Tief enttäuscht war der fünfte deutsche Reiter im Rennen, Youngster Niklas Krieg mit seiner wunderbaren Clearway-Tochter Carella. Dabei waren die beiden super unterwegs bis zu der letzten Linie, die sich heute überhaupt als Prüfstein in dem von Santiago Varela entworfenen Parcours herausstellte. Varela hatte den Reitern einen Endmaß-Oxer direkt neben den Einritt gestellt, der aus der Wendung heraus auf die Zuschauer zuzuspringen war. Das bremste schon mal den Schwung. Die Linie auf die nachfolgende Distanz verlangte aber genau danach, denn dann folgte ein 1,60 Meter hoher luftiger Steilsprung mit einem niedlichen, für die Pferde aber eher irritierenden Schaukelpferdchen darunter. „Da gucken viele hin“, erklärte Christian Ahlmann. Und vergessen dann anscheinend kurzfristig ihren Job, denn hier häuften sich die Fehler. Auch Niklas Krieg und Carella wurde dieser Steilsprung mit dem dazugehörigen Oxer zum Verhängnis, zwei Abwürfe, acht Strafpunkte, aus der Weltcuptraum. Dennoch: Allein, dass er es hierher geschafft hat, ist schon ein Riesenerfolg. Vielleicht sieht er das morgen auch so. Heute Abend gab er zu: „Ich bin tief enttäuscht. Eine Erklärung habe ich noch nicht. Ich muss jetzt erstmal runterkommen.“
Das Schwedische Publikum ruft nicht „Heeeiiij!“ sondern „Nej!“. „Nej!“ bedeutet ganz einfach „Nein!“.