Weltcupfinale Springen: Enttäuschung für Daniel Deußer, Steve Guerdat in Führung

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Da sah noch alles gut aus: Daniel Deußer und Cornet d’Amour patzten kurz darauf.

(© Pauline von Hardenberg )

Ein Olympiasieger vor einem ehemaligem Weltcupsieger, dann
der jüngste Starter im Feld auf Platz drei – das liest sich gut. Nur für die
Deutschen verlief die zweite Wertungsprüfung im Weltcupfinale der Springreiter
ernüchternd. Während Hans-Dieter Dreher  noch platziert war, musste Daniel Deußer  zwei Abwürfe in Kauf nehmen.

Schade, solch ein Fehler hätte nicht sein müssen. Hans-Dieter Drehers mächtiger Schimmel Cool and Easy sprang genauso wie es sein Name sagt. Aber in der dreifachen Kombination, die schwierig anzureiten war, einige sprachen sogar von unfair, und die die Hauptfehlerquelle im Parcours war, patzte der Holsteiner am mittleren Sprung, einem  Oxer, auf den noch ein Steilsprung folgte. Auch dieser Aussprung fiel häufig.

Nicht in der Klasse wie gewohnt zeigten sich die Titelverteidiger Daniel Deußer und Corner d’Amour. Der westfälische Cornet Obolensky-Sohn kassierte zwei Springfehler. Aus der Traum vom Triumph, Platz 21 in diesem Springen, Rang 13 in der Zwischenwertung. Am Sonntag gehen die besten 30 in die erste Runde. Die Top 20 machen dann im letzten Parcours den neuen Weltcupsieger unter sich aus.

Beste Karten hat der Schweizer Olympiasieger Steve Guerdat mit der Fuchsstute Paille, die er seit zehn Monaten im Stall hat. Zur Verfügung gestellt wird ihm die Stute, die schon vorher unter einem Schweizer ging, vom Gestüt Albführen. Paille stammt wie Guerdats Olympiasieger Nino des Buissonnet von Kannan ab, ist aber ein ganz anderes Pferd als der große und extrem sensible Nino. Es ist ein großes Geschenk, dass ich dieses Pferd reiten darf, sagt Guerdat. Die Stute habe Charakter, sie ist kein spektakulär springendes Pferd. Sie macht nicht viel Show am Sprung, sie hat Charakter. Sie liefert. In den vergangenen sieben oder acht Großen Preisen sei sie stets fehlerfrei geblieben. Und nun gewann sie das Stechen (0/32,87 Sekunden) Führung, Pole Position.

Gemeinsam mit Guerdat führt nun der US-Amerikaner Richard Fellers das Klassement vor dem Finale an. Sein 19-jähriger Ire Flexible ist der Veteran des Felds, wenn er in die Arena getrabt kommt, hat man viele Gedanken, aber Athlet ist nicht darunter. Doch so übersichtlich seine Art zu traben auch sein mag, wenn er Sprünge sieht, vergessen nicht nur die Zuschauer sondern auch der Fuchs v. Cruising selbst sein Alter. Er war sogar noch sieben Hundertstel Sekunden schneller als Guerdat, allerdings hatte der Fuchshengst gleich am ersten Sprung die Vorderbeine hängen lassen. In diesem Springen wurde er Vierter, denn zwei US-Amazonen waren noch besser. Elizabeth Madden und Simon, Sieger im Weltcupfinale vor zwei Jahren, blieben fehlerfrei im Stechen, machten damit als Zweite dieses Springens auch einen großen Sprung in der Gesamtwertung. Dort sind die beiden jetzt Fünfte gemeinsam mit dem jungen Schweizer Martin Fuchs und dem Belgier Jos Verlooy. Zu den Opfern der dreifachen Kombination zählte auch der bislang an der Spitze liegende Ire Bertram Allen, der mit einem Strafpunkt hinter den beiden Führenden (null Strafpunkte) auf Rang drei liegt. Vierte ist die Französin Penelope Leprevost (5).

Lucy Davis (USA) und der beeindruckend springende For Pleasure-Sohn Barron zeigten die schnellste Runde, 32,53 Sekunden, patzten aber am letzten Oxer. Es war keine Zeit, konservativ zu reiten, sagt die Schülerin von Markus Beerbaum. Sie ist jetzt Achte mit sieben Strafpunkten, gemeinsam mit McLain Ward und dem Niederländer Jur Vrieling, dessen Schimmelhengst Zirocco Blue v. Mr. Blue im Umlauf an der dreifachen Kombination scheiterte.

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