Im letzten Springen in Leipzig, dem Weltcup-Springen, setzte sich Daniel Coyle aus Irland gegen die Konkurrenz durch.
Der 29-jährige Ire Daniel Coyle gewann auf der 14-jährigen Stute Legacy v. Chippendale-Bon Ami (Zang), einer Enkelin von Otto Beckers Weltcup- und Olympiasieger Cento, in rasantem Stil das Weltcupspringen in Leipzig. Für seinen fehlerfreien Stechritt benötigte er 31,70 Sekunden. Ihm auf den Fersen galoppierten die beiden Schweizer Top-Reiter Martin Fuchs auf Commissar Pezi v. Commissario (Hann.) (0/32,13) und Steve Guerdat auf Double Jeu d’Honvault v. Kannan (SF) (0/33,78). Fuchs hatte eine sehr spezielle Vorbereitung für sein Pferd gewählt: Er ritt Commissar Pezi am Abend zuvor im Barrierespringen, einer Reihe von Steilsprüngen in steigender Höhe mit jeweils zwei Galoppsprüngen Abstand, also eine Art gehobener Springymnastik. „Dieses ruhige konzentrierte Springen hat ihm gutgetan“, sagte Fuchs, der hier hinter Michael Duffy auf Balou van de Plantaan Zweiter wurde. Commissar Pezi riss erst bei 2,05 Meter. Das Ergebnis am Sonntag gab Fuchs recht.
Obwohl Coyles Zeit uneinholbar schien, gelang es zwei Reitern, sie zu unterbieten. Einer von ihnen war Stech-Spezialist Hansi Dreher auf dem 15-jährigen Fuchswallach Vestmalle des Cotis v. Baloubet du Rouet. Es hätte fast geklappt, aber an einem luftigen Steilsprung, den er reichlich verwegen anritt, fiel dann doch die dünne weiße Stange (31,45). Übrig blieb Platz neun, das war das beste Ergebnis der vier deuten Reiter, die das Stechen erreicht hatten. Einen Abwurf, bei fast drei Sekunden langsamerer Zeit, kassierte Kendra Claricia Brinkop auf In Time v. Biscayo am überbauten Oxer. Die ganzen Tage über hatte die 29-Jährige, die wie Daniel Deusser für den belgischen Stall Stephex reitet, durch ihre überlegten sicheren Runden beeindruckt, das dürfte auch dem Bundestrainer Otto Becker nicht entgangen sein, der die Ritte seiner möglichen Olympiakandidaten aufmerksam verfolgte. Auch wenn bis Paris noch viel Wasser den Rhein runter fließt.
An demselben Oxer war es zu einem kurzen Missverständnis zwischen Daniel Deusser und dem 13-jährigen Gangster v. Eldorado (KWPN) gekommen. Der Fuchs, der in Leipzig bereits hervorragende Runden gedreht hatte, zog nicht richtig hin und versuchte links am Sprung vorbei zu wischen. Das kostete vier Strafpunkte und viel Zeit (4/43,39). Deusser war damit als Zwölfter immerhin noch platziert, was Christian Ahlmann nicht vergönnt war. Mit acht Fehlern seines zwölfjährigen Mandato landete er auf Platz 13 und war damit raus aus der Platzierung. Das ist schon bitter.
Der schnellste Ritt es Tages (31,29 Sekunden) gelang dem Schweden Peder Fredricsson auf dem zehnjährigen Fuchshengst Vroom v. Vigo D’Arsouilles. In atemberaubendem Tempo stürmte er auf den letzten Oxer zu und ging eine Pferdelänge zu früh weg. Sowas konnte wohl nur Peders inzwischen pensioniertes Olympiapferd All In.
Punkte fürs Finale
Die Punkteliste für das Weltcupfinale in Riad führt nach wie vor der Schwede Henrik von Eckermann mit 75 Punkten an, gefolgt von dem Briten Ben Maher (72) und dem Franzosen Kevin Staut (70), der sich durch seinen vierten Platz in Leipzig noch um einen Rang verbessern konnte. Bester Deutscher und sicher für Riad qualifiziert ist Hans-Dieter Dreher (Platz acht mit 53 Punkten). Rene Dittmer ist Zwölfter, er hat seine Punkte (42) ausschließlich in Nordamerika gesammelt. Christian Ahlmann liegt mit 32 Punkten vorläufig auf Platz 17, Marcus Ehning mit 26 Punkten auf Platz 21, Daniel Deusser mit 20 Punkten auf Platz 24. Gelegenheit, das Punktekonto aufzufüllen gibt es noch in Amsterdam am kommenden Wochenende, in Bordeaux (1. bis 4. Februar) und in Göteborg (22. bis 25. Februar).
Youngster Cup für Ahlmanns Jungstar
Die Grand Prix-Sieger von morgen waren bereits vormittags im Youngster Cup Finale in einem Zweiphasen-Springen gegeneinander angetreten, das heißt, wer in Phase A ohne Abwurf blieb, konnte gleich in Phase B, quasi das Stechen mit neuer Zeitmessung durchstarten. Bei den Siebenjährigen gewann der Zangersheider Hengst Ansingh de Lis Z v. Aganix du Seigneur unter Christian Ahlmann (0/32,94) vor Cockpit v. Cornet Obolensky unter vor Josch Löhden (34,03) und Diamant v. Diamant de Semilly unter Dominik Juffinger. Dakota, die souveräne Siegerin der beiden Qualifikationen unter Philipp Schulze Topphoff, erreichte nach einem Abwurf die Phase B nicht und wurde Siebte. Bei den Achtjährigen behielt der Holsteiner Dinken-Sohn Dax unter Pieter Clemens die Nase vorn (0/33,28). Mehr als zwei Sekunden mehr brauchte Orca Sit Z v. Ogano Sitte unter Jonna Ekberg (0/35,32) vor Chapagnarde v. Chap II (Hann.) unter David Will (0/36,80).
Alle Ergebnisse aus Leipzig finden Sie hier.
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