Verhandlungen stocken wegen gesundheitlicher Probleme DOKR bietet 460.000 Euro in Raten.
Wir wollen, dass das Paar Michael Jung und Sam zusammen bleibt sagte FN-Sportchef Reinhard Wendt. Aber das Vorhaben, den Weltmeister und sein Pferd dem deutschen Vielseitigkeitssport zu erhalten, erweist sich als zunehmend schwierig. Wendt hat im Auftrag des Deutschen Olympiadekomitees (DOKR) der 60-Prozent-Besitzerin Sabine Kreuter einen Angebot für Sam von rund 766.00 Euro insgesamt gemacht. 40 Prozent des Stan the Man xx-Sohnes gehören Michael Jung und seinen Eltern, 60 Prozent, rund 460.000 Euro, ständen damit der Mehrheitsbesitzerin Kreuter zu. Aber der Kauf wird so nicht über die Bühne gehen, denn es gibt noch ein Problem. Der Mannschaftstierarzt der deutschen Vielseitigkeitsreiter, Karsten Rohde, diagnostizierte bei dem elfjährigen Wallach ein Herzgeräusch, das wurde von einer süddeutschen Tierklinik bestätigt. Eine von Rohde hinzugezogene Spezialistin kam nach weiteren Untersuchungen zu demselben Ergebnis: Das Herzgeräusch kann, aber muss nicht harmlos sein. Es kann sich verschlechtern und damit Sam für den Spitzensport unbrauchbar machen, ja sogar zur Gefahr für seinen Reiter werden lassen. Es kann aber genauso gut sein, dass der Braune noch jahrelang im Spitzensport Top-Leistungen bringt. Ein Risiko besteht also. Dr. Carsten Rohde, der Mannschaftstierarzt der deutschen Vielseitigkeitsreiter zeigte sich empört, dass Einzelheiten der tierärztlchen Untersuchung an die Öffentlichkeit belangt sind, bevor der Kauf abgeschlossen ist. Stellen Sie sich vor, Ihre ärztlichen Befunde stehen auf einmal in der Hör Zu, wettert er. Ich muss natürlich das kritischste Gutachten bedenken, sagt Reinhardt Wendt. Schließlich gebe ich das Geld anderer Leute aus, Geld des Verbandes und von Sponsoren.
Deswegen schlug er Kreuter eine Art Leasing-Vertrag vor: Ende 2011, also nach dem EM-Jahr, erhält sie 50 Prozent, also 230.000 Euro, Ende 2012, nach dem Olympiajahr, die zweite Hälfte, also noch einmal 230.000 Euro falls Sam einsatzbereit ist und es wenigstens auf die Longlist der Championatskandidaten schafft. Doch darauf will Sabine Kreuter nicht eingehen. Aus gutem Grund: Mir soll das ganze Risiko aufgebürdet werden, sagt sie im ST. GEORG-Gespräch, ich bekomme nur Geld, wenn Sam nominiert wird, sonst sehe ich nichts. Nicht nur falls Sam wegen Herzproblemen ausfällt, sondern auch zum Beispiel wegen eines Sehnenschadens oder aus anderem Grund, den Kreuter nicht zu verantworten hat, geht sie leer aus. Das ist für die Mehrheitseigentümerin vollkommen inakzeptabel. Die Verhandlungen stocken also, bevor sie richtig in Schwung gekommen sind und das Schicksal des Weltmeisterpaares ist wieder völlig offen.
Achtung: Mehr dazu lesen Sie in der Februar-Ausgabe des ST. GEORG, die am 26. Januar erscheint.
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