WM Herning: Irland benennt Dressur- und medaillenverdächtiges Springteam mit prominentem deutschen Pferd

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CHIO, Weltfest des Pferdesports,Springen, RWE Preis von Nordrhein-Westfalen

Darragh Kenny und Cartello beim CHIO Aachen 2022. (© www.toffi-images.de)

In der Dressur dürfte dabei sein alles sein, was die irischen Pferdesportfans von ihrem Team erwarten können. Aber im Springen geht ein hoch erfahrenes Team mit Medaillenchancen an den Start.

Equipechef Michael Blake hat folgende Paare benannt:

  • Daniel Coyle mit Legacy (Zangersheider v. Chippendale Z)
  • Cian O’Connor mit C Vier (Holsteiner v. Cardento)
  • Darragh Kenny mit Cartello (Holsteiner v. Cartani)
  • Denis Lynch mit Brooklyn Heights (BWP v. Nabab de Reve)
  • Bertram Allen mit Pacino Amiro (ISH v. Pacino)
  • Trevor Breen mit Highland President (KWPN v. Clinton).

Cian O’Connor setzt also nicht auf sein Olympiapferd Kilkenny, sondern auf C Vier, der ja im vergangenen Jahr noch mit David Will zum deutschen Silberteam der EM in Riesenbeck gehört hatte. Kilkenny war nach den Olympischen Spielen, wo er ja im Parcours starkes Nasenbluten bekommen hatte, kein internationales Turnier mehr gegangen. Erst Anfang des Monats startete O’Connor den Schimmel wieder in kleineren Prüfungen der Zwei-Sterne-Tour in Knokke. Von der neuen Partnerschaft mit C Vier verspricht sich Equipechef Michael Blake indes viel:

„Cian O’Connor ist bei vielen vielen Championaten gesprungen und war bei den vergangenen Olympischen Spielen der bestplatzierte Ire. Er hat eine viel versprechende neue Partnerschaft mit C Vier und das Paar war in zwei Nationenpreisen null. Er ist ein Pferd, das sich auf höchstem Niveau immer noch weiter verbessert.“

Ähnlich äußerte Blake sich auch zu den anderen von ihm ausgewählten Paaren. Zu Denis Lynch sagte er: „Denis hat einen reichen Erfahrungsschatz, und obwohl Brooklyn noch recht frisch bei ihm ist, waren die beiden ultrakonstant und haben auf ihrem Weg den Großen Preis von Rom gewonnen.“

Cartello und Darragh Kenny seien „ebenfalls ein Paar, das weißt, was es auf diesem Niveau braucht“. Der Holsteiner Schimmel v. Cartani sei „brillant gewesen“ im Nationenpreis-Finale von Barcelona im vergangenen Jahr. Er habe bislang eine super Saison gehabt und sei erfolgreich in Mexiko City gewesen (wo sie zwei Fünf-Sterne-Springen gewonnen haben).

Daniel Coyle und Legacy haben den Equipechef mit ihren Auftritten in Florida von sich überzeugt, vor allem aber auch aufgrund der Tatsache, dass sie dann zurückkamen und doppelnull im Nationenpreis von Rom waren.

In Wellington hatten auch Bertram Allen und Pacino Amiro ihren ersten großen Erfolg dieses Jahr gefeiert, als dort den CSI5*-Großen Preis gewannen, und waren zudem im Juni beim Global Champions Tour-Turnier in Stockholm erfolgreich. Sie fahren ebenfalls mit nach Herning, werden aber wohl Reservisten.

Trevor Breen und Highland President sind als „non-travelling“ Reservisten vorgesehen, stehen also daheim auf Abruf bereit. Blake sieht in den beiden ein „viel versprechendes Paar für die Zukunft“ und in Highland President ein „sehr interessantes Pferd“.

Dressur

Irlands Dressurreiter werden von Johann Hinnemann gecoacht. Seine Wahl für Herning ist diese:

  • Alex Baker mit Dutchman
  • Sorrell Klatzko mit Turbo
  • Abigail Lyle mit Giraldo
  • Anna Merveldt mit Esporim

Reservist zuhause auf Abruf ist Dane Rawlins mit Espoire.

Jo Hinnemann sagte: „Die ausgewählten Paare sind eine Mischung aus erfahrenen Reitern wie Anna Merveldt und aufstrebenden Athleten wie Sorrell Klatzko, Abigail Lyle und Alex Baker zusammen mit einer festen Größe im Kader, Dane Rawlins als Reservist. Ich freue mich unglaublich, dass neue Paare es in die Championatsmannschaft schaffen. Mein Programm ist einfach aufgebaut. Ich möchte einheimische Talente für den Dressur Spitzensport und Starts auf der Weltbühne ermutigen. Wir haben aktuell das größte Wachstum neuer Paare für Irland seit einem Jahr oder so.“

Zu den Ambitionen in Herning sagte er: „‚Unser Ziel ist ein Platz unter den besten zwölf und dass alle Paare, ihr Bestes zeigen können mit Luft nach oben in Hinblick auf die Europameisterschaften 2023 und das ultimative Ziel Paris 2024.“

Alex Baker ist 26 Jahre jung und hat Irland bereits bei Junge Reiter-Europameisterschaften vertreten. Auch mit ihrem 14-jährigen KWPN-Wallach Dutchman v. Jazz fing sie auf Junge Reiter-Ebene an. Seit 2020 sind sie im Grand Prix-Sport unterwegs. Ihr bislang bestes Grand Prix-Ergebnis waren 67,522 Prozent im Juni beim CDI Wellington.

Sorrell Klatzkos (42) Turbo ist ein neunjähriger westfälischer Totilas-Sohn aus der Falbala v. Florestan-Ehrentanz, gezogen von Gudrun Isenbeck-Geue in Hamm. Schon die Mutter wurde von Sorrell Klatzko auf dem Turnier vorgestellt. Mit Turbo fing deren internationale Karriere an. Und seine mit ihr. Erst achtjährig war der Wallach, als sie ihn letztes Jahr das erste Mal auf Grand Prix-Ebene vorstellte. Ihr bisheriges Bestergebnis waren 67,565 Prozent im Juni beim CDI3* in Jardy, Frankreich.

Abigail Lyle (37) hat ebenfalls noch keine Championatserfahrung. Ihr Giraldo ist ein elfjähriger KWPN-Wallach v. Rousseau, den sie selbst ausgebildet hat. 2021 gaben die beiden ihr Grand Prix-Debüt und haben sich seither stetig verbessert. Ihre persönliche Bestleistung erzielten sie vergangenes Wochenende in Hartpury mit 69,457 Prozent im Grand Prix.

Anna Merveldt (59) lebt in Deutschland und hat Irland bei zwei Olympischen Spielen, fünf Weltmeisterschaften und neun Europameisterschaften vertreten. 2017 und 2019 saß sie dabei im Sattel des Lusitanos Esporim. Den letzten Schliff vor Herning haben die beiden sich vergangenes Wochenende in Fritzens geholt, wo sie Siebte im Grand Prix waren mit 69,587 Prozent und Zwölfte im Special (68,362).

Dane Rawlins (66) war 2013 schon einmal bei einem Championat in Herning am Start, nämlich damals der EM. Dieses Jahr kommt er allerdings nur zum Zug, sollte eines der anderen Paare ausfallen. Espoire ist ein 13-jähriger Westfalen-Wallach v. Ehrenmann, den Rawlins selbst gezogen und ausgebildet hat. 2018 ging der Wallach seinen ersten Grand Prix. Ihr bislang bestes Grand Prix-Ergebnis waren 67,348 Prozent im Grand Prix von Doha 2020.

Rawlins gehörte zu den größten Kritikern der Entscheidung des Verbandes zusammen mit Equipechef Jo Hinnemann, 2021 kein Team zu den Olympischen Spielen nach Tokio zu schicken, weil von den Paaren, die 2019 in Rotterdam die Qualifikation geholt hatten, die besten (z. B. Judy Reynolds und Vancouver) nicht mehr zur Verfügung standen.

www.horsesportireland.ie

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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