Weltcup-Finale Leipzig: McLain Ward vor zweitem Weltcup-Sieg

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Die Routiniers siegen: McLain Ward (USA) und Contagious in der zweiten Wertungsprüfung des Weltcup-Finals 2022 in Leipzig. (© toffi-images.de)

Der US-Amerikaner McLain Ward auf dem 13-jährigen Contagio-Sohn Contagious gewann in Leipzig die zweite Wertung im Springreiterweltcup und geht nun mit null Fehlerpunkten ins Finale am Sonntag. Als bester Deutscher konnte sich nach zwei Wertungen Gerrit Nieberg mit dem elfjährigen Ben v. Sylvain auf Platz fünf setzen.

Nieberg startet am Sonntag mit sechs Punkten in den Endkampf, mehr als einen, weniger als zwei Springfehler vom Führenden entfernt. Für die übrigen deutschen Reiter musste Bundestrainer Otto Becker zugeben: „Wir waren heute nicht gut genug.“

Sieben gewünscht, sieben im Stechen

Parcourschef Frank Rothenberger hatte Maßarbeit geleistet in dieser zweiten Wertung, einem klassischen Großen Preis. Von 32 Startern erreichten sieben das Stechen, genau so viele, wie er sich gewünscht hatte. Hinzu kamen elf Reiter mit lediglich einem Zeitfehler oder einem Abwurf, damit sei die Prüfung „eher leicht“ gewesen wie Rothenberger konstatierte, eine Meinung, die nicht alle Reiter teilen dürften. Klippe im Umlauf war ein überbauter Oxer, im Gummigraben echtes Wasser und nicht nur eine Plastikplane, anzureiten mit fünf Galoppsprüngen. Im Stechen wiederum war es ein 1,60 Meter hoher gelb-grüner Steilsprung auf den Ausgang zu mit langem Anreitweg, der etliche Flüchtigkeitsfehler provozierte.

McLain Ward hätte Rothenberger zugestimmt, er hat seinen Fuchs so gut in Schuss, dass ein Stangenkontakt auf diesem Turnier eher unwahrscheinlich wird. Den groben Rumpler vom Vortag hat Contagious offenbar gut weggesteckt. Nach einem souveränen Umlauf reichten dem letzten Starter des insgesamt nicht sehr schnellen Stechens 44.03 Sekunden für den Sieg. „Mein Pferd ist von Natur aus schnell, ich versuchte gerade schnell genug zu sein, um unter Harry Charles‘ Zeit zu bleiben. Mein Pferd hat einen Superjob gemacht, und ist insgesamt in brillanter Form. Und es ist sehr vorsichtig,“ sagte Ward. Jetzt ist der zweite Weltcupsieg nach 2017 in greifbarer Nähe.

Die jungen Briten

Der Brite Harry Charles (22), Sohn des Mannschaftsolympiasiegers 2012 Peter Charles, hatte nach der ersten Wertung umgesattelt, von der fixen Chacco Blue-Tochter Stardust auf den gewaltig springenden 13-jährigen Romeo v. Contact (Zangersheide), den er auch am Sonntag satteln will. Angesichts der Fehler seiner Vorreiter war er mit einer nicht allzu schnellen, eher auf Sicherheit bedachten Runde gut beraten. 47, 14 Sekunden, mehr als drei Sekunden langsamer als der Sieger, bedeuteten Platz zwei.

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Harry Charles (GBR) und Romeo in Leipzig (© toffi-images.de)

Die dritte fehlerfreie Nullrunde im Stechen gelang ebenfalls dem Sohn eines großen Vaters, dem jüngsten Starter Jack Whitaker (20), auf dem 13-jährigen Schimmelhengst Valmy de la Lande v. Mylord Carthago (0/48,66). Michael Whitaker, jahrzehntelang eine Säule des britischen Teams, war vor Ort, um den Junior zu unterstützen. Der Fan des britischen Fußballclubs Manchester United blieb bescheiden. Auf die Frage, was ihm von seinem berühmten Onkel John Whitaker unterscheide, sagte er: „Das Alter , das Haar (John hat fast keins mehr) und die Tatsache, dass er der viel bessere Reiter ist.“ Auch wenn John Whitaker diesmal dem Neffen den Vorritt lassen musste. Der 66-jährige Senior des Feldes, wurde im Stechen mit einem Abwurf von Unick de Francport (4/45,02), Sechster.

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Seit sieben Jahren in der Familie, vom Vater Michael ausgebildet, und nun erfolgreich mit Sohn Jack Whitaker: Valmy de la Lande. (© toffi-images.de)

Vor ihm auf Platz vier rangierte der Niederländer Harrie Smolders auf dem 13-jährigen Cassini II-Montender-Sohn Monaco, mit der schnellsten Runde, aber einem Abwurf (4/41.37). Er erblickte genau in dem Jahr das Licht der Welt, in dem John Whitaker sein erstes Weltcupfinale ritt, 1980. Dazwischen schob sich auf Rang fünf der einzige Franzose Gregory Cottard mit Bibici. (4/42,96).

Der dreifache Weltcupsieger Steve Guerdat gab nach gutem Null-Umlauf mit zwei Abwürfen von Victorio Des Frotards im Stechen das Schlusslicht. Seine eigene Meinung, dass er noch nicht dem Schlüssel zu dem eigenwilligen Fuchs gefunden hat, bestätigte sich.

Die deutschen Reiter hatten mit dem Stechen nichts mehr zu tun. Gerrit Nieberg mit Ben lieferte eine ordentliche Leistung mit dem elfjährigen Ben, verpasste das Stechen um einen Abwurf und wurde Elfter. Philipp Schulze Topphoff mit Concordess fing sehr gut an, kassierte dann aber zwei Abwürfe (20.), wie auch David Will auf C Vier (21.). Bei Marcus Ehning mit Calanda und Christian Kukuk standen sogar jeweils zwölf Fehler zu Buche, Platz 24 und 25.

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Gerrit Nieberg und Ben, der immer ziemlich los will, wie der 29-jährige Springreiter sagt. Heute bestes deutsches Paar.

Kein Tag zum Jubeln also für Bundestrainer Otto Becker. „Wir waren heute nicht gut genug. Wir wussten, dass wir vier Neulinge dabei haben. Aber heute war einfach kein guter Tag.“

Zwischenstand vor dem Finale

Die Platzierungspunkte wurden nach der zweiten Wertung in Strafpunkte umgerechnet, in der dritten Wertung am Sonntag, einem Springen mit A- und B-Kurs, werden die Fehler aufaddiert.

Der Sieg der zweiten Wertung reichte für McLain Ward nach Platz fünf in der ersten für den Spitzenplatz im Zwischenklassement. Ward fängt also mit Null an, genau einen Springfehler entfernt liegt Harrie Smolders auf Rang zwei (4) vor Harry Charles, dem Schweizer Martin Fuchs, Sieger des Zeitspringens (beide fünf Punkte) der in der 2. Wertung einen besseren Platz verspielte, als er durch den Wasseroxer Nummer sieben krachte, und dem besten Deutschen Gerrit Nieberg (sechs Punkte). Die anderen Deutschen sind mehr als zwei Springfehler, also meilenweit, von der Spitze entfernt: David Will (zehn Punkte, 11.), Philipp Schulze-Topphoff (zwölf Punkte, 14.), Marcus Ehning (15 Strafpunkte, 17.), Christian Kukuk (18 Punkte, 23.)

Die Ergebnisse der zweiten Wertungsprüfung Springen im Weltcup-Finale 2022 Leipzig finden Sie hier.

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.

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