Gleich zwei hoch dotierte Springen warteten beim CSI4*-Wochenende in Wellington auf die Springreiter: das mit 140.000 Dollar dotierte Serien-Finale über 1,50 Meter mit Stechen am Samstag und der 216.000 Dollar Grand Prix heute am Sonntag. In beiden Prüfungen feierten die Iren gleich doppelt.
Paul O’Shea ritt die 13-jährige Hannoveraner Chacco Blue-Tochter Chancelloress in 35,51 Sekunden zu einem ungefährdeten Sieg im Stechen. Dabei hatte der Ire die bunte Fuchsstute noch nicht einmal besonders gefordert.
„Chancelloress fühlte sich in Topform an heute Abend. Sie wird nächste Woche den 500.000 Dollar Rolex Grand Prix gehen. Das hatte ich im Hinterkopf, als ich heute geritten bin. Von daher wollte ich es nicht übertreiben.“ Zum Sieg hat es trotzdem locker gereicht.
Platz zwei ging ebenfalls nach Irland, an Mark McAuley im Sattel der erst zehnjährigen Ogano Sitte-Tochter O’Hara, die 36,97 Sekunden schnell gewesen war.
Alex Matz hielt mit dem Holsteiner Cassini II-Sohn Cashew die US-Flagge auf Rang drei hoch. Er war mit 34,77 Sekunden schneller gewesen als der Sieger, hatte aber einen Abwurf.
Insgesamt waren nur fünf Paare am Stechen beteiligt. Außer den Genannten waren das noch zwei weitere US-Reiter: Spencer Smith auf dem bis Ende vergangenen Jahres noch unter Gregory Wathelet hoch erfolgreichen Picobello Full House Ter Linden Z (v. Forever D’Arco Ter Linden) und Laura Kraut mit dem nach einer Krankheit wieder topfitten Confu v. Contact Me.
Einen tollen Erfolg feierte auch Richard Vogel. Er hatte für den Großen Preis Looping Luna gesattelt, die erst achtjährige Lord Fauntleroy-Tochter, mit der er unter anderem im vergangenen Jahr beim Finale der WM junger Springpferde in Lanaken erfolgreich war. Gestern sprangen die beiden ohne Abwurf durch den ersten Umlauf, hatten aber einen Zeitfehler. Das reichte dennoch für Rang sechs.
Weniger gut lief es für Philipp Weishaupt und Daniel Deußer. Weishaupt und Zineday kamen mit 13 Fehlern aus dem Parcours. Daniel Deußer gab mit Kiana van het Herdershof auf.
Großer Preis
Mark McAuley hatte dieses Wochenende anscheinend ein Abo auf den zweiten Platz. Im mit 216.000 Dollar dotierten Großen Preis heute am Sonntag ritt er seinen 13-jährigen Erfolgspartner Jasco vd Bisschop auf die zweite Position. Der Dulf van den Bisschop-Sohn war mit 39,52 Sekunden zweitschnellstes der neun Pferde im Stechen.
Um 0,9 Sekunden flotter war der 13-jährige französische Hengst Volnay du Boisdeville unter McAuleys Landsmann Darragh Kenny. Kenny hatte den Winningmood-Sohn im vergangenen Jahr von Teddy Flock (ISR) übernommen und war mit ihm nun schon das zweite Wochenende in Folge erfolgreich. Am zehnten WEF-Wochenende hatten sie ein 1,50 Meter-Rahmenspringen für sich entschieden.
Rang drei sicherten sich Daniel Bluman (ISR) und Ubiluc in fehlerfreien 40,43 Sekunden.
Aus Deutschland waren nur Daniel Deußer und Killer Queen in diesem Springen am Start. Sie verpassten das Stechen nach einem Abwurf im Normalparcours.
Zwei-Sterne-Grand Prix
Der Zwei-Sterne-Grand Prix sah ein US-Trio an der Spitze. Der Sieg ging an Laura Chapot auf dem bereits 17-jährigen Oldenburger Chacco Blue-Sohn Chandon Blue.
Chapot sagt: „Auf dem Abreiteplatz buckelt er und spielt nach dem Hindernis. Man kann sagen, er genießt seinen Job richtig und weiß genau, wenn er es gut gemacht hat. Wir müssen die Zahl in seinem Equidenpass außer Acht lassen und einfach in ihn hineinhorchen, was er will und was nicht. Wir neigen dazu, immer so vorsichtig mit ihm sein. Aber bis jetzt kommt er jedes Mal raus und will los. Von daher hat er uns bis jetzt noch keine Anzeichen gegeben, dass er kürzer treten will.“
Gestern jedenfalls nahm er einer vierbeinigen Dame vier hundertstel Sekunden ab (35,42 zu 35,46), die acht Jahre jünger ist als er: die BWP-Stute Naomi van het Keizershof v. Cardento, die manchen vielleicht noch in Erinnerung ist vom letzten CHIO Aachen, wo sie unter Lorenzo de Luca die Youngster Tour gewann. Inzwischen hat Jessica Springsteen die Zügel übernommen und konnte sich gestern über den bislang größten gemeinsamen Erfolg freuen.
Eine knappe Sekunde langsamer als die beiden Paare an der Spitze waren Alison Robitaille und Oakingham Lira.
In der Prüfung gab es ein Wiedersehen mit Beezie Maddens Garant unter seiner neuen Reiterin Callie Schott. Die beiden waren null in beiden Umläufen, die Zeit reichte für Rang fünf.
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