strafpunkten an der Spitze der Wertung wieder, und das mit fünf Fehlern in der Hinterhand.
Zunächst sah es nicht so aus, als würden er und seine Stute den „Joker“ brauchen. Doch am allerletzten Hindernis fiel die Stange. Das änderte aber weder etwas an ihrem Triumph noch am Jubel der Zuschauer, die genau mitgerechnet hatten. Der Titel war Brasilien sicher. „Das ist ein wahrgewordener Traum“, freute sich Stephan de Freitas Barcha.
Silber an Farrington
Silber ging schlussendlich an das einzige fehlerfreie Paar aus Runde zwei, Kent Farrington und den zehnjährigen Landon, der zwar schon Fünf-Sterne-Grand Prix gewonnen hat, hier aber nun seine Championatsqualitäten beweisen konnte.
Farrrington: „Ich hatte das Gefühl, er wurde in dieser Woche immer besser und bin überglücklich mit dem Ergebnis.“ Zumal er schon nach vorne schaut: „Man konnte seine Unerfahrenheit im Finale sehen, als er vor der Insel gescheut hat. Aber er ist ein unglaublicher Athlet und das kann man sehen. Wenn wir Probleme bekommen, kämpft er sich da raus und ich hatte das Gefühl, dass er am Ende wirklich stark war. Das war eine tolle Erfahrung für ihn, und daran wird er wachsen.“
Bronze für Ward
MacLain Ward und Contagious gewannen am Ende Bronze – mit fünf Hundertsteln Vorsprung vor Mannschaftskollegin Laura Kraut auf Dorado. Für Ward war es die siebte PanAm-Medaille. Trotz, dass es am Ende nicht zum zweifachen Gold gereicht hat, war er begeistert von den Parcours, die Marina Oliveira de Azevedo gebaut hat: „brillant, ich fand, Spitzenniveau, sehr hoch, sehr schwer, so wie ein Championat sein sollte“.
Beim Sieger wird nun gefeiert. Aber „ab morgen liegt der Fokus auf unserem nächsten großen Ziel und das lautet Paris (die Olympischen Spiele 2024), denn ich möchte Teil dieses starken Teams sein, das wir in Brasilien haben und das um die Medaillen kämpfen wird.“
Das Ergebnis in der Übersicht finden Sie hier.
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