Chip oder Brand? Welches ist die angenehmere Markierungsmethode fürs Fohlen? Die einen sagen so, die anderen so. An der Veterinärmedizinischen Universität Wien hat man die Fohlen selbst zu dem Thema „befragt“.
Gegner des Brands argumentieren unter anderem damit, dass das Injizieren des Transponders für das Fohlen weniger Stress verursacht als das Brennen. Ob das stimmt, wollte man in Wien überprüfen. Dafür hat das Forscherteam um Projektleiterin Christine Aurich unmittelbar nach dem Brennen und dem Einsetzen des Chips gemessen, wieviel vom Stresshormon Kortisol der Speichel der markierten Fohlen nach dem Eingriff enthält. Außerdem wurde das Verhalten der Tiere untersucht, ihre Körpertemperatur und die Herzschlagfrequenz während des Eingriffs und auch danach gemessen.
Das Ergebnis: Beide Methoden verursachen nahezu gleich viel Stress bei den Fohlen. Der messbare Stresshormonspiegel stieg „ähnlich stark an“, heißt es in dem Forschungsbericht. Beim Puls und dem Abwehrverhalten der Fohlen wurden „ähnliche Muster“ gezeigt. Die Forscher schlossen daraus, dass die Begleitumstände entweder beim Chippen oder beim Brennen, also beispielsweise das Festhalten, eine größere Wirkung auf den Stress der Jungpferde haben als der kurze Schmerzmoment als solcher.
Im Gegensatz zu vorherigen Untersuchungen haben die Wiener Forscher auch geprüft, welche längerfristigen Folgen die beiden Markierungsmethoden nach sich zogen. Dabei stellte man fest, dass der Heißbrand Hautverbrennungen verursachte, die eine Woche zum Abheilen benötigten. Auch stieg die Hauttemperatur der gebrannten Fohlen über einige Tage an, was beim Chippen nicht der Fall war.
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