USA gewinnen 100. deutschen Nationenpreis der Springreiter

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Das Kunststück zweimal fehlerfrei zu bleiben, gelang drei Reitern, darunter Ludger Beerbaum, der Abschlussreiter im deutschen Team. Seine Holsteiner Stute Chiara war konzentriert bei der Sache, im zweiten Umlauf gab es zwei kurze Momente des Luftanhaltens, aber die wackelnden Stangen blieben liegen. Glücklich war Ludger Beerbaum aber dennoch nicht. „Ich könnte jetzt sagen, zwei Nullrunden, für mich alles gut. Aber das wäre zu einfach. Ganz nüchtern betrachtet muss man sagen, dass ich in der zweiten Runde eine gehörige Portion Glück gehabt habe. Und wir haben es wieder einmal nicht geschafft. Es muss jetzt mal ein Ruck durch uns gehen. Immer wieder sitzen wir und sagen, knapp daneben ist auch vorbei. Wir haben es einfach schon verdammt lange nicht mehr hinbekommen. Ich hoffe, dass wir es schaffen mal wieder ganz vorne zu stehen, wir müssen uns zusammenreißen, um dann bei der Euro vorne zu stehen.“ Beerbaum zieht die Nase kraus, „Wir müssen doch sehen: Wir waren nach dem ersten Umlauf nicht vorn, nach dem zweiten Umlauf nicht vorn und nach dem Stechen auch nicht.“

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Ludger Beerbaum und Chiara / Pauline von Hardenberg

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Hält die Flagge hoch: Bundestrainer Otto Becker

Bundestrainer Otto Becker lobte die Stimmung im Team, nicht nur den Reitern, sondern alle anderen auch. „Stevens, Ehning, Deußer, die haben alle mitgefiebert und draußen geholfen und gefragt, was sie noch machen können.“ Dass es am Ende dann wieder einmal nicht zum Sieg gereicht hat, lässt auch den Bundestrainer nicht gerade jubeln: „Wir wollten gewinnen, dafür hätten wir aber den Sack im Umlauf zumachen müssen.“

Christian Ahlmann hatte seinen Weltcupsieger von 2011, Taloubet Z v. Galoubet, auf den Punkt fit, „der ist richtig gut in Schuss“, brachte Ahlmann es kurz und prägnant auf den Punkt. Der 15-jährige Hengst trabte locker in die Arena, sprang einen souveränen ersten Umlauf, wobei es lediglich in der dreifachen Kombination ein bisschen nach Arbeit aussah. Im zweiten Umlauf gab es dann einen unnötigen Fehler gleich am zweiten Sprung, einem Oxer, der ansonsten wenigen Reitern Probleme bereitete. Ahlmann war es auch, der ins Stechen ging. Das Paar war flott unterwegs und bis zum letzten Oxer lag der Sieg in der Luft. Doch an diesem Oxer fiel eine Stange, Platz drei. Die Zeit, 32,95 Sekunden, hätte für Platz zwei, nicht aber zum Gewinn gereicht. Denn die USA hatten Beezie Madden mit ihrem WM-Bronzemedaillengewinner Cortes C v. Randel ins Rennen geschickt. Mit langem Hals und offenem Maul schnurte der Rappe zum Auftakt des Stechens in 32,72 Sekunden über den Kurs, ohne ein Ziehen, ohne Rhythmusverlust. Die Galoppade des Belgiers sieht nicht schnell aus, sie ist aber äußerst effizient. Der Belgier Pieter Devos war mit Dylano als Zweiter gestartet. Bei dem Schimmel blieb die Uhr bei 34,14 Sekunden stehen – Platz zwei für die belgische Equipe, in der außerdem Jos Lansink/Ensor de Litrange (9/0), Judy-Ann Melchior/As cold as Ice (0/4) und der im zweiten Umlauf sensationell springende Papillon Z mit Jerome Guery (8/0).

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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