In der ersten großen Entscheidung im Aachener Parcours, dem Preis von Europa 2024, gaben die Reiter von Bundestrainer Otto Becker ein glänzendes Bild ab. Sieg für die Gastgeber, sieben deutsche Reiter im Zwölfer- Stechen. So kann es weitergehen.
„Mein Pferd hat den Sieg mehr verdient als ich“, sagte Richard Vogel, nachdem er im Preis von Europa 2024 ohne Fehler in 42,44 Sekunden im Stechen die Konkurrenz hinter sich gelassen hatte. Damit spielte er auf den einzigen kritischen Moment in seinem Stechritt an, an dem der zehnjährige Cepano Baloubet v. Chaman (DSP) zu dicht an den blauen Oxer kam und sich in letzter Sekunde über die Stangen rettete, weil Vogel einen Galoppsprung mehr eingelegt hatte. „Ich hatte nicht bedacht, dass das Grundtempo sehr hoch war und der Galoppsprung meines Pferdes sehr groß ist. Er musste mich retten, aber das zeichnet eben ein Spitzenpferd aus“, sagte er.
Ein Vogel für Europa
Erneut bewahrheitete sich der Kalauer unter Springreiten, das niemand gewonnen habe, bevor nicht „Ritchi“ im Kurs war. „Es war schon ein gewaltiger Erfolg“, gab Vogel, bester Deutscher auf der Weltrangliste, zu. Aber er hat noch mehr vor: Am Sonntag im Großen Preis von Aachen wird er sein designiertes Olympiapferd reiten, United Touch, und versuchen, sich in den Rolex Grand Slam einzuklinken. „Danach wird United Touch nur noch zu Hause ruhig gearbeitet.“ Als der Anruf von Bundestrainer Otto Becker mit der Nachricht von der Olympianominierung kam, sei er „überwältigt“ gewesen, gibt Richard Vogel zu.
Fünf deutsche Reiter konnten sich unter den besten sieben platzieren. „Ein sehr erfreuliches Ergebnis“ untertrieb Bundestrainer Otto Becker. Zweiter wurde der US-Amerikaner McLain Ward, der auf der fleißig repetierenden 16-jährigen Holsteiner Stute Callas v. Casall zunächst in Führung ging (0/44,06). Am Ende musste er sich nur Vogel beugen, der in USA öfter mit ihm trainiert. Für den Rest der Aachener Woche wünschte er sich, dass „Ritchie auch mal Zweiter wird.“
Ein Hundertstel = 10.000 Euro weniger im Preis von Europa 2024
Ganz knapp dahinter (0/44,07) setzte sich Jana Wargers mit der 15-jährigen Dorette auf Platz drei (44,07). Sie habe nicht allzu viel Druck gemacht“, sagte Wargers. „Ich wusste, dass zwei der schnellsten Reiter der Welt vor mir waren und ich möchte mit Dorette Sonntag auch noch den Großen Preis reiten“, sagte sie. Morgen wird sie mit Limbridge im Nationenpreis versuchen, den noch offenen Reserveplatz für Paris zu ergattern, das gilt ebenso für Kendra-Claricia Brinkopp, die mit der elfjährigen In Time v. Biscayo (KWPN) hinter dem Iren Cian o’Connor Fünfte (0/45,06) wurde. Mit Tabasco wird sie im Nationenpreis versuchen, sich olympiareif in Szene zu setzen.
Stechen ja, unbedingt auf Sieg – nein
Vier weitere deutsche Reiter bewährten sich im Zwölfer-Stechen im Preis von Europa 2024. Der frische gebackene Deutsche Meister Patrick Stühlmeyer wurde auf dem Kannan-Sohn Drago de Maure mit einem eher vorsichtigen Ritt (0/46,87) Sechster. Auch Christian Kukuk, mit Checker bereits fest für Paris nominiert, forderte seiner zehnjährigen Stute Just Be Gentle nicht das Letzte ab, wurde mit einem fehlerfreien Ritt in 47,22 Sekunden Siebter.
Im Nationenpreis wird er den Schimmelhengst Mumbai reiten. Mario Stevens wurde nach einem Abwurf von Starissa am letzten Oxer Neunter (44,33), Kathrin Eckermann auf der zehnjährigen Cala Mandria v. Capistrano schrubbte verwegen mit einem Galoppsprung weniger auf dem blauen Oxer zu, da blieb noch Rang elf ( 4/46,65). Angesichts der erfreulichen Bilanz für die Gastgeber im ersten großen Springen sagte Richard Vogel: „Ich finde, man sollte die Woche heute beenden.“ Verständlich, aber damit steht er wohl ziemlich allein.
Ergebnisse Turkish Airline Preis von Europa 2024
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