Versucht haben es 30 Paare, aber am Ende war es Rolex Testimonial Steve Guerdat, der den Rolex Grand Prix von Windsor gewann und die Glückwünsche der Queen entgegennehmen durfte.
Genau ein Drittel der Teilnehmer hatte es ins Stechen geschafft. Vier gaben auf. Es waren große Aufgaben, die Parcourschef Robert Ellis den Reitern in den Weg gestellt hatte. Aber Steve Guerdat und seine zwölfjährige Balou du Rouet-Tochter Bianca ließen alle Schwierigkeiten aussehen wie ein Kinderspiel.
Ins Stechen geschafft hatten es unter anderem auch Kanadas Eric Lamaze, Schwedens Europameister Peder Fredricson, der irische Mannschaftseuropameister Bertram Allen und andere große Namen. Dementsprechend spannend wurde das Stechen.
Laura Kraut und der elfjährige Holsteiner Catwalk v. Catoki hielten mit 43,52 Sekunden die Führung als Steve Guerdat und Bianca ins Stechen einritten. Wenn diese Stute springt, hat man den Eindruck, ihr wüchsen vor jedem Hindernis Flügel. So auch in Windsor. Nach 43,11 Sekunden segelte sie ins Ziel. Neue Führung.
Aber das letzte Paar im Stechen war eines, mit dem man immer rechnen muss: Olympiasieger Eric Lamaze und die unglaubliche Fine Lady, der niemand zugetraut hätte, was sie schon alles gewonnen hat – unter anderem Bronze bei Olympia 2016. Tatsächlich sah es so aus, als würde die Hannoveraner Forsyth-Tochter Bianca schlagen können. Bis zum letzten Hindernis waren die beiden fehlerfrei und blitzschnell. Doch am letzten Sprung fiel die Stange. Damit war klar: Nach Kent Farrington 2017 heißt der Sieger im Rolex Grand Prix von Windsor 2018 Steve Guerdat.
Zweite wurde die US-Amazone Laura Kraut auf Catwalk vor Emanuele Gaudiano mit Caspar und William Whitaker im Sattel von Utamaro D’Ecaussines. Dahinter reihte sich Eric Lamaze ein.
Daniel Deußer knapp aus der Platzierung
Der einzige, der in Windsor die schwarz-rot-goldene Flagge hochhielt, war Daniel Deußer. Nachdem er in den Vortagen mit Equita van’t Zorgvliet zweimal das wichtigste Springen des Tages gewinnen konnte, hatte es im Großen Preis nicht sollen sein. Hier hatte er den zehnjährigen Zangersheider Hengst Tobago Z gesattelt – der übrigens über den Vater Thunder van de Zuuthoeve ein Halbbruder zu Matthew Sampsons Gloria ist, die in etwa zur gleichen Zeit das Deutsche Spring-Derby in Hamburg gewann.
Ein solcher Erfolg war Tobago Z an diesem Wochenende nicht beschieden. Aber immerhin lieferte er die zweitschnellste Vier-Fehler-Runde im Umlauf und war damit genau „einen raus“ aus der Platzierung.
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