Zineday von Philipp Weishaupt an Eve Jobs verkauft

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Olympic Games 2024

Im Zwiegespräch: Philipp Weishaupt und Zineday (© Pauline von Hardenberg)

Olympiapferd Zineday hat den Stall gewechselt. Philipp Weishaupts Vize-Europameister geht zukünftig unter US-amerikanischer Flagge.

Olympiapferd Zineday steht nicht mehr in den Beerbaum Stables in Riesenbeck. Der westfälische Wallach hat den Stall gewechselt. Zukünftig wird man ihn wohl unter der US-Amerikanerin Eve Jobs im Parcours erleben. Philipp Weishaupts Vize-Europameister „hat den Stall verlassen“, melden die Beerbaum Stables. Jobs ist das jüngste der drei Kinder des Apple-Gründers Steve Jobs, der 2011 an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben ist. Er soll seiner Familie 20 Milliarden US-Dollar vererbt haben.

Zineday – Bundeschampionat mit Christian Kukuk, EM, Olympia mit Philipp Weishaupt

Zineday wurde 2014 von Franz-Georg Ottmann aus der Paola v. Polydor-Frühlingsball gezogen. Sein Vater ist Zinedine, der unter Ludger Beerbaum erfolgreich im internationalen Sport ging. Auch die Mutter Paola startete für die Beerbaum Stables in internationalen Prüfungen, unter anderem S-siegreich mit Weltmeister Henrik von Eckermann im Sattel.

In Riesenbeck war es zunächst Olympiasieger Christian Kukuk, der die Ausbildung des Fuchses übernahm. Sechsjährig wurde das Paar Zweiter beim Bundeschampionat in Warendorf. Im September 2021, Zineday war zu dem Zeitpunkt sieben Jahre alt, ritt Philipp Weishaupt den Westfalen erstmals in einem internationalen Springen im Rahmen der Weltmeisterschaften der jungen Springpferde. Ein knappes Jahr später starteten die beiden dann richtig durch: Auf Platz vier im ersten CSI3*-Großen Preis in Ommen in den Niederlanden folgte einige Wochen später Platz acht im Großen Preis bei dem Turnier auf dem Hof Waterkant bei Christoph und Janne Friederike Meyer-Zimmmermann. Es war der erste Grand Prix auf Vier-Sterne-Niveau. Sechs Wochen später debütierte das Paar in Oslo bei einem CSI5*-Turnier. Auch das mit Erfolg, der damals achtjährige Zineday wurde Siebter

CHIO Aachen und dann Zweiter bei den Europameisterschaften

Spätestens nach seinem Auftritt im Großen Preis von Aachen 2023 war der westfälische Wallach in aller Munde. Hinter Marcus Ehning und Stargold und Daniel Deußer mit Killer Queen landete der Neunjährige auf Platz drei. Bei den Europameisterschaften in Mailand stand das Paar anschließend unter besonderer Beobachtung. Auf der Rennbahn in der norditalienischen Metropole machte das Wort „Olympia“ die Runde. Der Zinedine-Sohn sprang in Mailand Runde für Runde so, dass hinter dem Fragezeichen hinter Olympia am Ende des EM-Tage ein Ausrufezeichen stand.

Weishaupt und Zineday gewannen in Mailand die Silbermedaille hinter Steve Guerdat. Anschließend wurde Zineday, der stets dosiert eingesetzt wurde, noch in Prag an den Start gebracht und spülte beim Super Cup der Global Champions League mit dem Gewinn der Mannschaftsentscheidung noch einmal mit  den „Beerbaum Boys“ Christian Kukuk und Eoin McMahon (IRL) 2,5 Millionen Euro in die Kassen in Riesenbeck.

Olympia – nicht ganz so wie erwartet

Nach weiteren hohen Platzierungen im Frühjahr 2024 wurden Philipp Weishaupt und Zineday dann für die Olympischen Spiele nominiert. Einen kleinen Moment des Zweifels gab es, als der Fuchswallach im Zuge der Olympiavorbereitung einen Parcours mit mehreren Springfehlern absolviert. Doch in Paris sah dann alles gut aus. Souverän lieferte das Paar die beste Runde der deutschen Teilnehmer im Mannschaftsspringen: Trotz einem der schnellsten Nullfehlerritte wurde Team Deutschland nach Fehlern der beiden anderen Kombinationen „nur“ Fünfter.

Im Einzelspringen lief es dann nicht so gut für Zineday  und Philipp Weihaupt. Gerade eben noch schafften sie es ins Finale der 30 besten. Dort wurde es nach einem Abwurf und einem Zeitfehler Platz zwölf in der Endabrechnung.

Wann Eve Jobs den Wallach das erste Mal reiten wird, bleibt abzuwarten. Insider munkeln, es könne auch sein, dass Eve Jobs Partner, der britische Mannschaftsolympiasieger Harry Charles zunächst im Sattel Platz nehmen könnte.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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