Zum dritten Mal nach 2015 und 2016 das Weltcup-Finale der Springreiter gewonnen. Mit Alamo siegte er in Göteborg vor seinem besten Freund Martin Fuchs. Daniel Deußer wurde mit Tobago Vierter.
Mit zwei makellosen Nullrunden sicherte sich der Schweizer Steve Guerdat auf dem elfjährigen Alamo v. Ukato (KWPN) zum dritten Mal nach 2015 und 2016 das Weltcupfinale. Den zwei Minuspunkten, die er aus den vorangegangenen beiden Wertungen mitgebracht hatte, fügte er keinen weiteren Abwurf hinzu.
Steve Guerdats dritter Triumph im Weltcup-Finale
Martin Fuchs auf dem Westfalen Clooney v. Cornet Obolensky rundete mit drei Minuspunkten insgesamt den Doppelsieg der Eidgenossen ab. Hinter dem Schweden Peder Fredricson auf dem 13-jährigen Catch Me Not v. Cardento belegte Daniel Deußer auf Tobago Z v. Tangelo als bester Deutscher Platz vier. Der elfjährige Fuchshengst sprang von Tag zu Tag besser und brillierte in den beiden schweren Kurses der dritten Wertung jeweils ohne Abwurf, damit ging Deußer gemeinsam mit Guerdat und Fuchs als Sieger aus dieser mit insgesamt 300.000 Euro dotierten dritten Wertung hervor. Jeder von ihnen erhielt 51.000 Euro.
Daniel Deußer und Tobago: „One to watch“
Geschmeidig und mühelos meisterte Tobago die Abmessungen bis 1,60 Meter und empfahl sich für kommende Aufgaben. Am Ende kostete eine Fehlentscheidung in der ersten Wertung, dem Zeitspringen, den möglichen Sieg. „Ich bin mit hohen Erwartungen hierher gekommen“, sagte Deußer, „aber ich habe im Zeitspringen zu viel riskiert, bin auf fünf statt auf sechs Sprünge in die Kombination geritten. Das waren am Ende acht Plätze, die gefehlt haben.“ Doch dann gelang ihm eine grandiose Aufholjagd. „Es ist das erste Mal, dass Tobago an einem Wochenende so viele Runden springen musste. Ich hatte zunächst etwas gezweifelt, ob er am Ende genug Konzentration und Kraft hat. Die Leistung heute gibt mir auf jeden Fall ein gutes Gefühl.
Wenn er ein kleines bisschen mehr Erfahrung bekommt, bin ich sehr optimistisch für die Zukunft.
Daniel Deußer
Grenzen aufgezeigt
Die beiden anderen Deutschen agierten weniger glücklich. „Das Ende war jetzt nicht so dolle“, sagte Ludger Beerbaum. Er ging als 13. in den B-Kurs, gab nach einem schweren Rumpler an einem Oxer, bei dem er nicht nur den Bügel, sondern fast auch die Balance verlor, und einem weiteren Fehler am folgenden Plankensprung auf. „Mir wurden meine Grenzen aufgezeigt, da muss man einfach realistisch sein“, sagte der 55-Jährige. „Ich hatte gedacht, dass ich es unter die ersten zehn locker schaffen kann, aber davon bin jetzt weit weg.“
Christian Ahlmann auf dem zehnjährigen Clintrexo v. Clintissimo wurde mit 28 Strafpunkten am Ende 14. Auch er war enttäuscht: „Ich hatte mir wesentlich mehr ausgerechnet Aber am Ende lagen zu viele Stangen am Boden, da konnte man sehen, dass Clintrexo die letzte Erfahrung noch fehlt.“ Für den Schimmel war es das erste Championat mit drei schweren Prüfungen an einem Wochenende.
Alamos großer Schritt
Das war es auch für das Pferd des Siegers. Alamo, den Guerdat vor drei Jahren von einem mexikanischen Reiter übernommen hat, fiel bisher lediglich zweimal auf. Im Dezember gewann das Paar das Top Ten Finale in Genf, im März wurden sie Vierte beim Fünfsterne-Turnier in Paris. Zwar ging Guerdat bereits nach dem Zeitspringen in Führung, musste sie aber nach einem Abwurf im Umlauf der zweiten Wertung wieder abgeben. „Da fühlte er sich nicht so gut an, aber heute war er phantastisch“, sagte Guerdat. Alamo habe noch nie so schwere Kurse gesprungen. „Er kämpfte für mich und fühlte sich phantastisch an. Meine Aufgabe bestand lediglich darin, ihm die besten Chancen zu geben, die Hindernisse zu überwinden.“ Zur Hilfe kam Guerdat die Rittigkeit des Schwarzbraunen. Er ist ein wahrer Athlet, sehr sportlich.
Heute hat er die Mauer zu den besten Pferden der Welt durchbrochen.
Steve Guerdat
Martin Fuchs, amtierender Vize-Weltmeister, musste sich damit trösten, dass nur sein Freund Steve vor ihm rangierte. Auch ihn kostete ein Versehen im Umlauf der zweiten Wertung den möglichen Sieg. Clooney war das Pferd dieses Weltcupfinales, dass die schweren Kurse des spanischen Aufbauens Santiago Varela am leichtesten aussehen ließ. Der Schimmel kam nicht ein Mal an seine Grenze, sprang mit traumhafter Sicherheit. Jetzt gilt Fuchs auch als einer der Favoriten für die kommende EM in Rotterdam.
Die Hoffnungen einer ganzen Nation galoppierten mit dem Schweden Peder Fredricson in die Bahn. sMit nur einem Minuspunkt ging der amtierende Europameister als Zweiter in die letzten Runden. Ein Abwurf in der A-Runde an Sprung zehn, einem von üppigen Blumenarrangements eingerahmten Steilsprung, hinter dem ein blitzeblauer Wassergraben lauerte, wurde ihm wie anderen auch zum Verhängnis und kostete den Heimsieg. Auch sein Schimmel, der mit einer höchst eigenwilligen Springtechnik über die Hindernisse setzt, verfügte über relativ wenig Erfahrung. „Er hat eine phantastische Mentalität mit sehr viel Blut und wäre auch ein tolles Vielseitigkeitspferd,“ sagte Fredricson, der ja bekanntlich einst durch den Busch galoppierte, unter anderem das CCI Luhmühlen gewann.
Die ersten fünf Plätze bleiben in Europa, Vorjahrsiegerin Beezie Madden (USA) auf Breitling landete nach jeweils einem Abwurf in beiden Finalkursen auf Rang sechs, die Souveränität von Paris suchte man bei dem Paar diesmal vergebens. Enttäuscht war wohl auch der für Österreich reitende Max Kühner, dessen Holsteiner Chardonnay v. Clarimo wie schon bei der WM in Tryon zum Ende des Turniers abbaute. Zwei Abwürfe im B-Kurs der letzten Wertung waren zu viel für einen vorderen Platzt (9.). Auch der vor dem Finalspringen noch führende Spanier Eduardo Alvarez Aznar auf Rokfeller hatte sich wohl mehr erhofft, mit 12 Fehlern wurde er am Ende Achter.
Nirgendwo bejubelt das Publikum die Reiter so enthusiastisch wie in Göteborg. Das mögen sie und so werden sie gerne wiederkommen, 2021 ist es so weit.
Das Endergebnis des Weltcup-Finale 2019 in Göteborg finden Sie hier.
air jordan 1 low outlet | best nike basketball shoes
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar