Wie von Parcoursdesigner Santiago Varela beabsichtigt, wurden in der zweiten Runde des Springreiterweltcups die Karten ganz neu gemischt. Es war spannend bis zum Schluss und Christian Ahlmann zog aus, um den Beweis anzutreten, dass die ersten manchmal auch einfach die ersten bleiben. Allerdings nicht in der Gesamtwertung, da hat sich einiges getan.
Ahlmann und Taloubet Z waren heute nicht nur das erste Paar, dem eine Nullrunde im Normalparcours gelang, sondern sie mussten auch als erste ins Stechen. Es sah eigentlich gar nicht so spektakulär schnell aus, was der Führende der Gesamtwertung vor dem Finale da hinlegte. Aber Ahlmann weiß, was sein Taloubet kann, nämlich mehr als andere: „Er ist ein Ferrari. Er hat so eine Kraft, dass er aus jeder Situation einen Sprung entwickeln kann. Das hat mir früher oft Probleme gemacht. Aber seit ich es kontrollieren kann, kann ich es auch für mich nutzen.“ Die Wendung, die andere gar nicht erst versuchten, bzw. an der sie scheiterten, wenn sie sie doch wagten, nahm Ahlmann spielerisch leicht und sein Galoubet A-Sohn hob auch noch aus der kürzesten Distanz sicher und souverän ab. So stoppte die Uhr bei 36,85 Sekunden und es blieb bei null Fehlern. Ahlmanns Taktik fürs Stechen, nachdem ihm gestern die zwei Abwürfe von Colorit quasi aus dem Rennen geworfen hatten? Ganz einfach: „Ich wollte schnell sein und ich habe ein unglaubliches Pferd. Ich wusste, wenn ich noch eine Chance haben wollte, dann musste ich heute vorne mit dabei sein. Also habe ich versucht, meine Konkurrenten unter Druck zu setzen.“
In der Gesamtwertung hat Christian Ahlmann sich nun auf den zehnten Platz nach vorne geschoben. Hinsichtlich seiner Chancen für Montag sagt er: „Man soll nie nie sagen, aber auch nicht fantasieren.“
Das Schwedische Publikum ruft nicht „Heeeiiij!“ sondern „Nej!“. „Nej!“ bedeutet ganz einfach „Nein!“.