Der Ire Dermott Lennon hat die erste Qualifikation für das Deutsche Spring-Derby gewonnen. Zweiter wurde Benjamin Wulschner auf einer „Leihgabe“, die auf einem Schlitten-Berg fit gemacht worden ist für Hamburg.
Der Ire Dermott Lennon spricht nicht gerade wie ein Wasserfall. Muss er auch nicht. Was er sagt ist klar und deutlich. „I am here to win the Derby“. Den ersten Schritt hat der Weltmeister von 2002 gemacht. Mit dem 16-jährigen Gelvins Touch setzte er sich an die Spitze der 52 Starterinnen und Starter, die hoffen am Sonntag in Hamburg Klein Flottbek beim Deutschen Spring-Derby dabei zu sein.
Ziemlich beste Freunde
Dermott Lennon kennt das Gefühl, die Ehrenrunde anzuführen. 2018 hatte er beide Qualifikationen gewonnen, im Derby war er dann Achter. „Diesmal“, sagt der 52-Jährige, wolle er es etwas anders machen. „Lieber Achter am Freitag (in der zweiten Qualifikation) und dann …“ Seinen Wallach Gelvins Touch hat er bereits seit acht Jahren im Stall. Kein ausgesprochenes Derbypferd, aber „große Kurse liegen ihm“. Das Derby in Hickstead kennt der Braune mit dem großen Galoppsprung auch. In diesem Jahr ist er in Frankreich ein kleines Turnier gegangen. „Auf der Sunshine Tour war er nicht mit, er ist frisch“, grinst der Ire.
Dermott Lennon: zwei Pferde und ein LKW
Dermott Lennon hat zwar nur zwei Pferde mit nach Hamburg genommen, aber ins Schwitzen sei er dennoch gekommen. Denn er hat seinen LKW selbst gefahren, ihn durch die schmalen Wohnstraßen rund um den Derbyplatz in Elbnähe in Hamburgs Westen manövriert.
Hier kommt Benjamin Wulschner ins Spiel, als Zweitplatzierter auf Rang zwei. Bevor der von seinem Pferd schwärmen kann, ist er vollkommen aus dem Häuschen über Dermott Lennons Fahrkünste. „Der hat keine Lenkachse und einen Riesen-LKW“, staunt der in Sachsen beheimatete Wulschner. „Wir haben alle gedacht mit diesem Ding kommt der da niemals durch und dann steuert er dieses Teil locker überall lang.“
Die Leihgabe in der Derbyquali
Wulschner war der zweitschnellste von insgesamt 14 Nullfehlerritten, von denen 13 platziert wurden. Gesattelt hat er ein Pferd, das er einst über einen Vermittler an Familie Hutter verkauft hatte: Die 13-jährige Holsteiner Stute Crystall v. Cancara „ist ein abnormales Amateurpferd, die hat ein Herz wie ein Löwe“. Keine für die 5*-Tour, gibt Wulschner zu. „Für die klassischen Springen, hoch und breit, vielleicht ein bisschen begrenzt“. Aber „die hat richtig Grips, Einstellung.“
Auf dem Schlitten-Berg geübt
Einmal nur hat Wulschner, der die Braune gelegentlich reitet – ansonsten ist Besitzerin Melanie Hutter bis S2*-Niveau mit ihr erfolgreich unterwegs – aufs Derby hin trainiert. Dafür hat er einen ganz besonderen Ort in seinem Wald, wie er sagt: einen Schlitten-Berg, „das haben die Gemeinden im Osten alle. Auf der einen Seite geht es sanft hoch, da wo die Kinder im Winter rodeln, und auf der anderen Seite ist eine Stufe und dann geht es sieben Meter runter. Das hat sie super gemacht.“ Für Wulschner ist klar: „Wenn die da runter gehen, dann gehen die überall runter.“ Das habe auch Marvin Jüngel gesagt, der einmal zum Trainieren da war. „Das ist echt höher als in Hamburg!“ Jüngel hat das Training aber nicht so viel gebracht, er landete auf den Plätzen 46 und 49. Wobei der Wall erst in der zweiten Qualifikation zu überwinden ist.
Crystall soll nicht im Derby gehen. Das ist Bangkok Girl vorbehalten, Derby-erfahren und heute mit einem Abwurf in der vorderen Hälfte platziert. Der Fehler entstand durch eine leichte Störung, sagt Wulschner. „Da stand so ’n Mann, schon in der Landephase ging so’n Ruck durchs Pferd“. Untypisch für „Bangkok“, die den Platz in Hamburg eigentlich liebe, schon beim Hereingaloppieren. „Dann ist die so an. Das hat die auf keinem Platz der Welt“.
Dritter wurde Robert Bruhns mit DSP Corbain v. Con Sherry vor einem Landsgenossen von Dermott Lennon, Mark Mcauley und Miebello.
Platziert waren unter anderem noch als Fünfter der Brite Harry Charles, einer von neun Reitern der Global Champions Tour, die ihr Glück auch auf dem Derbykurs versuchen wollen. Auch der dreifache Derbysieger und Europameister André Thieme blieb mit Contadur fehlerfrei (Elfter) und setzte sich vor Sandra Auffarth, die Stanley gesattelt hatte.
Die zweite Qualifikation steht am Freitag auf dem Programm.
Derby drei Jahre weiter von J.J. Darboven gesponsert
Bevor der erste Reiter auf den Rasen in Klein Flottbek galoppiert kam, stand schon eines fest: Auch in den kommenden drei Jahren ist das Derby „sicher“. Titelsponsor J.J. Darboven wird sich weiterhin engagieren. „Das haben wir, wie es in Hamburg üblich ist, per Handschlag besiegelt“, sagte Kaffeeröster und Pferdeenthusiast Albert Darboven.
Die Ergebnisse von Hamburg finden Sie hier.men’s jordan 1 release date | cheap nike air jordan 1 mid
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