Weiterer Tierschutzfall? Strafbefehl gegen Max Kühner, Vorwurf: Barren

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Max Kühner und Elektric Blue P wurden bei der WM in Herning 2022 Sechste. (© Pauline von Hardenberg)

Gibt es einen weiteren Verstoß gegen den Tierschutz? Gegen den für Österreich reitenden Max Kühner ist vom Amtsgericht Starnberg ein Strafbefehl erlassen worden. Ihm wird Barren vorgeworfen.

Der österreichische Springreiter Max Kühner soll gebarrt haben. Zumindest sind wegen des Verdachts des „aktiven Barrens“ Ermittlungen aufgenommen worden, die zu eine Strafbefehl gegen Kühner geführt hat. Schon länger hat sich die selbsternannte Tierrechts-Organisation PETA mit dem in Bayern lebenden Dritten der Weltrangliste beschäftigt. In wiederholten Pressemitteilungen hatte sie auf mutmaßliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz verwiesen. Mittlerweile läuft, das hat die F.A.Z heute berichtet, ein Strafverfahren gegen Max Kühner. Im Mai 2023 soll das Barren stattgefunden haben, ob ein oder mehrere Pferde betroffen waren, ist nicht bekannt.

Strafbefehl gegen Max Kühner – Barren steht im Raum

Dem Artikel zufolge sollenam 22. März 2024 zwei Strafbefehle erlassen worden sein. Gegen Max Kühner und eine Person, die als Trainer fungiert habe. Ein Termin für eine Verhandlung gibt es derzeit noch nicht. Der F.A.Z. wurde auf Anfrage von dem zuständigen Pressesprecher des Amtsgerichts Starnberg mitgeteilt, dass es innerhalb der nächsten sieben Wochen keine weiteren Auskünfte zu der Angelegenheit geben werde.

Verband steht hinter Kühner

Kühner selbst hat auf die Anfrage der Zeitung bislang nicht reagiert. Der Österreichische Pferdesportverband (OEPS) sagt, Kühner bestreite die Anschuldigungen. Der OEPS sieht keinen Grund, den Olympiastart des gebürtigen Deutschen zu unterbinden. „Es besteht aufgrund seiner einwandfreien Einstellung zum Sportpartner Pferd kein wie immer gearteter Anlass davon auszugehen, dass er tierschutzwidrige Methoden im Training anwendet, oder in der Vergangenheit angewendet habe“, zitiert die F.A.Z. den Verband.

Auch die FEI untersucht den Fall mittlerweile, möchte aber noch nicht von einem „Fall Kühner“ sprechen. „Wir haben von dem juristischen Verfahren in Deutschland gehört und sind momentan dabei, Erkenntnisse zusammenzutragen“, erläuterte der Chef-Veterinär Dr. Götan �kerström der FEI auf Nachfrage in einem Pressegespräch bei den Olympischen Spielen. Kühner zählt zum erweiterten Favoritenkreis im Springreiten.

Dass sich das Verfahren schon länger hinzieht, sei durch „mehrere Richterwechsel“ begründet, schreibt die F.A.Z.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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  1. Fred Archer

    Sehr geehrte Damen und Herren & Fachleute zum Thema Reitsport.

    Ich freue mich über Ihre kritische Berichterstattung zum Wohle der Pferde & hoffe, dass diese möglicherweise dazu beiträgt, dass sich der Reitsport letztendlich nicht selbst abschafft.

    Viele der echten Horseman & Pferdeenthusiasten würden sehr darunter zu leiden haben.

    Ihr Chefredakteur, mit stets blumigen Artikeln – immer unter Wahrung der Netiquette – vor Ort bei den Olympischen Spielen in Paris 2024, hat leider vergessen zu erwähnen, dass auch in Teilen das Deutsche Dressur Team von den Einkäufen bei „Andreas“ (Helgstrand – Zitat: „man nutzt ja gerne den Vornamen“) profitiert – offensichtlich funktionierten die Pferde eben!

    Besagtes Pferd unter „Andreas“ bis November 2023 – unter der aktuellen Reiterin dann ab Februar2024 – immerhin bis zu Olympia Paris – ob das eine Leichtathletin oder ein Ruderer verstehen kann?!

    … oder unlängst der Titelgewinn von Annabelle Pidgley mit dem Expferd von Charlotte Dujardin (die aus dem Prügelexzess Artikel).

    Oder ist Erfolg im Reitsport käuflich?

    Ich finde, diese Details sollten der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden.

    Mit sportlichen Grüssen

    Fred Archer


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